Hilfe: Dachboden Bodenbretter feucht, teilweise Schimmel - Wie belüften?
Hallo Community,
am Rande der Verzweiflung wende ich mich an euch - vielleicht habt ihr noch einen Rat...
Wir hatten 2014 neu gebaut und geplant war, dass wir einen "kalten" Dachboden haben werden, d.h. die Dämmung sitzt in der Decke des OG und der Dachboden hat quasi "Aussentemperatur".
Unser Aufbau (von unten nach oben): Rigipsplatten, Dachlatten, Dampfbremse, Dämmung.
Damit wir den Dachboden auch noch nutzen können, hatten wir diesen Sommer/Herbst den Dachboden überhalb der Dämmung gebrettert (Nut+Feder-Bretter).
Leider musste ich vor kurzem feststellen, dass wir in diversen Bereichen starke Feuchtigkeit unter den Brettern hatten, auch die Dämmwolle war recht nass. In ganz wenigen Bereichen hatte ich Schimmel auf den Brettern feststellen müssen.
Momentan habe ich meiner Ansicht nach folgende Alternativen zur Auswahl:
a) Säge ich Belüftungsschlitze in die Bretter? b) Dämme ich direkt das Dach um den "Kondenspunkt" vielleicht in das Dach zu bekommen? c) Reisse ich alle Bodenbretter raus (ca. 80m²), mache einen Aufbau (Kanthölzer) und verlege die Bretter mit einem gewissen Abstand...
Habt ihr Erfahrung mit ähnlichen Themen? Welche Möglichkeiten seht ihr noch, die ich noch nicht berücksichtigt habe? Mit welchem Equipment würdet ihr für Alternative a) arbeiten?
Vielen Dank vorab für eure Hilfe...
Beste Grüße aus Oberfranken!
8 Antworten
Moin..
Ich gehe zu 90% davon aus das deine Dämmung zu gering gewählt wurde..
Konsens entsteht halt nur wenn warm und kalt zusammen kommen sprich die sogenannte Kältebrücke.. die anderen 10 % liegen vielleicht an deiner Dampfbremse, obwohl die schon echt miserabel verarbeitet werden müsste um so was zu erklären.. weil es sich bei dir ja um mehr wie bissel feucht handelt..
Hallo,
hierfür kann es viele Ursachen geben.
Unter der Voraussetzung, dass die Dampfsperren raumseits korrekt ausgeführt wurde (Verklebung, Verschweißung der Bahnen, Bauteilanschlüsse..), bleibt nur Kondensation kalter Außenluft.
Die tritt dann auf, wenn warme Luft an kalte Flächen gelangt (Taupunkttemperatur).
Der Gesamtaufbau der OGD muß nach oben diffusionsoffen sein.
Nut-Feder-Verbretterungen behindern das.
Hier besser Rauspund mit 0,5...1 cm Luftspalt. Darunter gegen Riesel, je nach Nutzung, ggf diffusionsoffene Unterspannbahn.
Tipp:
Nut und Feder mit einer HKS aufsägen, damit Schlitze entstehen. Günstiger natürlich, dass zwischen Verbretterung und Dämmung ein Luftspalt
3..5 cm vor handen ist.
Bei einem Kaltdach besser nicht die Dachschrägen dämmen!
An den Giebel Luftöffnungen für Querdurchlüftung anbringen.
Hilft auch sehr im Sommer (Sommerlicher Wärmeschutz).
v.G.
Hi Simko,
Bzgl. HKS: Das habe ich schon probiert. Problematisch bei der Angelegenheit ist, dass ich nur 2-2,5mm Sägeblätter habe, d.h. ich muss mehrfach reinsägen.
Die Frage die sich mir allerdings stellt ist: Ist das Ganze zielführend. Ich denke eine Verbesserung der "Atmung" wird sich einstellen, aber eine richtige Belüftung nicht...
Am sinnvollsten wäre sicherlich die Bretter rauszureißen, Kantholz drunter und nochmal mit Abstand draufzimmern... Aber bei 85m² voll befestigten Nut & Federbrettern ist das eine kleine Horrorvorstellung und für mich wirklich nur im äußersten Notfall die Lösung.
Belüftungsschlitze sind nur sinnvoll, wenn darunter die Luft frei zirkulieren kann.
Ordentliche Belüftung des Raums kann helfen, aber offene Dachfenster sind nicht immer ideal
Eher mal beobachten, wie das Dach oberhalb der Schadensstelle aussieht, ob es da feucht ist und hreuntertropfen kann. Da dann vielleicht paar Belüftungsziegel einsetzen, denn Dichtfolie verlagert nur das Problem an andere Stellen: marode Dachbalken sind auch nicht so gesund
Könnte sein, aber ohne es vor Ort zu sehen, würde ich mich da auf keine Spekulation einlassen. Da kann guter Rat teuer werden
Eine Regel besagt, dass eine Dämmung zur kalten Seite hin offen sein muss. Das Problem bei deiner Dämmung ist deshalb, das die Dämmung nicht "atmen" kann weil auf dem Dachboden die Bretter dicht sind. Besser wäre es, auf den Dachboden eine Dampfsperre zu verlegen, und darauf die Dämmung. Aber auch das sollte ja dann begehbar sein und zusätzlich sollte aber auch die Oberseite der Dämmung nicht komplett zu sein . Vielleicht reichen da dann Platten, nicht zu groß vom Format und man liesse alle 50cm eine 5mm Fuge.
Da eine zusätzlich Dämmung auch von Vorteil ist, solltest du es so machen. 60- 80mm sollten dann auch ausreichend sein.
Außerdem mal mit einem Hygrometer checken, ob das Dachgeschoss generell zu hohe Luftfeuchtigkeit hat, weil es zu dicht ist.
deiner Ansicht nach wäre eine zusätzliche Dämmung (Zwischensparren) sinnvoll?
Zwischen den Dachsparren?? Nein.
Und zwischen den Bodensparren ist nichts gedämmt? Dann würde ich das natürlich auch mit Dämmwolle füllen. Ich ging davon aus, das wäre bereits gedämmt.
Hallo blackstar,
laut deiner Schilderung ist der spitzboden NICHT gedämmt (zwischensparrendämmung) und man sieht quasi dort die Unterspannbahn.
Ist dies der Fall ist höchstwahrscheinlich keine Entlüftung an First gemacht worden.
Schau mal, ob die unterspannbahn an First einige cm OFFEN ist !!!
Hi Olli,
Richtig, Spitzboden ist nicht gedämmt, nur quasi der "Boden" zum OG.
Nur damit ich richtig suche: Am Firstbalken muss quasi links und rechts daneben die Unterspannbahn ausgespart sein? Also ich muss quasi direkt die Ziegel sehen?
Muß nicht direkt zu sehen sein, meist ist eine Haube darüber. Aber: es muss lüftungsfähig sein ☝🏻️
Mal ein Link zu Veranschaulichung
http://www.dachplattenprofi.de/out/fck_pictures/Kaltdach.jpg
Das denke ich nämlich auch. Das Problem was ich sehe ist, dass die Dämmwolle zum Großteil direkt an der Verschalung anliegt, somit kann zwar ein gewisser Wärmeaustausch stattfinden, aber Zirkulation definitiv nicht.
Das Problem ist - Lüften hilft nicht viel - da die Verschalung wirklich Luftdicht ist.
Meinst du die Dämmung des Daches würde helfen, um zumindest den Temperaturuunterschied Dachboden - OG etwas zu verringern? Das würde ja schonmal helfen, wenn im Dachboden nicht 0 - 5 °C sind, sondern 10 - 15°C...