Darf man als Christ sich Selbstbefriedigen also masturbieren ist das eine Sünde?

8 Antworten

Nicht explizit, nein:

Formal gelten die jüdischen Schriften (das Alte Testament, d. h. ohne die Auslegung durch den Talmud) für die Christen unverändert fort, denn Jesus (und später Paulus) erklären selbst, das Alte Testament sei nicht durch die Lehre Christi ab- oder aufgelöst, sondern lediglich durch die Gottes- und Nächstenliebe erfüllt worden (Mt 5,17–20 EU).[60] Viele jüdische Lehren haben dadurch einen anderen Stellenwert erhalten. Rituelle Waschungen sind im Christentum beispielsweise weitgehend unbekannt.
Jesus spricht sich in zahlreichen Situationen gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und stärkt im Gegenzug die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Die Kirchen ordnen die Masturbation unterschiedlich ein. Es gibt Bibelstellen, die mit der Masturbation in Zusammenhang gebracht werden. Die Interpretation ist umstritten.
Meist wird die Bibelstelle Gen 38,8–10 LUT als Lehrmeinung gegen Masturbation zitiert. Allerdings bestraft Gott Onan (daher der Begriff Onanie) nicht wegen Masturbation, auch nicht wegen des Coitus interruptus, sondern wegen des Nichtvollzugs des im Judentum vorgeschriebenen Levirats (Heirat der Witwe seines verstorbenen Bruders, um ihr Nachkommen zu gewähren, die sie im Alter versorgen und den Namen des Bruders weiterbestehen lassen).
Andere Bibelstellen befassen sich mit übersteigerten Grundbedürfnissen und kritisieren beispielsweise in Gal 5,19–26 LUT Sucht und suchtähnliche Gewohnheiten. Hier geht es auch um die Frage, inwiefern die betroffene Person noch über ihre eigenen Gefühle herrscht. Außerdem gibt es teilweise die Auffassung, dass Sexualität generell in die Ehe gehöre.
„Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren.“ (1 Kor 7,9 LUT)
Nach rabbinischer Auslegung lag das heiratsfähige Alter bei 12 (Mädchen) beziehungsweise 13 (Jungen) Jahren, was nach Fritz Rienecker auf die frühere Pubertät in südlichen Ländern zurückzuführen sei.[61] Deshalb geht die Bibel nicht auf vorehelichen Geschlechtsverkehr ein und bezeichnet lediglich Untreue beziehungsweise Ehebruch als Sünde. Weiterhin warnt die Bibel in Mt 5,27–28 LUT vor sexuellen Fantasien mit einem anderen als dem eigenen Ehepartner. Über innereheliche Selbstbefriedigung dagegen trifft die Bibel keine klare Aussage, jedoch sind die Eheleute nach 1 Kor 7,4–5 LUT aufgefordert, sich einander nicht zu entziehen.
Die christlichen Konfessionen bewerten Masturbation unterschiedlich. Nach Auffassung der römisch-katholischen Kirche stellt Selbstbefriedigung als „absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen“ (KKK Nr. 2352),[62] wie auch jeglicher freiwillige, außereheliche „Gebrauch der Geschlechtskraft“ eine „in sich schwere ordnungswidrige Handlung“ dar.[63] Sie gehört neben Pornographie und homosexuellen Praktiken zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen (KKK 2396).[62] Allerdings werden in der Seelsorge Faktoren wie „affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren“ berücksichtigt, „welche die moralische Schuld vermindern oder sogar auf ein Minimum beschränken können“.[62] Die evangelische Kirche in Deutschland verweist in ihrer von der Meinung der Autoren geprägten Online-Lebensberatung darauf, Glaube lebe aus dem Vertrauen auf Gott, und nicht aus der Einhaltung von Gesetzen. Sexualität sei eine Gabe Gottes, die genutzt werden solle, ohne dass sie jemandem schadet. Dies sei bei Masturbation nicht der Fall, sondern „im Gegenteil: wer sich mit seinem Körper auskennt, der kann auch in einer Partnerschaft offener und selbstbewusster über Sex sprechen – kann sagen was er oder sie möchte und vor allem, was nicht!“[64] Sie lässt die Frage offen, ob Sexualität grundsätzlich in eine Ehe gehöre.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Masturbation#Christentum

Ja, hier gibt die Bibel, das Wort Gottes Auskunft:

“Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.„

‭‭1. Johannes‬ ‭2‬:‭15‬-‭17‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1jn.2.15-17.SCH2000

Wenn das in der "Evangelischen Landeskirche", in der ich Mitglied bin, und die für mich ein zeitgemäßes Christentum noch am ehesten repräsentiert, auch im 21. Jahrhundert immer noch als Sünde betrachtet würde, dann wäre ich vermutlich ausgetreten.

https://fragen.evangelisch.de/frage/3072/position-zur-masturbation

SgtBrave  18.02.2024, 01:21

Puh😳 mit anderen Worten die gesamte Gemeinde in der du bist sündigt vermessen in der Unzucht?

Dan kannst du dir das Christentum gleich sparen.

Sowas passiert auch nur bei Protestanten. Jede Gemeinde legt sich nach Belieben den Glauben aus.

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SibTiger  18.02.2024, 05:17
@SgtBrave
Sowas passiert auch nur bei Protestanten

Besser eine lebendige, als eine tote Religion, die nicht bereit ist, sich von bestimmten Dogmen zu trennen.

Jede Gemeinde legt sich nach Belieben den Glauben aus.

Ich denke eher dass das nicht nur für eine Gemeinde, sondern für die gesamte Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland gilt. Und vermutlich auch darüber hinaus.

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SgtBrave  18.02.2024, 07:26
@SibTiger

Hört sich nicht an als würde der Protestantismus dir zusagen.

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SibTiger  18.02.2024, 09:53
@SgtBrave

Ich sehe zwar nicht, woran Du diese Meinung festmachst, aber es ist schon so, dass ich Religionen überwiegend ablehne. Ich finde sie höchstens mehr oder weniger erträglich. Die EKD übrigens in mancherlei Hinsicht erträglicher als viele andere Religionen.

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Pfefferprinz  18.02.2024, 10:13
@SgtBrave
Jede Gemeinde legt sich nach Belieben den Glauben aus.

Auch du bist davon nicht ausgenommen.

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SgtBrave  18.02.2024, 10:20
@Pfefferprinz

Die katholische Kirche legt sich den Glauben nicht nach Belieben aus. Wenn ich das machen würde, würde ich exkommuniziert werden und nicht zugelassen werden zu den Sakramenten.

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Ich bin gar kein Freund von so sturrem Regel-Befolgen und dieser Denkweise "wie weit darf ich gehen, dass es noch keine Sünde ist". Das geht in Richtung Gesetzlichkeit und auf die Gesetze kommt es ja nicht wirklich an, sondern auf die Herzenshaltung. Was man sich fragen kann ist: Bringt mich das Masturbieren näher zu Gott? Warum mache ich es? Ist es das, was Gott für mich vorgesehen hat oder nicht? Für mich war die Antwort nein, es bringt mich nicht näher zu Gott, sondern viel weiter weg. Somit ist es für mich eine Zielverfehlung (=Sünde), weil Gott mein Ziel ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Christ
Flarrow930 
Fragesteller
 17.02.2024, 22:37

Ja bei mir ist es auch genauso. Ich versuche mein bestes, aber es wird jeden Tag besser.

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JA, man darf

NEIN, ist es nicht!

ABER: Ich mache mir SEHR, sehr große Sorgen um Dich!