Trennung von Sex in Liebe?

6 Antworten

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Persönliche Präferenz, entwickelt durch die eigene gesammelte Erfahrung und dadurch entwickelte individuelle Einschätzung der aktuellen Situation.

Heißt: Nur weil man mit Person A eine sexuelle Geschichte (einmalig/ regelmäßig/ alle Jubeljahre wenn es sich grade ergibt) ohne Liebesgefühle zueinander hat..... bedeutet das nicht das man dies auch mit Person B, C und D erleben kannn/will.

In meiner Vergangenhheit reichte bei manchem Sexualpartner einfach die Lust aufeinander um eine wunderbare Situation miteinander zu erleben.

Und bei so manch anderem Mitmenschen hätt ich um keinen Preis der Welt mit auf so etwas eingelassen (da dort diese "pure Lust auf die andere Person" nicht existierte).

Durch Liebe wird man angreifbarer, verletzlicher.

Ich lernte damals für mich zu unterscheiden, individuell zu entscheiden. Sicher, sexueller Kontat in Verbindung mit innigen Gefühlen für den Sexualpartner (und das Wissen das dieser umgekehrt auch so empfindet) war und ist für mich das Beste überhaupt.

Inkblaster 
Fragesteller
 27.07.2023, 10:43

Aus Deiner Antwort schließe ich, dass Du da wohl trennen kannst.

Kann ich daraus auch schliessen, dass Du davon ausgehst, dass Du andersartige Haltungen als gesellschaftlich anerzogen empfindest?

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Rockige  27.07.2023, 11:19
@Inkblaster

Ich trenne da - ja.

Gesellschaftlich anerzogen? In erster Instanz bringt das engste soziale Umfeld (Eltern/Anverwandte) bestimmte Grundeinstellungen bei. Beispielsweise: "Selbstbefriedigung ist bäh", oder "Kein Sex vor der Ehe", oder "Scheidung ist bööööse".

Aber auch wennn man mit solchen Aussagen/ Grundeinstellungen des soziialen Umfeldes aufwächst - Irgendwann gelangt man zu der Erkenntnis das man selbst darüber entscheidet. Man selbst trifft die Wahl,, entscheidet sich für das was einem gut tut.

Ich sah das bei einer Familie recht deutlich: religiöser background - die Eltern brachten ihren Kindern bei das Selbstbefriedigung negativ sei, Sexualität nur in Verbindung mit Ehe stattfinden soll. In deren Verwandtschaft war Scheidung ein großes Tabu-Thema. Der Nachwuchs dieser Familie ging verschiedene Wege. Die einen übernahmen die beigebrachten Einstellungen. Die anderen kümmerten sich im Erwachsenenalter nicht mehr drum, fanden ihren eigenen Weg. Eine von ihnen erzälte mir irendwann "Cousine X hat sich scheiden lassen. Jetzt ist das ja offiziell kein Problem mehr, ich kann mich also einfach scheiden lassen falls ich merke das meine Ehe nicht mehr klappt".

Insgesammt wirkt das ziemliich verkorkst, stimmst du mir zuu?

Aber zusammengefasst: Die Grundsteine werden durch das engste soziale Umfeld gelegt. Man selbst trifft im Laufe der Zeit dann aber eigene Entscheidungen.

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Inkblaster 
Fragesteller
 27.07.2023, 11:27
@Rockige

Da stimme ich Dir zu. Blind tradierten Regeln zu folgen bringt oft kein Glück mit sich.

Eigentlich traurig, dass es doch immer wieder dazu kommt. Da tun einem die Kinder leid.

Ich wünsch mir sehnlichst eine Gesellschaft, die in sexuellen Belangen etwas offener und weniger verkrampft ist.

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Hallo Inkblaster,

Sexualität geht "stand-alone", d.h. unter Abwesenheit von Liebe im Sinne von gefühlsmäßigen Verpflichtungen einander wie auch im universalen Sinne, wo niemand der Einheit eine Bedeutung schenkt, es nur um eigene Bedürfnisse unter Instrumentalisierung der jeweils anderen Person geht.

Das mag man sowohl den Männern wie auch den Frauen nachsagen. Wo Frauen eher eine Emotionalität zugebilligt wird, mögen sie Sexualität eher mit Emotionalität verbinden. Sie mögen auch menschlich archaisch eher dazu geneigt sein.

Es ist dann auch die Archaik zu nennen, wo es rein um die Fortpflanzung geht, die sicherlich mit der Auslese eigenen Bedürfnissen von Menschen folgt. Da mag die Emotionalität eher Begleiterscheinung oder auch Mittel zum Zweck sein.

Natürlich leben Menschen z.B. ihren Kindern eine Attitude vor. So mag diese Archaik in der Familie Bestätigung und in der Folge auch Nachahmung finden - oder sie relativiert sich dort, wo es tatsächlich um Liebe und Einheit in Liebe geht.

Betrachten wir jetzt die Liebe in dem Sinne, d.h. universal, ist Einheit sowie gemeinsame Fülle und Freiräume im Fokus. Da bildet Sexualität den Ausdruck von Einheit in Nähe zueinander, wo es nicht mehr näher geht. Dann teilen sich auch die ganzen Gefühle und Empfindungen, die man sich gegenseitig bereitet. Eigene Bedürfnisse gibt es dann nicht mehr, da es ja in allem hinreichend Fülle gibt oder diese im Sinne von noch mehr an Freiraum erreichbar ist.

Liebe im universalen Sinne ist ein Thema des eigenen Bewusstwerdens - und mag Frauen wie Männern gleichermaßen gegeben sein.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Also ich bin eine Frau und kann Sex und Emotionen sehr gut trennen. Dabei behaupte ich nicht, dass Emotionen nicht neben Sex reifen können, aber ich koppele es eben nicht daran. Klar muss Sympathie gegeben sein, aber wenn ich warte, bis ernstzunehmende Emotionen entstehen, ist der Kontakt bereits derart öde verkommen, dass der Akt selbst jegliches Prickeln eingebüßt hat.

Rein genetisch ist Nähebedürftigkeit und Sex verbunden, weil beides den Nachwuchs schützt. Trotzdem sind wir auch intellektuell gereift und keine Neanderthaler mehr, auch wenn eine Grundgenetik bleibt. Leider werden aber imme rnoch viel zuviele Mädchen von klein auf erzogen, dass sie nur Sex haben sollen, wenn sie jemanden "lieben". Das fängt schon bei der Aufklärung an: "Wenn Mami und Papi sich ganz doll lieb haben..." Disneykram und Co. tun ihr Übriges. Dann kommt es darauf an, wie persönlichkeitsstark das Mädchen ist und ob es sich bequem zurücklehnt und alles schluckt oder Dinge hinterfragt und sich selbst reflektiert und irgendwelche Konventionen aufbricht.

ich glaube es ist auch eine Frage der Zeit. Heute sammeln die Kinder "Body-counts" - verwechseln Lust mit Liebe und haben fast jeden Tag einen neuen Crush.

Ich bin ein Kind der End-sechziger und Anfang 70er Jahre mit Hippiebewegung und Befreiung der Liebe durch die Pille. Das war eine tolle Zeit, sehr zum Entsetzen meiner Eltern. Und hier waren Sexualität und Liebe getrennt oder auch wieder nicht, weil Liebe war allumfassend für jeden da - Sexualität fast genauso.

Heute ist eher wieder Biedermannzeit und häuslichkeit angesagt. Zeiten entwickeln sich - Menschen auch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin keine 20 mehr

Ich bevorzuge auf jeden Fall die Variante B, wo Liebe und Sex zusammengehören und habe das auch immer so gelebt.
Ob das anerzogen ist nach den üblichen gesellschaftlichen Normen, weiß ich nicht.
Ich fühle mich jedenfalls wohl damit.