Wer hat sex. Missbrauch d. biolog. Vater erfolgreich überlebt?

4 Antworten

Meiner Freundin ist das auch passiert. Sie wurde zum Glück nie vergewaltigt aber musste ihren leiblichen vater oral befriedigen sehr oft und mit Hand. Er war Alkoholiker und ist gestorben durch Suizid. Heute ist sie eine jugendliche und es geht ihr den Umständen entspreechend. Sie ist sich sehr unsicher bezüglich ihrer sexuellen Ausrichtung und hat auch ein fragwwürdiges Verhalten, sie benimmt sich promiskuitiv weil sie es so gelernt hat Liebe zu bekommen und ist oft ein wenig distanzlos männlichen Bezugspersonen gegenüber.

Trauma hat sie nicht wirklich aber sie dissoziert manchmal z.B bei Gerüchen wenn sie an Wick Vaporub riecht diese Erkältungssalbe die man als Kind auf die Brust gerieben bekommt sie haat einen sehr penetranten Geruch zack dann ist sie wieder in der Vergangenheit für einen Moment. Sie hasst sich oft dafür dass sie IHN nicht hassen kann und manchmal sogar traaurig ist wegen dem Tod für den sie sich auch die Schuld gibt. Sie kann auch mit keinem richtig darüber reden und sich umzubringen da hat sie zu sehr angst aber sie macht es anders sie will versuchen sich vllt tod zu hungern oder irgendwie an Drogen zu kommen oder so .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Martina717 
Fragesteller
 16.04.2023, 14:29

Vielleicht hilft es ihr, wie mir

- danke nochmal an alle die schreiben -

wenn sie auch von positiven Verläufen und erfolgreicher Hilfe hört und man kann sie unaufdringlich darauf aufmerksam machen? 

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Ja, ich habe das überlebt. Und durch Therapie und spirituelle Schulung kann ich meinen Vater mit ganz anderen Augen sehen. Ich sehe im Vordergrund nicht mich als Opfer, sondern meinen Vater als psychisch schwer gestörte unglückliche Persönlichkeit.
Eine therapeutische Heilung geht mit einem Blickwechsel einher. Denn was dich belastet ist nicht die Tat deines Vaters, sondern deine Reaktionen darauf. Du hast als Kind aus der Art wie dein Vater mit dir umging ein Selbstbild kreiert, dass von Minderwertigkeit, Machtlosigkeit, Angst usw. geprägt ist. In einer guten erfolgreichen therapeutischen Verarbeitung des Traumas lernt man, dass nicht der Täter dafür verantwortlich ist. Als Kind hattest du damals keine andere Wahl als so ein Selbstbild zu entwickeln. Als heutige Erwachsene kannst du es aber korrigieren. Wenn dir dein Therapeut das noch nicht erklärt hat, solltest du ihn darauf ansprechen oder den Therapeuten wechseln. Hat der überhaupt eine Zusatzausbildung für die Behandlung von Traumatisierten? Patienten mit Traumahintergrund reagieren auf therapeutische Interventionen anders als nicht-traumatisierte. Das Wissen darüber wird nur in einer speziellen Zusatzausbildung vermittelt, erklärte mir meine Traumatherapeutin.


Martina717 
Fragesteller
 16.04.2023, 14:49

Das liest sich, als hältst du dein Leben für lebenswert und als seist du stolz auf deinen Erfolg.

Wenn das stimmt, freue ich mich sehr!!!

Ja, ich nehme stark an, dass meine Therapeutin spezialisiert auf Traumata ist, weil die Ego- State- Therapie bei posttraumatischer Belastungsstörung angewendet wird.

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Martina717 
Fragesteller
 16.04.2023, 15:29

Stimmt, es gibt einen Unterschied zwischen dem Verursachen und der Verantwortung des Täters. Eigentlich hätte er Verantwortung für vieles gehabt, aber die konnte er nicht wahrnehmen. Ohne zu entschuldigen oder zu denken, man müsse ihn verstehen.

Theoretisch weiss ich vieles, aber ich habe noch immer enorm viel "Energie", die man weder als Hass noch als Wut gegen den Täter bezeichnen kann. Am ehesten noch als riesigen "nachträglichen Ekel", der gefühlsmässig an Wahnsinn grenzt. Das passt zu nichts was ich mir als nachfühlbar vorstellen kann.

Aber ich bin ja noch nicht fertig mit der Therapie, stecke mittendrin.

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Reigel  16.04.2023, 19:08
@Martina717

Danke für deine Offenheit.
Doch, ich kann mir deinen "nachträglichen Ekel" vorstellen. Auch ich empfand mal Ekel (teilweise auch Angst) beim Anblick nackter Körper. Das hat sich aber geändert, - weniger durch Therapie als vielmehr durch korrigierende Erfahrungen. Dennoch hatte ich (noch) nie Sex. Aber korrigierende Erfahrungen lassen sich auch anders machen, z. B. Sauna, Schwimmbad u. a. Alte Erinnerungen werden dadurch im Gehirn "überschrieben". Das ist auch der Grund warum ein Entwicklungstrauma, das durch disharmonische Beziehung entstanden ist, nur durch eine funktionierende Beziehung geheilt werden kann. Wenn es im Privatleben nicht klappt, stehen Therapeuten dafür zur Verfügung. Ob der/die Patient(in) sich darauf einlässt, ist eine andere Sache. (Gemeint sind keine Intimitäten, sondern es geht um offenen Kontakt.) Ich kenne aber ein paar Fälle, bei denen nicht eine Therapie, sondern eine private Beziehung heilsame Veränderungen bewirkt hat. Auch ich erfahre, dass mir private Kontakte, die auf Achtsamkeit und Herzensgüte beruhen, den Therapieprozess sehr effektiv unterstützen. Ich möchte sogar sagen, das ist für ich mehr Therapie als die offizielle Therapie bei meiner Traumatherapeutin, obwohl ich eine hohe Wertschätzung und Dankbarkeit für diese Therapeutin habe. Aber private Kontakte eröffnen die Möglichkeit für noch tiefgründigere Erfahrungen als der geschäftliche Kontakt zum Therapeuten. So ist es zumindest bei mir. Deshalb kann ich verstehen, dass eine funktionierende private Beziehung effektiver sein kann als eine Therapie. Das muss keine 1:1-Beziehung sein, sondern kann auch (wie bei mir) die Beziehung zu einer Gruppe sein, die offen und achtsam miteinander umgeht.

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Martina717 
Fragesteller
 19.04.2023, 15:51
@Reigel

Du glaubst jetzt wahrscheinlich, ich lüge, aber Verena König höre ich mir öfter als Podcast an, und Schicksal hat's geplant hinter unserem Rücken: vor einer halben Stunde habe ich mir genau diesen angehört, bevor ich den Link angeklickt habe.

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Reigel  20.04.2023, 14:13
@Martina717

Nee, so wie du es geschrieben hast, wirkt es glaubhaft auf mich. Staun!

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Ich bin 25 Jahre alt und wurde als kleines Mädchen, angefangen mit ca 2 Jahren, bis ins Teenageralter von 13 Jahren, von meinem Vater regelmäßig vergewaltigt.

Es hörte aus dem Grund auf, das mein Körper eine Schutzreaktion nach und nach aufgebaut hatte, die als Vaginismus bezeichnet wird. Heißt, das mein Körper bzw Gehirn automatisch reagiert, sobald sich etwas meiner Vagina unten von Außen nähert. Mein Schließmuskel reagiert sofort und macht zu wie die Hölle. Im Falle einer wirklichen Gefahr (also einer erneuten Vergewaltigung), drückt es unten so automatisch zu, das es sogar weh tut. Mein Vater kam somit nicht mehr durch. Egal wie sehr er es noch versucht hat. Die Vergewaltigungen hörten somit auf, aber das Problem mit dem Vaginismus habe ich bis heute noch sehr stark. Ich hatte als Kind auch Selbstmordgedanken. Diese ließen nach der Zeit der Vergewaltigungen immer weiter nach. Hab aber auch einige Erinnerungen stark verdrängt. Dann gibt es aber wieder Momente, in denen diese Erinnerungen hochkommen und geht es mir echt schlecht, so wie momentan auch. Auf der Suche nach einer Therapeutin bin ich auch schon. Das würde ich dir auch dringends anraten. Gerade wenn Selbstmordgedanken hochkommen sollten, brauchst du jemanden, mit dem du über diese schrecklichen Erlebnisse offen reden kannst und dir Tipps einholen kannst, um mit diesen Erinnerungen besser umgehen zu lernen.


Martina717 
Fragesteller
 15.04.2023, 14:46

Danke für deine Offenheit.

Ich mache seit 1,5 Jahren eine Hynotherapie, genauer Ego- State -Therapie. Weil ich das Ganze ja im Schlaf erlebt habe. Ich denke, sie wirkt sehr gut.

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ZoeyPauk  15.04.2023, 14:48
@Martina717

Das ist gut. Also das sie wirkt :). Ich hoffe du bekommst auch generell Tipps wegen der Erinnerungen an sich.

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Martina717 
Fragesteller
 15.04.2023, 15:10
@ZoeyPauk

Die Erinnerungen sind sehr ungenau, wie du wahrscheinlich nachvollziehen kannst. Zudem war ich noch betäubt. Ich hoffe, ich erinnere mich an nichts Neues mehr, weil es auch reicht.

Ich hoffe du findest bald die passende Therapie :)

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Martina717 
Fragesteller
 16.04.2023, 14:27

Falls du etwas zur Therapiesuche wissen möchtest, kann ich dir vielleicht helfen. Ich hatte bisher 3, 2 davon waren nicht optimal erfolgreich weil die Problemursache noch unbekannt war.

Die jetzige bezahle ich selbst. LG

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Die Frau, die ich heute als meine Schwester ansehe (sie kam damals als Pflegekind zu meinen Eltern, nachdem die Geschichte, auf die ich gleich zu sprechen komme aufgeflogen ist) lebte im Alter von 6 - 8 Jahren nach dem Tod ihrer leiblichen Mutter bei ihrer Tante und deren Mann. In dieser Zeit wurde sie regelmäßig von ihrem Onkel sexuell missbraucht und sogar vergewaltigt.

Das war zwar nicht der leibliche Vater, aber eigentlich hätte er die Fürsorgepflicht eines Vaters gehabt und hat diese aufs schändlichste missbraucht.

Als sie dann, nachdem das ruchbar wurde, zu meinen Eltern kam war sie kaum mehr als ein kleines Häufchen Elend (dieser Onkel hat daraufhin dann übrigens Selbstmord begangen). Sie tat uns allen einfach nur furchtbar leid (auch mir, obschon ich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr zuhause gelebt habe da ich ca. 500km entfernt studiert habe). Sie war so verschüchtert, dass sie einem kaum in die Augen blicken konnte. Doch nachdem sie eine Weile lang zur Ruhe gekommen war erholte sie sich und blühte regelrecht auf. Das war so schön zu sehen, wie ihr die Liebe, die meine Eltern und auch meine Omi ihr gegeben haben gutgetan hat und wie sie immer gelöster und fröhlicher wurde.

Es gab dann zwar nochmal eine Zeit, nach dem Tod meiner Eltern (ich möchte sogar sagen "unserer Eltern" - denn für sie waren meine Eltern das mindestens genausosehr wie für mich), die für sie sie sehr schwierig war und wo es sie fast nochmal komplett aus der Bahn geworfen hätte, aber dann hat sie sich besonnen, eine Psychotherapie in Anspruch genommen und so konnte sie alles gut verarbeiten.

Heute ist sie 26 (in ca. 1 Monat dann 27) Jahre alt, glücklich verheiratet und lebt mit ihrem Mann seit ca. 2 Jahren in Kalifornien. Es geht ihr sehr gut und ihr Mann ist mit das Beste, was ihr passieren konnte. Sie ist übrigens auch hier auf GF aktiv, allerdings seit sie in den Staaten lebt nur noch sehr selten. Wenn du willst schreibe ich ihr, dass sie hier noch selber auf deine Frage antwortet und schicke ihr den Link zu deiner Frage. Dann kannst du mit ihr direkt in Kontakt kommen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft um mit deiner schwierigen Situation umzugehen. Versuch nicht zu verkrampft diese "Lebensrechnung" zu begleichen, denn Letztenendes weiß niemand von uns wie lange er tatsächlich auf dieser Erde bleiben darf. Meine große Liebe z.B. starb im Alter von 20 Jahren bei der Geburt unseres Babys. Aber ihre Lebensrechnung ging auf, denn die war ein überaus glücklicher und fröhlicher Mensch, der auch für andere viel Gutes getan hat.

Und vielleicht wäre gerade das, auch etwas, das dich auf andere Gedanken bringen könnte. Statt dich zu sehr auf dich selbst zu konzentrieren könntest du deine Lebensrechnung auch damit ausgleichen indem du für andere Gutes tust. Und wenn man sieht, wie das, was man selbst getan hat andere glücklich macht, macht einen das automatisch auch selbst glücklich. Nur so ein Gedanke...


Martina717 
Fragesteller
 15.04.2023, 14:55

Es ist traurig zu lesen was dir passiert ist. Alles Gute für dich und v.a. dein Kind.

Ja, ich würde gern mehr Gutes tun, wenn ich ZEIT DAFÜR hätte und nicht dauernd versuchen würde, zu schlafen bzw. will man ja auch und besonders dafür fit sein.

Ich frage nach der Konstellation biol. Vater- Tochtet, weil die besonders destruktiv ist.

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ps1980  15.04.2023, 15:01
@Martina717
Ich frage nach der Konstellation biol. Vater- Tochter, weil die besonders destruktiv ist.

Ja, das verstehe ich. Damit kann ich leider nicht dienen. Trotzdem denke ich, dass die Erfahrung meiner Schwester dir dennoch helfen kann, da sie heute eine wirklich glückliche Person ist - trotz allem was ihr widerfahren ist. Also wenn du gern die Sichtweise meiner Schwester hören willst, gib Bescheid. Ich bin sicher, sie wird gern hier was dazu schreiben, wenn ich sie darum bitte.

Was das Vater-Tochter-Verhältnis betrifft: Ich bin selbst Vater einer Tochter und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was alles falsch laufen muss, dass man als Vater etwas so Schreckliches tun kann. Das Verhältnis zwischen mir und meiner Tochter ist sehr eng, wir vertrauen einander gegenseitig und das finde ich einfach unglaublich wertvoll. Wie kann man so etwas aufs Spiel setzen für - ja für was eigentlich? Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen.

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Martina717 
Fragesteller
 15.04.2023, 15:13
@ps1980

Das ist sehr gesund und gut, dass du das nicht nachvollziehen kannst👍

Ich bemühe mich auch darum.

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