Homosexualität in der Geschichte?
Hallo :)
Stelle mir folgende Frage: Es gab doch in der Geschichte unzählige Könige, die sogenannte Lustknaben hatten; Junge Knaben, die die Könige sexuell befriedigten sobald diese es von ihnen verlangten. Trotzdem waren die Könige ja per se nicht schwul. Auch im feudalen Japan (bei den Samurai) waren homosexuelle genauso gedultet wie heterosexuelle.
Meine Frage: Ist es daher schwul, wenn man sich als Mann sexuell von einem unterwürfigen Mann befriedigen lässt, das aber nicht erwiedert?
Könnte auch einfach nur etwas mit Dominanz zu tun haben.
7 Antworten
Eine gleichgeschlechtliche Handlung bedeutet nicht zwingend Homosexualität im Sinne einer sexuellen Orientierung.
Bei Pseudohomosexualität bzw Situativer Homosexualität sind die beteiligten Personen nicht homosexuell:
... manchmal noch als „Pseudohomosexualität“[28] bezeichnet wird, versteht man gleichgeschlechtliche Handlungen von Personen, die nach standardmäßiger Definition keine homosexuelle, ja nicht einmal eine bisexuelle Orientierung haben, also heterosexuelle Sexualkontakte bevorzugen. Grundgedanke ist, dass die Aktivität nie passiert wäre, wenn sich die Menschen nicht in einer ungewöhnlichen Situation befunden hätten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t#Situative_Homosexualit%C3%A4t
Das findet in Ausnahmesituationen wie zB in einem Gefängnis oder Kloster statt, in denen eine andere Möglichkeit nicht möglich ist.
Manche verwenden die gleichgeschlechtliche Handlung als Demütigung. So wie manche Menschen nur aus diesem Grund vergewaltigen.
Gleichgeschlechtliche Handlung ist also nicht automatisch Homosexualität.
auch unter Frauen?
Ja.
Es gibt auch den umgekehrten Fall:
a person who self-identifies as gay or lesbian (either at the time, or later) may sexually interact with a member of the opposite sex if a same-sex relationship seems unfeasible
Hmm aber ist es nicht viel seltener als unter Männern?
Als kleinen Ausdruck man nennt dies auch griechische Liebe, da war meist der ältere mit einem Jüngling leiert und hat ihn so auf das leben vorbereitet. Natürlich war da auch Lust und Dominanz im Spiel bei den alten Griechen
Solche Abbildungen gibt es auch auf Antiken Römischen Vasen und ähnliches
Ich denke, dass das Eine das Andere nicht ausschließt. Dominanz ist sicherlich auch im Spiel gewesen. Interessant wäre, wenn man die seelische Verfassung der Betroffenen während und nach dieser Zeit ihrer "Verwendung" als Lustknaben erfahren könnte. Es stellt sich auch die Frage, ob es damals "normal" war, dass man als Lustknabe auf diese Weise die Sexualität kennenlernte? Und ob so etwas heute verwerflich ist, weil wir eine andere Moralität leben?
es kann beides sein. die kathegorie schwul ist heute nützlich aber damals gab es sie nicht in der form. Im prinzip darf man das interpretieren wie man will.
Die umgekerte frsge wäre ja auch interessant: warum ist es unbedingt schwul, wenn man andern männern sexuelle dienste anbietet oder sich sexuell von ihnen dominieren lässt?
Das hat nicht unbedingt mit bewiesener Sexualität zu tun.
Lustknaben waren einfach praktischer, besser verfügbar, keinen Stress mit jungfräulicher Ehre oder sowas, und wenn ein paar davon herum springen fällt auch nicht groß auf im Gegensatz zu einer Schar an Weibern
Hallo Wilmaed, professionelle Antwort wie immer... die Frage die sich mir stellt ist, gibt es Pseudohomosexualität und situative Homosexualität auch unter Frauen?