Sich selbst nicht akzeptieren?
Hey,
Ich habe vor einigen Stunden eine Frage zum Thema LGBTQIA gestellt, die ich jetzt überhaupt nicht mehr so meine. Ich kann nicht mehr sagen, wie die Frage entstanden ist, ich war jedoch wütend und enttäuscht von mir selbst.
Ich bin nämlich schwul und habe immer wieder so Tage, an denen ich mich selber nicht akzeptieren kann. Ich denke z.B. an meinen Crush und schäme mich. Wenn ich mich selbstbefriedige, ist der Gedanke an Sex mit einem anderen Mann noch erregend. Aber nach dem Orgasmus finde ich das alles eklig und fühle mich furchtbar.
Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Die Frage vorher, bitte nicht ernst/persönlich nehmen! Ich habe mich da wieder wegen meiner Homosexualität schlecht gefühlt.
Wss kann ich tun?
4 Antworten
Hey, es ist leider ziemlich üblich, dass queere Menschen (auch nach dem Outing) oft Selbsthass verspüren und mit ihrer Identität nicht klarkommen
Das liegt daran, dass (im Grunde alle) Menschen in der Erwartung aufwachsen, heterosexuell (und cis) zu sein. Auch wenn das eigene Umfeld nicht offen homophob ist, nimmt man viele negative Glaubenssätze über queere Menschen auf und verinnerlicht sie.
Vielleicht kann es dir helfen zu überlegen, von wo diese negativen Gedanken zur Homosexualität, die du ja irgendwo gelernt hast, genau herkommen und sie nicht als ein Teil von dir selbst ansiehst, sondern als ein gelerntes Verhalten, welches du dir wieder abgewöhnen kannst.
Vielleicht hilft es auch dich mit dem Thema "internalisierte Homophobie/ Homonegativität" zu befassen, so nennt sich dieses Gefühl, was du hast.
Homonegativität: Warum Homosexuelle sich ablehnen - Psychologie Heute (psychologie-heute.de)
Ich kenne das Problem nur zu gut.
Viel kannst du nicht machen, außer zu versuchen, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist! Du bist genau richtig so und ändern kannst du an deiner sexuellen Orientierung so oder so nichts.
Sei nicht so hart zu dir selbst, auch, wenn das eventuell schwer fallen mag.
Versuche doch mal, zu ergründen, wieso du so empfindest. Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die dich nicht akzeptieren/ respektieren? Oder hast du schlechte Erfahrungen gemacht? Vielleicht kann das an sowas liegen.
Mein Rat an dich ist also: sei nicht so hart zu dir selbst und versuche daran zu arbeiten! Du musst dich dafür keineswegs schämen, du bist genau richtig so!!
Siehst du, daran liegt es dann vermutlich. Du wurdest wahrscheinlich dadurch negativ beeinflusst, und das ist natürlich blöd.
Niemand sollte sich für etwas schämen, wofür man nichts kann.
Sollte es die Möglichkeit geben, würde ich zu den Menschen, die dich nicht so akzeptieren, den Kontakt einstellen, denn das schadet dir offensichtlich. Du wirst auf Menschen treffen, die dich akzeptieren, wie du bist!
Bleib stark und Gib nicht auf, du bist nicht alleine!
Aber zu meiner Familie kann ich den Kontakt nicht einstellen.
Bleib stark und Gib nicht auf, du bist nicht alleine!
Danke :)
Sehr gerne.
Und, dass deine Familie so drauf ist, ist natürlich ungünstig. Schade, dass es solche Menschen gibt!
Fangen wir mal hinten an.
Was kannst du tun.
Als erstes würde ich vorschlagen, bevor du um dich schlägst, oder undurchdachte Fragen von dir gibst, ect. 10 mal langsam und tief durchatmen.
Zweitens, und damit antworte ich mal übergreifend auf deine Rückfragen bei der letzten Frage, leg dir ein dickeres Fell zu.
Ich hatte geschrieben, du bist dünnhäutig. Bedeutet, du lässt zu leicht schlechte Schwingungen an dich heran, in Form von Meinungen, die du irgendwo aufschnappst, oder Dinge die dich nerven und durch die du dich dann schlecht fühlst.
Nutze die 10 Atemzüge um zu überlegen, was genau dich dazu veranlasst dich zu schämen, oder warum du dich furchtbar fühlst.
Ich kenn dich ja nicht und natürlich auch nicht deine Beweggründe, aber es gibt zumindest keinen rationalen Grund sich wegen Gedanken an den Geliebten zu schämen, oder Gewissensbisse wegen Selbstbefriedigung zu bekommen.
Üblicher Weise liegt das an der Art wie jemand sozialisiert wird, was ihm als gut und was ihm als schlecht verkauft wird.
Da muss man lernen Dinge zu hinterfragen. Früher hieß es 'vom wichsen wird man blind', man hatte Angst davor und hat es dann ggf. unterlassen. Heute wissen wir, dass das Bullshit ist. Und das lässt sich halt auch leicht widerlegen.
Also, immer hinterfragen. Warum sagt jemand etwas? Ist das wahr? Ist das gut für mich oder den anderen? Wie kommt er darauf? Gibt es dafür Belege? Und so weiter.
Kann ja sein, dass jemand legitime Gründe hat, etwas schlecht zu reden, zu verbieten, aber dann muss er die Gründe halt darlegen und man muss sie nachvollziehen können um selbst zu der Einsicht zu kommen. Meistens wird das aber nicht gemacht, und daher kann man keine Einsicht erhalten und wird nie im Einklang mit sich selbst sein.
Habe ich mir ehrlich gesagt schon bei der 1. Frage gedacht. Es hat alles gepasst: Du bist eigentlich noch ein kleiner Junge, unsicher, verwirrt und befindest dich bestimmt in einem rein heterosexuellen Freundeskreis, wo ab und an dumme Sprüche bezüglich Homosexuellen kommen.
Ich habe mich als Jugendlicher auch sehr oft wegen meiner Homosexualität schlecht gefühlt. Das ging bis zu Suizidgedanken. Geändert hat sich das erst, als ich Kontakt zu anderen Schwulen hatte.
Mich erinnert halt das Ganze LGBT ständig daran, was ich eigentlich bin. Und dann bekomme ich entweder schlechte Laune oder werde traurig, so ist auch die Frage vorher entstanden. Ich habe ja eigentlich nix gegen LGBT, im Gegenteil.
Leider fast alle.