Weil viele Leute ein Hassobjekt brauchen, an dem sie sich hochziehen können.

Ich persönlich finde es immer noch echt kurios, wie viele Leute selbst die krassen Aktionen gegen ihn damit rechtfertigen, was er nicht alles schlimmes gemacht oder gesagt hat. Auch wenn das meiste seines Schaffens definitiv komplett niveaulos, dumm, arrogant, beleidigend oder inkompetent war: So Leute wie den Drachenlord gibt es an jeder Ecke. Ich behaupte mal, fast jeder x-beliebiger Gangstarapper oder Trash-Comedian hat in seinem Tätigkeitsdasein schon ebenso dumme, kontroverse oder niveaulose Sachen oder Aussagen gebracht wie Rainer W. und zudem auch mehr Reichweite. Aber lustigerweise gibt's bei Leuten wie Gzuz, Prinz Marcus oder Mario Barth keinen Trollzirkus, der vor dem Haus campt oder ständig irgendwelche Maskengame-Stalking-Aktionen betreibt. Im Gegenteil werden diese Leute für ihr Treiben eher noch gefeiert. Ich denke, der Unterschied liegt darin, dass diese Leute sich in aller Regel wirksam wehren können oder es zumindest halbwegs verstehen, Trollen kein Futter zu liefern.

Das Game um den Drachenlord hat sich dementsprechend hochgeschaukelt, weil er sich kaum wirksam gegen die Aktionen wehren konnte bzw. ein leichtes Opfer war und durch seine charakterliche Art (Provozieren -> Ausrasten -> auf Video festhalten) eher Öl ins Feuer gegossen hat, als die Situation zu entschärfen. Aber im Grunde ist zumindest der harte Kern seiner Hater kaum besser als er Selbst und meiner Erfahrung mit Mobbingsituation nach hauptsächlich dabei, um sich an seiner Misere und der durch ihn geschaffenen Verkörperung eines "Feindbildes" aufzugeilen. Dass es nie ernsthaft darum ging, dass er sich "aus dem Netz zurückziehen soll" zeigen ja die Entwicklungen der letzten Jahre. Abseits von obskuren Tiktok-Streams und anderen Sachen hat er meines Wissens nach kaum noch eine nennenswerte Präsenz im Internet und dennoch meinen tausende Leute, ihn weiterhin verfolgen zu müssen.

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Ich hasse E-Autos definitiv nicht und sehe absolut die Sinnhaftigkeit dahinter. Was mir allerdings sauer aufstößt, ist, dass sie allzu häufig als etwas dargestellt und gehyped werden, was sie nicht sein können. Zudem wird die E-Mobilität in meinen Augen allzu stark moralisch aufgeladen.

Im Kurzstreckenverkehr wird sich die E-Mobilität mit Sicherheit in den nächsten Jahrzehnten durchsetzen, da sie hier sehr gut funktioniert und auch die Infrastruktur dafür gut bereitgestellt werden kann.

In meinen Augen ist es aber äußert unwahrscheinlich, dass sich die E-Mobilität in ihrer jetzigen Form im Schweren Lastverkehr und auch im Langstreckenverkehr durchsetzen wird. Dafür ist das Konzept der Energiespeicherung via Batterie einfach zu unpraktisch und unflexibel.

Diesbezüglich stört mich primär, dass die allumfassende E-Mobilität medial und politisch hier als DIE Universallösung für eine ganze Reihe von Problemen propagiert wird, die sie so auf sich alleine gestellt gar nicht lösen kann. Es ist einfach deutlich wahrscheinlicher, dass sich das Angebot an Antriebskonzepten je nach Einsatz äußerst diversifizieren wird, da es nichts gibt, was alles in jedem Bereich am besten kann. Zudem stößt mir diese moralische Aufladung des Themas sauer auf. Momentan ist der Tonus häufig "E-Mobilität ist die einzige nachhaltige Mobilitätsform, kauf dir sofort nen Tesla oder du bist ein menschlich grausamer Umweltsünder". So sehr ich für Klimaschutz und Umweltschutz bin, es ist einfach wahnsinnig dekadent hier davon auszugehen, "Nachhaltigkeit" würde sich einfach durch das 1:1 Konsumorientierte Ersetzen sämtlicher Verbrenner durch E-Autos definieren. Der Fokus sollte in meinen Augen eher darauf liegen, die Masse an Autos allgemein zu reduzieren und vorhandenes Material möglichst lange zu nutzen, anstatt sich alle 3 Jahre ein fabrikneues Auto zu leasen. Wenn der momentanen Trend zum Auto als Wegwerfartikel nahtlos in E-Form weitergeht, hat das absolut nix mit Nachhaltigkeit zu tun sondern lediglich mit der Beibehaltung von kontinuierlichem Herstellerprofit.

Letztendlich muss jeder seinen Nachhaltigkeitsgedanken mit sich selber vereinbaren und vor allem auch leisten können. Ich bin bspw. Noch nie in meinem Leben geflogen und habe das auch nur vor, wenns gar nicht anders geht. Dafür unterhalte ich im Autobereich meinen alten W124 Kombi so lange, wie es irgendwie möglich ist. Technisch kann ich an diesem Auto (fast) alles selber reparieren und ich möchte eigentlich kein Auto, dass mich von Werkstätten abhängig macht. Als Lastesel für Langstrecken (am besten mit vielen Passagieren und viel Gepäck) bietet mit dieses Auto eine Praktikabilktät, die ich so bei momentanen E-Autos nicht sehe. Dementsprechend schade finde ich es, dass hier Nachhaltigkeit oft sehr eingeschränkt definiert wird.

Letztendlich bin ich aber nicht so dogmatisch wie viele andere hier, diese Technik grundsätzlich zu verteufeln. Sie hat ihre eindeutige Daseinsberechtigung und wird mit Sicherheit viele spannende Dinge noch hervorbringen. Wäre ich kein Selbstschrauber und wäre ich nur auf Kurzstrecke unterwegs, würde ich mir vielleicht auch kein kaufen. Nur die medial-moralische Aufladung des ganzen als "die Lösung", bei der man mitmachen muss oder man ist dumm, finde ich äußerst unsympathisch.

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Die AfD ist eigentlich nicht schwer in einer Diskussion zu entwaffnen, da sehr viele ihrer typischen Stammtischpopulismus-Punkte massive Widersprüche aufweisen. Siehe die aktuellen Bauernproteste gegen die Subventionsstreichung, wo sich die AfD als Helfer der Bauern inszeniert, obwohl sie Subventionen nach Parteiprogramm universell ablehnt. Oder die Stimmungsmache gegen Trans-Leute unter dem Deckmantel-Credo "Niemand hat etwas gegen normale Schwule", obwohl die AfD diese ebenso ablehnt und bis heute die Homoehe nach offizieller Aussage von Wahlkandidaten und -Programm wieder verbieten möchte

Das Schwierige ist eher, dass sich die wirklich hartgesottenen AfD-Anhänger selten von Argumenten überzeugen lassen. Die richtig harten sind da so in einer Identität der "früher-war-alles-besser"-Fraktion drin, dass sich eine tatsächliche Diskussion oft schwierig gestaltet.

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Die "Unterdrückung" von Jungs und Männern in der Gesellschaft besteht in den meisten Fällen darin, dass es im Vergleich zu vor 40 Jahren in der Gesellschaft verpöhnter ist, sich als Mann gegenüber Frauen wie das letzte A-Loch aufzuführen.

Was im Umkehrschluss auch DEFINITIV NICHT heißt, dass Frauen keine A-Löcher sein könnten und ich verstehe es definitiv, wenn Männer frustriert sind, weil sie bei Frauen nicht besonders viel Glück haben oder schmerzhafte Beziehungserfahrungen gemacht haben. Aber in vermutlich 90% aller Fälle läuft dieses Gerede von der "Unterdrückung der Männer" darauf hinaus, dass irgendwelche Mitt-50er am Stammtisch darüber labern, dass man ja heute gar nicht mehr wie früher der Frau in der Disco an den Allerwertesten fassen dürfe.

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Nein

Allein schon als homosexueller Mann wünscht man sich keine Partei, deren Vorsitzender vor nicht allzu langer Zeit die alte "Schwul = Pädophil"-Tonne aufgemacht hat und fleißig auf den gesamten Anti-LGBTQ-Sündenbock aufspringt, den rechte Parteien in Europa zur Zeit gerne durchs Dorf treiben.

Zum anderen ist die CDU recht maßgeblich verantwortlich für einige Missstände, die die Ampel gerade ausbaden muss. Auch wenn man der Fairness halber erwähnen muss, dass die SPD auch nicht gerade unschuldig ist. Dennoch kann sich die CDU kaum aus der Verantwortung reden, wenn man seit 1982 insgesamt 32 Jahre den Kanzler bzw. die Kanzlerin gestellt hat. Der größte Missstand war dabei wohl das Aussitzen bzw. Verschlafen von Zukunftsentwicklungen und die elendige Kaputtsparerei des öffentlichen Lebens unter dem "Vorbild" des Neoliberalismus.

Mir wäre die CDU sicherlich lieber als die AfD in der Regierung, da es sich bei den meisten CDUlern zumindest nicht um offen Rechtsradikale handelt. Dennoch ist mir diese Form des "christlichen Konservativismus" eigentlich zutiefst unsympathisch.

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Trotz des Begriffs "absolutistisch" waren auch die Herrscher des 17. und 18. Jahrhunderts wirtschaftlich auf ihre Untertanen angewiesen und konnten oft eben nicht immer alles widerstandslos durchsetzen.

Die Generalstände waren ein Kompromiss, den Ludwig eingehen musste, da er eben nicht nur auf sich alleine gestellt seine Interessen (speziell im dritten Stand) mit aller Gewalt durchsetzen konnte. Überdies war das kein Novum in der französischen Geschichte, auch im Mittelalter waren solche Versammlungen essentiell für die Regierungsfähigkeit eines Königs.

Der Begriff "absolutistisch" ist auch oft eher so zu verstehen, dass absolutistische Herrscher IM VERGLEICH mit bspw. mittelalterlichen Herrschern recht viel alleine entscheiden und durchsetzen konnten, da das Verständnis zwischen Herrscher und Staat enger definiert war.

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Ich würde mich im wesentlichen der Antwort von Eisenklang anschließen. Heute redet man in der Geschichtsforschung oft nichtmehr vom "Untergang" des römischen Reiches, da es an sich nie in diesem Sinne "untergegangen" ist, sondern sich lediglich immer weiter fragmentiert und neu definiert hat.

"Die Maya" sind diesbezüglich noch schwieriger zu definieren, da es sich dabei eher um eine Kulturgruppe handelt und es sowas wie das "eine" Maya-Reich nie gab. Grundlegend erlebte die Maya-Kultur aber durch die europäische Kolonialexpansion ab dem 16. Jhd. Ihren Niedergang.

Lediglich hinsichtlich der "Völkerwanderung" werden manchmal auch klimatische Faktoren erforscht. Allerdings ist auch dieser Begriff in der Geschichtsforschung mittlerweile umstritten, da das ganze kein einheitlicher Vorgang war und sich über viele Jahrhunderte unter ganz verschiedenen Rahmenbedingungen gezogen hat.

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Im Prinzip hauptsächlich deswegen, weil mit dem Niedergang des Kommunismus als Vorherrschender Ideologie in diesen Ländern die Komponente eines ideologisch motivierten Krieges mit "dem Westen" wegviel.

Die Grundmission des Warschauer Pakts war die Verteidigung des kommunistischen Blocks (speziell der Einflusssphäre der UdSSR) gegen potentielle Angriffe der NATO. Nachdem die meisten kommunistischen Regimes in Osteuropa zerfallen waren, war diese Mission völlig irrelevant, da man bis auf Ausnahmen keine ideologisch motivierte Rivalität zu den NATO-Ländern mehr brauchte.

Zudem war der Warschauer Pakt sehr stark von der UdSSR und ihrem Selbstverständnis als "Anführer" des Blocks dominiert, was selbst zu seinen Existenzzeiten einigen anderen Mitgliedern (Polen, Rumänien etc.) sehr sauer aufstieß

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Ich würde dir raten, dieses Konzept nicht überzubewerten. Denn es ist in der praktischen Ausführung teils hochgradig problematisch.

Kulturelle Aneignung ist als Konzept in sehr nischenhaft-akademischen Bereichen entstanden. Grundlegend ging es um die Problematik, dass es einzelne Brauchtümer gibt, die in der westlichen Popkultur von anderen Ethnien übernommen wurden, welche oft gleichzeitig ihre Kultur aufgrund von Rassismus nicht offen ausüben durften. Das prominenteste Beispiel ist bspw. der Indianer-Hype der 60er/70er, wo amerikanische Ureinwohner und ihre Brauchtümer massiv in der Popkultur zelebriert wurden, während die "echten" Indianer speziell in den USA zu dieser Zeit ihre Kultur oft nicht offen ausleben durften ohne Opfer von Rassismus zu werden.

An sich ist es sicherlich wichtig, über diese Problematik zu reden. Andererseits halte ich es für absolut den falschen Ansatz, diese Grundlage herzunehmen um daraus kulturellen Austausch an sich zu verteufeln. Kultureller Austausch ist eine der Grundpfeiler menschlichen Zusammenlebens und auch wenn es Negativbeispiele gibt, ist es hochgradig problematisch, Kultur sozusagen als "Eigentum" bestimmter Menschen definieren zu wollen. Sowas führt konsequent umgesetzt zu einem Apartheidstaat.

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Die Aussagen der Bibel zum Thema Homosexualität sind aus heutiger Sicht recht ambivalent bzw. können nur schwer in unser heutiges Verständnis dieses Begriffes eingeordnet werden.

Letztendlich muss man sich bewusst machen, dass die Bibel in vielen Bereichen ein kulturelles Produkt des vorchristlichen Nahen Ostens ist. Zu diesem Zeitpunkt war die Existenz von so etwas wie sexueller Identität oder Veranlagung noch weitgehend unbekannt und gleichgeschlechtliche Sexualität wurde weitestgehend auf situationsbedingte Prostitution Oder rituelle Machtbeziehungen (z.B. pädosexuelle Ritualbeziehungen im antiken Griechenland) bezogen. Homosexuelle Beziehungen zwischen 2 liebenden Menschen als gleichberechtigten Lebenspartnern waren in dieser zutiefst patriarchalisch-natalistisch geprägten Gesellschaft im Grunde unbekannt.

Die Aussagen der Bibel über gleichgeschlechtliche Sexualität beziehen sich praktisch durchweg im hebräischen (ab dem 18. Jhd. oft explizit homofeindlich verfälschtem) Wortlaut auf Prostitution, Päderastie oder Vergewaltigung. Eine auf homosexueller Identität aufbauende Liebesbeziehung zwischen erwachsenen Menschen kennt die soziale Geisteshaltung der Bibel einfach nicht und trifft dementsprechend auch keine heute noch anwendbare Aussage über sie.

Überdies sollte man sich bewusst machen, dass die sozialgesellschaftlichen Menschenbilder einer 2000 Jahre alten Gesellschaft allgemein kaum auf unsere heutige Zeit anzuwenden sind. Überdies ist die Bibel quellenkritisch auch kein Wortlaut Gottes, sondern eine Kompilation verschiedenster Autoren mit teils widersprüchlichen Aussagen.

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