Bringt einen ein Transgender dazu bisexuell zu werden?
Habe da mal ne Frage. Habe jemand tolles kennengelernt. Anfangs dachte ich er ist ein Mann mit einfach paar weiblichen Seiten. Das find ich überhaupt nicht schlimm sogar sehr süss und reizvoll. Nun hat er mir aber gesagt das er eigentlich eine Frau ist und auf den Weg ist dahin (nimmt schon Hormone). Ich soll ihn auch nur noch mit seinen weiblichen Namen ansprechen.
Bin damit komplett überfordert und diese Anziehung ist irgendwie weg. Bin weiblich und würde mich ziemlich als hetero bezeichnen, also ich steh eindeutig auf Männer.
Auf der anderen Seite ist es natürlich der gleiche Mensch aber ich bin halt nicht bi und habe Angst das die Gefühle weg gehen und ich Sie total verletze. Habt ihr Tipps?
Muss ich mich vllt nur dran gewöhnen? Bin maximal verwirrt.
9 Antworten
Hallo! :)
Also. Wenn man jemanden gerade frisch kennen lernt der einen begeistert hat, dann macht man sich schnell ein Bild davon. Man fantasiert vielleicht ein bisschen von der Person und dichtet dabei einen Charakter zusammen, aber eigentlich kennt man die Person ja bisher nur wenig!
Da kann es natürlich schnell passieren, dass man ein falsches Bild von jemandem bekommt. Und es kann auch passieren, dass man sich in dieses falsche Bild verliebt.
Du hast deine Bekannte also für einen femininen Mann gehalten und die Vorstellung eines femininen Mannes hat dich gereizt. Nun hast du erfahren, dass sie in Wahrheit eine transsexuelle Frau ist. Das bedeutet also nicht, dass du bisexuell bist (Um auf die Frage im Titel zurück zu kommen), da dich ja die Vorstellung eines Mannes gereizt hat.
Die Frage ist, was du nun mit der Realität anfängst. Ich rate dir, einfach offen zu sein. Mach dir nicht so viele Gedanken, ob du bisexuell bist oder nicht. Das ist doch jetzt egal. Lerne sie kennen wenn du magst. Geh deinen Gefühlen nach. Vielleicht findest du doch ein Fünkchen Interesse an einer Frau in dir?
Und wenn dein Interesse jetzt weg ist, ist das auch nicht schlimm. Dann sage es ihr ehrlich.
Was ist denn jetzt so schlimm daran, Guck einfach wie es sich entwickelt, so wie bei jeder anderen Beziehung auch.
Und so eine Transition von Anfang an mitzubekommen ist auch sehr spannend, find ich zumindest.
Kleiner Tipp für die Zukunft: Auch wenn man von einer trans Person in der Vergangenheit spricht (zu einem Zeitpunkt, als man noch meinte, sie sei ein anderes Geschlecht), verwendet man die passenden Pronomen. Also z.B. "Anfangs dachte ich sie ist ein Mann".
Nun zu deiner Frage:
Für viele Menschen hängt diese Anziehung ja mit dem Gender (soziales Geschlecht) einer Person zusammen und nicht ausschließlich mit Charakter, Aussehen etc. Du hast die Frau unter der Annahme anziehend gefunden, dass sie ein Mann ist. Wenn du hetero bist, macht es nur Sinn, dass die Anziehung jetzt weg ist.
Wenn du dir aber unsicher bist, könntet ihr ja mal gemeinsam besprechen, ob ihr euch doch noch weiter kennen lernen möchtet. Wenn du von Anfang an ehrlich dabei bist, wäre es wohl auch nicht verletzend, wenn dann herauskommt, dass du diese Gefühle wirklich nicht für sie empfinden kannst.
Man kann natürlich auch ohne romantische/sexuelle Gefühle eine feste Beziehung mit jemandem eingehen, wenn das beide möchten. Wenn du (oder auch sie) jedoch eine Beziehung mit solchen Gefühlen suchst, wäre es dann wohl das falsche.
bei mir und meiner partnerin war / ist es genau so.
nach 4 jahren hab ich mich geoutet und die transition komplett durchgemacht und das in einem extremen tempo. anfangs waren wir beide sehr in panik und traurig da wir icht wussten wie es sich entwickelt.
am ende bin ich immer noch der mensch der ich bin.
wenn euch sex nicht so wichtig ist dann kann das sehr gut klappen so wie bei uns
deine partnerin definiert nicht deine sexualität. du bist weiterhin hetero und kannst sie als die person die du kennen gelernt hast weiterhin lieben und mit ihr zusammen sein
Am Besten ist es wenn sie dir sagt, dass sie eine sie ist, dass du sie auch sie nennst und nicht ihn.