Ist A-Sexuell eine Sexualität?
Definition:
Asexuelle Menschen empfinden keine sexuelle Anziehung zu anderen Menschen und/oder sie haben kein Verlangen nach sexueller Interaktion. Das Spektrum der Asexualität umfasst auch Menschen, die kaum oder nur unter bestimmten Umständen sexuelle Anziehung empfinden.
Frage:
Ist A-sexuell wirklich eine Sexualität/sexuelle Orientierung? Es hiesse dann ja dass ein a-sexueller Mensch nicht schwul, nicht lesbisch, nicht hetero, nicht bi usw sein kann? Aber wenn ein A-Sexueller Mensch unter Umständen sexuelle Anziehung verspürt dann dann muss er/sie ja auch eine Referenz für das Geschlecht seiner Begierde haben.
Also deshalb, ist Asexualität dann wirklich eine sexuelle Orientierung?
Müsste ein Asexueller Mensch vielleicht 2 Buchstaben/ 2 Kategorien beanspruchen.
Also zb a-sexuell und hetero?
8 Antworten
Auch wenn ich mit meiner Antwort nun einigen Menschen vielleicht auf die Füße trete, scheue ich mich nicht, diese zu äußern.
Nein, Asexualität ist keine sexuelle Orientierung im eigentlichen Sinne, sondern bezeichnet die Abwesenheit einer solchen. Wer asexuell ist, fühlt sich sexuell von keinem der Geschlechter bzw. von nichts und niemandem angezogen; und zwar nicht oft/meistens, sondern immer. Aus diesem Grund wird auch mindestens kein Bedürfnis nach sexuellen Interaktionen wahrgenommen. So definiere jedenfalls ich die Asexualität.
Schon dies ist eine äußerst inklusive und wohlwollende Auslegung dieser. Denn ganz genau genommen bedeutet asexuell nämlich exakt das Gleiche wie non-/nichtsexuell, was auch generelles sexuelles Verlangen bzw. mindestens das Empfinden der Befriedigung dessen als etwas Erstrebenswertes ausschließt. Das heißt, wenn man die Asexualität ganz korrekt nimmt, ist ebenfalls eigentlich nicht asexuell, wer sich einerseits zwar zu anderen Menschen sexuell nicht hingezogen fühlt, an sexueller Selbstbefriedigung andererseits jedoch trotzdem seinen Spaß hat. Ein "Spektrum der Asexualität", "asexuelles Spektrum" oder wie auch immer gibt es daher eigentlich gar nicht. Wer sich sexuell etwa zu Menschen des anderen biologisch-binären Geschlechts hingezogen fühlt - wenn auch nur "ab und zu", phasenweise oder in bestimmten Umständen wie einer romantischen Beziehung, ist für mich schlicht und ergreifend hetero- oder bisexuell; wenn auch mit grau-/demisexuellen Tendenzen. Völlige Asexualität ist das aber erst recht nicht!
Die Zahl tatsächlich Asexueller schätze ich deshalb als nicht einmal halb so hoch ein wie die Zahl derer, die sich für asexuell halten. Daher dürfte auch der prozentuale Anteil Asexueller an der Gesamtbevölkerung weit unter einem Prozent liegen.
Aber natürlich schreibe ich hier niemandem vor, wie sie:er sich zu labeln hat. Jeder Mensch darf sich selbstverständlich selber das bzw. die Labels aussuchen, die er als für sich am zutreffendsten findet. Genau darum habe ich auch das Label asexuell abgelegt und bezeichne mein sexuelles Empfinden nun explizit als nonsexuell, da ich die von Dir zitierte Definition dafür einfach als zu schwammig wahrnehme.
Ziemlich harte Definition.
Nicht- oder un- ist nun mal die wörtliche Bedeutung der Vorsilbe a-.
Wie würdest du denn dann einen Menschen benennen, der sich in keinster Weise zu anderen Menschen hingezogen fühlt, aber dennoch Freude an Selbstbefriedigung hat, wenn nicht als asexuell?
Sexuell bzw. sexuell aktiv.
Asexualität ist sowohl ein Oberbegriff für ein Spektrum sexueller Orientierungen als auch eine eigenständige sexuelle Orientierung.
Wenn man über Asexualität spricht, und damit das Asexuelle Spektrum meint, kann es tatsächlich sinnvoll bzw erforderlich sein, wenn eine Person auf diesem Spektrum noch ein weiteres Label für ihre sexuelle Orientierung hat. Denn das Asexuelle Spektrum umfasst viele Orientierungen, bei denen Menschen durchaus zumindest ein bisschen sexuelle Anziehung empfinden. Und diese muss sich natürlich, wie du auch korrekt erfasst hast, ja auf ein oder mehrere Geschlechter richten. Demisexualität ist beispielsweise eine Orientierung auf dem eben genannten asexuellen Spektrum. Demisexuelle Menschen verspüren erst sexuelle Anziehung, wenn sie eine enge emotionale Bindung zu einer Person haben. Ihr Normalzustand ist also asexuell aber wenn sie eine enge emotionale Bindung entwickeln, können sie auch sexuelle Anziehung empfinden. Demisexuelle Menschen nutzen also häufig tatsächlich zwei Label um 1. Ihre Demisexualität und 2. das Geschlecht/die Geschlechter zu beschreiben, auf die sich ihre Anziehung richtet, sobald sie vorhanden ist.
Wenn man aber Asexualität als eigenständige sexuelle Orientierung meint, beschreibt sie tatsächlich die vollkommene Abwesenheit von sexueller Anziehung zu anderen Menschen. Und wo keine sexuelle Anziehung ist, kann sie sich auch nicht auf irgendein Geschlecht richten. Diese Menschen sind dann also einfach nur asexuell.
Ich denke eben dass die Bezeichnung Asexualität einfach auch die Wahl des Geschlechtes auswählt mit welches man sich ein Lebensbund eingegangen werden kann ausschließt. Was ja auch mit sexueller Anziehung gemeint ist. Welches alle anderen Sexualitäten mit einschließt. Naja, egal
Das was du meinst, wäre die romantische Orientierung. Die hat jeder, natürlich auch Asexuelle, und sie ist sowieso unabhängig von der sexuellen Orientierung. Eine Asexuelle Person kann zum Beispiel Heteroromantisch, Homoromantisch, biromantisch usw sein. Eine Heteroromantisch Asexuelle Person würde sich also beispielsweise in das andere Geschlecht verlieben und mit diesem eine Beziehung wollen, aber eben insgesamt keine sexuelle Anziehung empfinden.
Das was du meinst, wäre die romantische Orientierung. Die hat jeder, natürlich auch Asexuelle, und sie ist sowieso unabhängig von der sexuellen Orientierung.
nein, ist sie nicht. Sie ist nicht unabhängig von der sexuellen Orientierung. Eine lesbische Frau entwickelt keine romantischen Gefühle für einen Mann. Würde sie das, wäre sie nicht mehr lesbisch sondern hetero oder bisexuell oder pansexuell. Genauso entwickelt kein Heterosexueller Mann romantische Gefühle für einen Mann. Dann wäre er eben nicht mehr hetero.
Die romantischen Gefühle gehören selbstredend zu einer Sexualität dazu. Denn sie bestimmen mit welchem Geschlecht jemand eine Lebenspartnerschaft eingehen möchte.
Die sexuelle Orientierung bestimmt eben nicht nur mit welchem Geschlecht man Sex ausführen möchte, sondern auch mit wem man eine romantische Beziehung führen möchte.
Nein, diese Definitionen sind falsch.
Sexuelle Orientierung: zu wem man sich sexuell hingezogen fühlt und mit wem man schlafen möchte
Romantische Orientierung: in wen man sich verliebt und mit wem man eine Beziehung möchte.
Das sind die offiziellen, korrekten Definitionen.
Sexuelle und romantische Orientierung sind nicht das selbe, auch wenn sie häufig unter dem Begriff sexuelle Orientierung zusammen gefasst werden. Das führt dann schnell zu Verwirrung.
Eine lesbische Frau, würde zwar keinen romantischen Gefühle für einen Mann empfinden, da lesbisch (also Homoromantisch homosexuell) sowohl sexuelle als auch romantische Anziehung zu ausschließlich Frauen beschreibt. Aber eine Homosexuelle Frau könnte das schon. Denn homosexuell bezeichnet in diesem Fall dann nur, dass sie sich sexuell nur zu Frauen hingezogen fühlt. Dies wäre ihre sexuelle Orientierung. Die romantische Orientierung kann aber eine andere sein. Sie konnte also zum Beispiel biromantisch homosexuell sein: sexuell nur von Frauen angezogen, romantisch aber von zwei Geschlechtern.
So etwas ist möglich und es gibt einen unterschied zwischen sexueller und romantischer Orientierung. Diese beiden müssen nicht identisch sein. Die sexuelle Orientierung kann sich auf ein anderes Geschlecht/andere Geschlechter richten als die romantische Orientierung.
Nur weil du noch nie davon gehört hast oder es dir unverständlich erscheint, heißt das nicht, dass es nicht möglich ist.
Eine lesbische Frau, würde zwar keinen romantischen Gefühle für einen Mann empfinden, da lesbisch (also Homoromantisch homosexuell) sowohl sexuelle als auch romantische Anziehung zu ausschließlich Frauen beschreibt. Aber eine Homosexuelle Frau könnte das schon. Denn homosexuell bezeichnet in diesem Fall dann nur, dass sie sich sexuell nur zu Frauen hingezogen fühlt. Dies wäre ihre sexuelle Orientierung. Die romantische Orientierung kann aber eine andere sein. Sie konnte also zum Beispiel biromantisch homosexuell sein: sexuell nur von Frauen angezogen, romantisch aber von zwei Geschlechtern.
das ergibt keinen Sinn weil eine homosexuelle Frau eine lesbische Frau ist. Homosexuell ist das Fachwort und heißt gleichgeschlechtlich anziehend und lesbische Frau ist das bürgerliche Wort abgeleitet von dem englischen Wort Lesdian. In den 80ern sagten die Leute sogar noch Lesbierin. Hört man noch in alten Serien wie zb Golden Girls. Damals sagte man auch noch nicht schwul. Schwul war ursprünglich ein Schimpfwort für „Zwielichte Gestalten“ angeleitet von schwül. Also nicht cool und nicht heiß/hot
von da kommt auch noch das Schimpfwort für Schwule also homosexuelle Männer.
Homosexuelle Männer = schwule Männer
Homosexuelle Frauen = lesbische Frauen.
Ausserdem in einer Beziehung zu leben mit einem Mann und für Sex zu Sexgespielinen zu gehen, ich denke nicht dass so eine Konstellation über Jahre hinweg funktionieren. Probiert haben es viele. Aber lange Bestand hat so etwas nicht. Weil immer jemand auf der Strecke bleibt
Ich glaube ich habe es nicht verständlich genug erklärt.
Homosexuell ist ein Begriff, der eigentlich nur die sexuelle Orientierung und NICHT die romantische Orientierung beschreibt. Auch wenn umgangssprachlich und aufgrund von mangelndem Wissen darüber häufig beides als sexuelle Orientierung bezeichnet wird.
Eine lesbische Frau ist Homoromantisch und homosexuell. Sie fühlt sich sexuell und romantisch zum gleichen Geschlecht hingezogen.
Nur weil eine Person aber homosexuell ist, muss sie nicht automatisch auch homoromantisch sein. Sie kann auch eine andere romantische Orientierung haben.
Sexuelle und romantische Orientierung sind nicht dasselbe sondern unabhängig voneinander und können sich auch unterscheiden.
Ob es funktioniert war nicht die Frage. Aber es ist ein Fakt dass sich bei einigen Menschen sexuelle und romantische Orientierung voneinander unterschieden.
Doch es spielt eine Rolle. Ich sage dir auch warum. Es gab eine Zeit da galt Homosexualität als Krankheit und irgendwann waren Homosexuelle Handlungen eine Straftat.
ältere Leute haben letzteres sogar noch miterlebt. Viele Menschen haben damals versucht heterosexuelle Ehen zu führen. Viele berichteten auch dass ihre Ehefrauen von ihrer Homosexualität wussten und arrangiert hatten ein Eheleben zu führen ohne sexuelle Handlungen untereinander. Viele Männer berichten sogar dass sie ihre Frauen geliebt haben und andersrum auch.
Aber so viele waren trotzdem unglücklich. Deshalb glaube ich nicht daran dass das funktioniert.
Menschen haben ab ca 40 den Wunsch einen Menschen an ihrer Seite zu haben mit dem sie durchs Leben gehen. In seinen 20ern hat man eher noch wechselnde Partnerschaften aber ist man älter möchte man das Partnerschaften funktionieren. Jedenfalls der Großteil der Menschen.
Egal welche Sexualität.
Hi,
es gibt ja aromantische und asexuelle Menschen sowie welche, die beides sind.
Asexuell bezieht sich auf eine sexuelle Orientierung, bei welcher eine Person wenig bzw. gar kein (Spektrum halt) sexuelles Verlangen nach anderen Menschen verspürt. Asexuelle Menschen können aber romantische Gefühle für andere entwickeln.
Aromantik bezieht sich - wie du evt. schon ahnst - auf eine romantische Orientierung, bei welcher die Person wenig bis kein Interesse an romantischen Beziehungen hat. Sie können sexuelle Anziehung empfinden, aber erleben in der Regel keine romantische.
Der Hauptunterschied zwischen Asexualität & Aromantik liegt also darin, welche Art von Anziehung eine Person empfindet. Asexualität ist von der romantischen Orientierung unabhängig.
Viele Asexuelle geben gerne noch zusätzlich an, zu welchem Geschlecht sie sich romantisch hingezogen fühlen (wenn sie es denn tun). Also z.B. so heteroromantisch-Asexuell
LG
Das sind einfach zwei verschiedene Spektren.
Beim einen (romantische Ausrichtung) gehts darum, von welchem Geschlecht du dich angezogen fühlst. Beim anderen (sexuelle Ausrichtung) darum, wie viel Sex du für ein erfülltes Leben brauchst. Du kannst jeden Punkt einer Ausrichtung mit jedem Punkt der anderen Ausrichtung kombinieren.
Diese Vermischung kommt halt noch von früher, wo man nicht daran gedacht hat, dass es auch asexuelle Menschen gibt. Ist daher alles etwas schlampig.
finde ich etwas schwammig. Was ist dann mit denen die aus anderen Gründen keinen Sex in ihrem Leben haben? Sei es weil sie nie jemanden gefunden haben oder körperlich nicht können? Sortiert man die dann auch ins a-sexuelle Spektrum ein?
Asexuell ist man, wenn man von Natur aus, unabhängig von Krankheit oder so, kein Bedürfnis nach Sex hat. Nur weil man keinen Partner hat, ist man nicht asexuell. Es geht dabei nur ums Bedürfnis.
Mit welchem Geschlecht möchte ein Asexueller Mensch eine Beziehung führen?
Wenn ich schwul bin und mir begegnet ein Mann der sagt er ist schwul weiß ich dass die Person als Partner in Frage kommt. Sex oder nicht
Kommt auf den Menschen an. Wie gesagt, alle Kombinationen können vorkommen.
Ich bin schwul (genauer: homoromantisch), und stehe auf Männer. Sex will ich trotzdem keinen. Genauso gibts Heteros, die halt auf Leute des anderen Geschlechts stehen, und auch keinen Sex wollen.
Naja, es wird ja keinen geben der sich schwul und heteroromantisch einordnet. So jemand würde sich als bi bezeichnen. Deshalb ist dann asexuell eine Sexualität die ganz andere Regeln für sich beanspruch. Was die Botschaft an seine Mitmenschen angeht.
Mir geht es ja nur an die Botschaft die man der Umwelt vermittelt wenn man sein Label nennt.
Jein.
Ich sehe hier Parallelen zu der Frage, ob Atheismus eine Religion ist, und gebe deshalb hier die parallele Antwort:
Nein, Asexualität ist keine sexuelle Orientierung, weil es ja per Definition die Abwesenheit einer solchen ist.
Ja, Asexualität ist eine sexuelle Orientierung, weil 'Asexuell' eine Antwort auf die Frage "Was ist deine sexuelle Orientierung" sein kann.
Und ja, Leute, die auf dem Spektrum der Asexualität zu finden sind, aber nicht nie sexuelle Anziehung empfinden, wie zb Greysexuell oder Demisexuell, haben in der Regel ein zweites Wort für ihre Orientierung, das eben beschreibt, welche Geschlechter man hat.
Menschen können mehr als ein Label benutzen - denn nein, nur weil ein Begriff eine Orientierung ist (oder eben nicht), schließt das einen nicht davon aus, andere Begriffe zu nutzen. Warum sollte das so sein? Jemand kann sich sowohl als schwul als auch als homosexuell bezeichnen, oder sowohl als bi als auch als pan, oder sowohl lesbisch als auch queer, usw - also warum nicht demi/grey/cupio/usw und schwul, lesbisch, hetero, bi, usw?
Manche machen das aber auch nicht - weil ihnen zb ihr ace-spec Begriff wichtiger ist als das andere.
Und dazu kommen dann noch weitere Begriffe, wenn man zb asexuell, aber nicht aromantisch ist.
Ziemlich harte Definition. :-) Ich persönlich kenne auch nur die des Fragestellers.
Deshalb meine Frage: Wie würdest du denn dann einen Menschen benennen, der sich in keinster Weise zu anderen Menschen hingezogen fühlt, aber dennoch Freude an Selbstbefriedigung hat, wenn nicht als asexuell? Die Selbstbefriedigung setzt ja nicht voraus, dass man dabei an eine bestimmte Person denkt, es können ja zum Beispiel auch einfach fiktive Situationen sein, die man sich dabei vorstellt, ohne, dass die Beteiligten von bedeutung sind.