Hallo Roxyza,
das ist echt verständlich, dass du gerade noch unter Schock stehst. Die Nachricht von der überraschenden Schwangerschaft ist ja noch ganz frisch.
Da braucht es erstmal Zeit um sich zu sortieren und die verschiedenen Gedanken und Gefühle zu ordnen. Gerade steht bei dir wahrscheinlich alles Kopf.
Deswegen: Lass dir Zeit, um in Ruhe über alles nachzudenken.
Du denkst in die verschiedensten Richtungen und überlegst, was die nächsten Schritte sind.
Heute rufst du bei deiner Gynäkologin an. Dann kannst du mit ihr einen Termin ausmachen, um die Schwangerschaft zu bestätigen und mit ihr ein paar deiner Fragen klären.
Deine Hauptfrage ist, ob du es dem Vater des Kindes sagen sollst.
Ein Schritt vorher wäre zu überlegen, ob du erstmal alleine für dich überlegen willst, was dir wichtig ist. Wenn du sicherer bist, in dem was du möchtest, kannst du in ein paar Tagen nochmal überlegen, ob du ihm Bescheid geben willst und er seine Gedanken und Gefühle äußern darf.
So wie ich dich verstanden habe, läuft die Affäre ja schon länger und ihr habt bestimmt schon ein recht vertrautes Verhältnis zueinander, oder?
Er setzt ja schon die ganze Zeit einiges aufs Spiel, um den Kontakt mit dir zu halten.
Kannst du dir vorstellen, dass ihm dein Wohlergehen wichtig ist und er in dieser schwierigen Phase für dich da ist?
Auch wenn du gerade schreibst, dass du unter diesen Umständen keinen Kinderwunsch hast, stellt sich dir doch die Frage, ob du dich selbst als Mama sehen kannst.
Du sagst, dass du nicht der Baby-Typ bist, aber mit Kindern ab 4 Jahren kannst du dir eine gute Beziehung schon vorstellen.
Du hast wahrscheinlich auch gerade Mamas in deinem Umkreis vor Augen, mit denen du Kontakt hast. Es war nie dein Wunsch, alleinerziehend zu sein. Den Wunsch hatten deine Bekannten sicherlich auch nicht. Das Leben macht einem oft einen Strich durch die Rechnung und dann versucht jede das Beste daraus zu machen.
Jede geht ja anders mit den Herausforderungen um, setzt Prioritäten und gestaltet den eigenen Lebensweg.
Ein Kind großzuziehen, ist meiner Meinung nach, eine herausfordernde, aber auch ganz einzigartige und besondere Aufgabe. Es wächst eine ganz besondere Beziehung, die einen beflügelt und Kräfte freisetzt, von denen man zu Beginn noch keine Ahnung hat.
Diese Aufgabe bleibt bestehen während die Jobs kommen und gehen, man der Willkür der Chefs und des Arbeitsmarktes ausgesetzt ist und einfach nicht weiß, was sicher ist.
Du kämpfst da ja schon länger und du wirst dich (auch mit Kind) weiter durchkämpfen, die Chancen nutzen und flexibel auf die Anforderungen eingehen.
Die minimale Chance, die du gerade in deinem Job hast, bleibt ja weiter bestehen.
Da müsstest du dich mal informieren, wie das mit dem Kündigungsschutz in der Schwangerschaft läuft und wann es sinnvoll wäre, den Arbeitgeber zu informieren.
Und es stellt sich natürlich auch die Frage, was du arbeitest und ob es da ein Beschäftigungsverbot geben würde.
Du hast geschrieben, dass du dich gerne mit jemanden darüber austauschen willst.
Wenn du magst, können wir gerne auch privat weiterschreiben. Vielleicht ist dir das lieber. Ich schick dir mal ne Freundschaftsanfrage.
Liebe Grüße
saramaria