Dein Gewicht bestimmt Dein Leben?

Deine Gedanken kreisen ständig ums Thema Essen? Du zählst Kalorien, neigst zu Fressattacken und/oder erbrichst aus schlechtem Gewissen nach dem Essen?

Dann befürchten wir, dass Du an einer Essstörung leidest. Verbirg Dein Essverhalten nicht mehr vor anderen. Beende dringend den Teufelskreis und sprich mit jemandem darüber, denn Essstörungen können Deine Gesundheit stark beeinträchtigen! Vertraue Dich am Besten Profis an, die sich mit Deinem Problem auskennen. Hierfür haben wir für Dich wichtige Telefonnummern und Internetseiten zusammengestellt.

Nimm Dein Problem ernst und gehe es an - wir helfen Dir dabei!

 

 

Auch für Angehörige ist die Situation als Außenstehender nicht einfach. Hilflos versuchen sie über verschiedene Gespräche und Mittel, das Essverhalten der Betroffenen zu verändern. Dabei entstehen zunehmend Konflikte und die Betroffenen blockieren weitere Diskussionen.

Was Angehörige tun können bzw. unterlassen sollten, um den Betroffenen die richtige Unterstützung zu bieten, haben wir aus den Anregungen der gutefrage Community und Tipps von Beratungsstellen unten aufgeführt.

 

 

 

Hotlines 

DEUTSCHLAND

ANAD Versorgungszentrum Essstörungen
des AWO Bezirkverbands OBB. e.V.


Infos zur Telefon-, Mail-, Video-, und Chatberatung unter www.anad-dialog.de

 

SuchtHotline München (SHM) e.V.

Tel. 089 / 28 28 22 (kostenlos) oder

01805 / 31 30 31 (Festnetz: 14ct/Min. / Mobil: max. 0,42ct/Min.)

Sprechzeiten: rund um die Uhr.

 

Beratungstelefon der BZgA

Tel. 0221 892031 (Mo. bis Do. 10.00 - 22.00 Uhr

und Fr bis So. von 10.00 - 18.00 Uhr).

 

 

 

 

ÖSTERREICH

Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen AES

043 488 63 73 (Di und Do, 10.00 – 12.00 Uhr

und 14.00 – 17.00 Uhr)

Per Mail: beratung@aes.ch

 

Wiener Gesundheitsförderung

Tel. 0800 20 11 20 (Mo. bis Do. von

12.00 - 17.00 Uhr)

Die Beratung ist anonym und kostenlos.

Per Mail: hilfe@essstoerungshotline.at

 

SCHWEIZ

Netzwerk Essstörungen

E-Mail Beratung unter:

https://www.netzwerk-essstoerungen.ch/e-mail-beratung/

Internetseiten 

Welche Formen der Essstörung gibt es?

Am häufigsten verbreitet ist die Magersucht, bei der Menschen so wenig wie möglich essen, um krankhaft ihr Gewicht zu vermindern. Während es Mädchen primär um den Abbau von Fett geht, eifern männlichen Jugendliche um den Aufbau von Muskeln und den Wunsch nach einem männlichen Körper. Eine verzerrte Körperwahrnehmung gepaart mit Versagensängsten sind Ursachen für die Suchterkrankung. Die Kontrolle über das eigene Gewicht wird als Erfolgsgarant gesehen.

Kurzfristige Folgen der Unter- und Mangelernährung können Haarausfall bis zur Glatze, gelbe/kaputte Zähne oder dichter Flaum am ganzen Körper sein. Auch Muskelschwund, Nierenschäden, Unfruchtbarkeit und Osteoporose sind typische Ursachen einer Magersucht. Unter den psychischen Erkrankungen hat die Magersucht die höchste Sterblichkeitsrate. Ein Grund, so schnell wie möglich gegen die Magersucht anzukämpfen!

Wenn Du Dich mindestens seit drei Monaten zweimal die Woche übergibst, solltest Du Dir ernsthaft Sorgen um Dich machen. Die Ess-Brech-Sucht treibt Bulimiekranke dazu, nach Essattacken heimlich zu erbrechen, exzessiven Sport zu treiben, um Energie abzubauen, zu fasten oder Abführmittel zu nehmen. Allgegenwärtig ist die Angst, zuzunehmen und die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren. Leere, ein niedriges Selbstwertgefühl und Scham bestimmen den Alltag.

Konsequenzen der Mangelernährung können geleb/kaputte Zähne, Müdigkeit, Muskelkrämpfe, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Zahnschäden oder auch Nierenschädigungen sein. Auch Hirnschäden, ein höheres Herzinfakt- und Schlaganfallrisiko bis hin zum Durchbruch der Speiseröhre sind mögliche Folgeerscheinungen.

Knapp 600.000 Menschen in Deutschland leiden an Bulimie; darunter sind über 90 Prozent weiblich.

Du leidest seit mind. 6 Monaten an Essattacken, die sich im Schnitt 2 Mal pro Woche wiederholen? Dann könnte es sein, dass Du an einer Binge-Eating-Störung leidest. Der Verlust des Gefühls für körperliche Sättigung führt zu unkontrollierten zwanghaften Essattacken, Übergewicht, Schamgefühl, Ekel und Wut über sich selbst.

Neben Müdigkeit und einer inneren Unruhe können langfristige Folgen Störungen der Atemfunktion, Kreislaufstörungen oder auch Erkrankungen des Bewegungsapparates sein.

 

Häufige Fragen rund um das Thema "Essstörung"

 

Was kann man dagegen tun?

Als Betroffener

Viele Betroffene haben die Hoffnung, ihre Essprobleme alleine in den Griff zu bekommen. Meist ist der Grund für die Essstörung ein komplexes Zusammenspiel verschiedener psychischer Faktoren, die alleine zu bewältigen fast unmöglich ist. Für Deine psychische Erkrankung solltest Du Dich nicht schämen! Stelle Dich Deinem Problem und sei ehrlich zu Dir selbst. In einem zweiten Schritt solltest Du Dich einem anderen Menschen anvertrauen. Im Rahmen einer Psychotherapie hilft ein erfahrener Psychologe dabei, aus dem Teufelskreis auszutreten. Auch die Ernährungsberatung stellt eine wichtige Anlaufstelle dar, die wertvolle Tipps gibt, sich ausgewogen zu ernähren und ein geschultes Auge für angemessene Portionen zu entwickeln. Wende Dich zeitnah an Beratungsstellen und hole Dir Hilfe von außen!

Als Angehöriger

Wichtig ist, dass Du die psychische Erkrankung ernst nimmst. Häufig gehen Essstörungen auch einher mit Selbstverletzung und einer sich entwickelnden Borderline Störung. Statt sich hilflos und schuldig zu fühlen, solltest Du die aktive Rolle einnehmen. Informiere Dich über die Formen der Essstörung, sprich das Thema und Deine Ängste offen in Ich-Botschaften an und zeige Verständnis. Lass das Essverhalten nicht zum Mittelpunkt der Gespräche werden und vermeide Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Warnungen oder Drohungen.

Unterstütze den Betroffenen so gut Du kannst und überzeuge ihn, dass professionelle Hilfe ein Ausweg aus dem Teufelskreis ist.