Hallo baynrw93,
einer der größten Pianisten aller Zeiten, Vladimir Horowitz, wurde in einem Interview einmal gefragt, wann er denn das letzte Mal (am Klavier) geübt hätte (der Interviewer meinte wohl insgeheim, das sei – angesichts der überragenden Fähigkeiten des Virtuousen – sicher schon viele Jahrzehnte her gewesen).
Horowitz antworte sinngemäß: "Heute morgen erst! Wie jeden Tag mindestens 3 Stunden!"
Der Journalist war buff und fragte verdattert nach: "Und warum?"
Da sagte Horowitz: "Damit ich endlich besser werde!"
Übrigens war der gute Vladimir zu diesem Zeitpunkt schon weit über 80 Jahre alt.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich damit sagen möchte.
Nur so ein Tipp: es hat etwas mit dem altmodischen Wort "Bescheidenheit" zu tun.
Dazu passt auch die Lebens- und (mitunter: Leidens-)geschichte von Horowitz, die Du unter Wikipedia finden und lesen solltest:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Horowitz
Und noch was: ein Genie reproduziert nicht "nur" fremde Werke, sondern produziert, sprich komponiert eigene Werke und zwar auf eine innovative, zuvor nicht gekannte Weise.
Wenn Du dies kannst, dann darfst Du Dich gern ein Genie nennen.
Beste Grüsse
ges47tik