Ist Selbstbefriedigung eine Sünde im Christentum?

8 Antworten

Ja. Alles außerhalb der Ehe und der Vagina ist Sünde.

Selbstbefriedigung geht mit sündigen Gedanken einher, weil es Sünde ist. Es führt dazu, dass die Fähigkeit zum vaginalen Orgasmus verloren geht, es fördert Einsamkeit, Egoismus, Oberflächlichkeit, ständiges Begehren von Angehörigen des anderen Geschlechts, Ehebruch und Unzucht im Herzen und im Leben.

Aber am sichersten ist es als Sünde daran zu erkennen, dass nicht man selbst das sagen hat, sondern ein Sklave dieser Begierde bist. Wer schon einmal versucht hat, ohne Gott aufzuhören, der spürt den Suchtdruck. Bei einigen, die es mit Gott tun, verschwindet das Verlangen dann sofort. Manche müssen die Sünde erst eine Weile mit Gottes Hilfe hungern lassen, bis sie frustriert verschwindet.

Viele machen es alle paar Tage, wenn nicht sogar häufiger. Nun ist so ein Orgasmus aber ein Rausch, dessen Wirkung noch tagelang anhält und wenn man sich alle paar Tage berauscht, dann ist man definitiv süchtig.

Sünde bedeutet, das Ziel zu verfehlen. Als Gott den Sex erfand, hat er die Vagina und den Orgasmus während des Vaginalverkehrs zum Ziel bestimmt.

Vielleicht hilft es auch, dich zu überzeugen, wenn du mal Marcus Aurelius Selbstbetrachtungen liest. Er bezeichnet Masturbation als Unzucht. Unter Unzucht verstand man damals insbesondere Selbstbefriedigung.

Vladi912  08.10.2023, 00:28

Und als Mann ?

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Darüber streiten sich Christen.

Da nichts direkt darüber in der Bibel steht, wird oft indirekt argumentiert.

Das heisst, deine Gedanken können bei Sb sündig sein.

Oder dein Verhalten, nämlich wenn Sb zur Sucht wird.

Oder der berühmte Ausspruch Jesu: "Wer eine Frau begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen mit ihr die Ehe gebrochen."

Hallo Vampiix,

tatsächlich sagt die Bibel nichts über Masturbation. Dennoch enthält sie eine Reihe von Grundsätzen, die Christen eine Orientierung geben. Einer dieser Grundsätze lautet: "Tötet deshalb eure Körperteile ab, die auf der Erde sind, was sexuelle Unmoral betrifft, Unreinheit, hemmungslose sexuelle Leidenschaft, schädliche Wünsche und Gier, die Götzendienst ist" (Kolosser 3:5).

Trifft hier irgendetwas auf die Masturbation zu? Nun, könnten dadurch nicht leicht Gedanken in unreine Bahnen gelenkt werden, was wiederum den Nährboden für unmoralisches Handeln schafft? Das könnte durchaus geschehen, da bei der Selbstbefriedigung oft sexuelle Phantasien mit im Spiel sind. Könnte ein Christ, der regelmäßig masturbiert, zu Recht sagen, er stehe vor Gott wirklich rein da?

Und würde es ihm leichter oder schwerer fallen, das zu beachten, was Jesus einmal in der Bergpredigt seinen Jüngern ans Herz legte: „Ich sage euch, dass jeder, der eine Frau ständig ansieht, um so leidenschaftliche Gefühle für sie zu entwickeln, in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen hat“ (Matthäus 5:28). Selbstbefriedigung stillt zwar für den Moment die sexuellen Bedürfnisse, heizt sie aber auf längere Sicht gesehen doch eher auf! Das würde es einem Christen sehr schwermachen, rein in die Ehe zu gehen.

Da man bei der Masturbation ganz auf die eigenen körperlichen Empfindungen fokussiert ist, könnte auch eine gewisse Ichbezogenheit entstehen, die Auswirkungen auf eine bestehende oder künftige Partnerschaft haben kann. Es mag zum Beispiel die Tendenz entstehen, den Partner mehr als Erfüller der eigenen sexuellen Wünsche und Bedürfnisse zu sehen. Das kann wiederum zu Spannungen führen, da sich der andere mehr oder weniger nur benutzt und nicht in erster Linie geliebt fühlt.

Ein anderer biblischer Grundsatz ist folgender: "Wir [wollen] uns von jeder Verunreinigung des Körpers und Geistes reinigen, indem wir völlige Heiligkeit in Gottesfurcht anstreben" (2. Korinther 7:1). Wie bereits oben gesagt, entstehen in Verbindung mit der Masturbation sehr leicht Sexphantasien, die man dann gerne ausleben würde. Das erschwert es einem, besonders wenn man noch sehr jung ist, sich unter Kontrolle zu haben. Wenn erst einmal Wünsche geweckt worden sind, dann ist es schwer, sie nicht in die Tat umzusetzen.

Für einen Christen kommt es nicht unbedingt darauf an, ob etwas in der Bibel ausdrücklich verboten ist oder nicht. Ihm geht es in erster Linie darum, durch sein Handeln Gott zu ehren. Daher sind viele Christen zu dem Schluss gekommen, dass es besser für sie ist, auf Masturbation zu verzichten, wenngleich die Versuchung es doch zu tun, zeitweise sicher sehr groß sein kann.

LG Philipp

In der Bibel wird Selbstbefriedigung nicht erwähnt.

Onan, von dem das Wort "Onanie" fälschlicherweise abgeleitet wird, wird nicht bestraft, weil er Selbstbefriedigung gemacht hat, sondern weil er seiner Frau einen Erben verweigern wollte. Deshalb hat er einen "coitus interruptus" vollzogen, um ihr willentlich einen Erben vorzuenthalten. Diese Frau war die Witwe seines verstorbenen Bruders. Er musste sie nach dem Gesetz heiraten und ihr einen Erben schenken, damit sie im Alter versorgt ist. Er wollte aber seinen Besitz nicht unter neue Erben aufteilen, sondern seinen anderen Kindern vermachen. Deshalb verweigerte er der Frau die Möglichkeit (so müsste man es besser formulieren) auf einen Erben und deshalb wurde er - wie vom Gesetz gefordert - bestraft (vgl. 1. Mose 38,8-19).

Für Christen ist aber wichtig, dass nichts zur Sucht werden soll und dass sie nüchtern und ohne Zwang leben sollen. Beim Thema Selbstbefriedigung ist die Frage, welche Gedankenwelt damit verbunden ist und "cui bono" ("Wem nützt bzw. dient es?").

Nein.

Selbstbefriedigung wird in der Bibel nicht erwähnt und verboten wird diese erst recht nicht.