Wie wahrscheinlich ist es, dass Sex vor der Ehe oder Atheismus in 200 Jahren als unmoralisch gelten?

8 Antworten

Vorab ist schonmal Dein "moralischer Vergleich" in Sachen Hexenverbrennung mit Atheismus und Sex vor der Ehe total daneben.

Hexenverbrennungen waren keine Frage der Moral, sondern die grausame Herrschaft und Machtdemonstration der katholischen Kirche, welche mit solchen Aktionen nicht nur ihre Schaefchen gefuegig machte, sondern gleichzeitig im wahrsten Sinne des Wortes das Boese in die Welt brachte, indem sie Menschen dazu veranlasste, sich gegenseitig zu denunzieren. Solches Handeln war zu keiner Zeit "moralisch"; das wussten auch die Taeter. Dennoch haben sie es getan.

Atheismus war und ist ebenfalls kein Thema der Moral, sondern eine Folge des Zeitalters der Aufklaerung, einer Entwicklung, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden. Wissen, welches im Zuge der naturwissenschaftlichen Revolution im 16. und 17. Jahrhundert erlangt wurde, begann sich durchzusetzen.

Sex vor der Ehe gab es bereits, bevor ueberhaupt eine Kirche existierte, die ihn fuer unmoralisch erklaeren konnte. Nur wurde er nicht ganz so ungeniert und damit in der Regel nicht ganz so haltlos praktiziert, wie heute [mit Ausnahme bestimmter Phasen in Mittelalter, in denen sich Geschlechtskrankheiten epidemisch ausbreiteten].

Sex vor der Ehe ist und war tatsaechlich in den verschiedenen Epochen der Menschheit immer wieder ein Thema der Moral.

Gut moeglich, dass es wieder Zeiten geben wird, in welchen irgendeine Autoritaet Sex vor der Ehe als unmoralisch deklariert. Die Massen werden zustimmen und ihn verteufeln und Paare, die man ertappt, uebelst anprangern, waehrend sie selbst es nicht anders halten, sondern lediglich besser darauf achten, nicht erwischt zu werden

Quintessenz: was auch immer diesbezueglich in den kommenden Jahrhunderten gilt: moeglich ist freilich alles aber who cares?

Äußerst unwahrscheinlich, - denn zumindest die christlichen Religionen verlieren ja ständig Anhänger!

Woher ich das weiß:Recherche
drkock 
Fragesteller
 05.09.2023, 11:54

Aber es gibt immer mehr Muslime.

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anders herum ...

es wird in 200 Jahren viel selbstverständlicher bzw. "normal" sein , Sex vor der Ehe zu haben . Dieses jedenfalls aus der Sichtweise der Europäer.

Die Religion stirbt . Jedenfalls innerhalb den westlichen Industriestaaten wie "Europa" im allgemeinen . Das wird auch mit Sicherheit nicht "zurückkehren" .

Ja,...weltweit wächst zwar die Zahl der religiösen Anhänger, aber das konzentriert sich nahezu alleine auf Teile Asiens, Afrika und Südamerika . Dort mag man es in 200 jahren anders sehen, aber das wird uns Europäer nicht interessieren.

https://www.tagesspiegel.de/kultur/das-christentum-steht-vor-einer-revolution-6617482.html

drkock 
Fragesteller
 05.09.2023, 11:59

Aber die Muslime in Deutschland kriegen mehr Kinder als die Deutschen und die Deutschen sind eine alternde Gesellschaft.

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wolfman74  05.09.2023, 12:02
@drkock

Minderheiten sind aber nicht relevant in der Grundsatzfrage wie eine Gesellschaft irgendetwas betrachtet .

Die Deutsche Gesellschaft besteht lediglich zu 6,5% aus Muslime .

Bis alleine der Anteil der Muslime 8% beträgt, vergehen mehrere Jahrzehnte. (schätzungsweise 30-40 Jahre )

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drkock 
Fragesteller
 05.09.2023, 12:25
@wolfman74

Und was ist in 200 Jahren? Die Muslime vermehren sich ja stetig.

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Das glaube ich nicht. Der Grund war ja u.a., dass es keine Verhütungsmittel gab. Das ist doch heute kein Problem mehr, man kann rausfinden wer der Vater ist, was früher nicht möglich war und Frauen bzw. Mütter haben die Möglichkeit selber arbeiten zu gehen und alleine für das Kind zu sorgen. Der Islam hat hier keine Grundlage, da müssten die Supermarktdetektive ja mit der Axt am Gürtel durchlaufen, damit sie gleich Hände abhacken können. Da würden auch die Grünen nicht mitmachen.

So lange wir nicht mit einem Gesellschaftlichen Fall in der Größe des antiken Roms rechnen, recht unwahrscheinlich. Selbst wenn dieser Fall kommt, müsste erst eine Religion oder Ideologie an die Macht kommen, welche das so etabliert.

Wenn wir die Entwicklung unserer Gesellschaft betrachten, wird vermutlich in unserer Weltordnung das Lustprinzip gelten, damit wir konsumieren, die Außenwelt in der Erleichterung unserer selbst vergessen, usw..