Die Autos sind sicherheitsmäßig unfassbar viel besser als früher!!! Frühere Autos waren schlicht rollende Todesfallen, die starre Lenksäule ohne Airbag zielte genau Richtung Brust des Fahrers, die Dachpfosten falteten sich bei einem Überschlag zusammen wie ein Kartenhaus, bei einer Vollbremsung auf trockener Straße schlidderte man aus 100 Km/h steuerlos 50 Meter weit (heute teils nur 35 Meter!)
Bis heute hat eine Co-Evolution stattgefunden von Sicherheitssystemen wie Airbags, Gurtstraffern, passiven oder aktiven Kopfstützen in Verbindung mit Karosserien mit immer besserem Offset- Front- und Seitencrash-Verhalten.
Mit dem Erscheinen des VW Up! kamen hochfeste Stahlsorten im Autobau zum Einsatz, sog. tailored blanks Bleche mit belastungsorientiert aufgeschweißten Verstärkungen und warm umgeformte Strukturteile für die Fahrgastzelle wie die für den Seitencrash immens wichtige B-Säule.
Die Wahrscheinlichkeit mit einem aktuellen Kompaktwagen wie einem VW Golf nach einem schweren Unfall mit nur leichten Verletzungen aus eigener Kraft das Auto verlassen zu können sind so drastisch gestiegen dass die Versuchsbedingungen des NCAP-Crashtests seit Beginn des Testens mehrfach verschärft werden mussten. Autos die nach früheren Bedingungen eine gute Sterne-Bewertung erreichten erzielen nach den neueren Bedingungen nicht einmal einen Stern (Fiat Punto/Grande Punto):
https://www.euroncap.com/de/results/fiat/punto/29849
https://www.euroncap.com/de/results/fiat/grande+punto/15665
Hinzu kommen große Fortschritte im Naßbremsverhalten durch die Entwicklung der Silica-Zusätze in Autoreifen, kürzere Bremswege durch leistungsfähigere Bremsen und die diversen elektronischen Helferlein wie ESP/ASR.
Rückschritte gab es leider auch, wenn auch nicht im Bereich der Insassensicherheit bzw. Fußgägerschutz, sondern eher im Bereich Produktqualität/Lebensdauer, z.B.:
- Turboladerschäden und Ölverdünnung (Peugeot 1.6 HDI, BMW 1er Diesel, Mini)
- gerissene oder übergesprungene Steuerketten (VW TSI 1.2/1.4, BMW Vierzylinder, Mini)
- Kolbenstegbrüche (VW TSI 1.4)
- weit überhöhter Ölverbrauch (Audi TSFI 1.8 und 2.0)
- VW Dieselbetrug
- durchrostende Hinterachsträger (Mercedes)
Der Eindruck, dass der Volkswagen-Konzern und BMW überproportional betroffen sind, japanische Fahrzeuge dagegen eher überhapt nicht ist keineswegs zufällig!
Ganz rational betrachtet muss man allerdings sagen, dass heutige Autos angesichts der enormen Komplexität ihrer Elektronik und Schadstoffreinigungs- systeme (hier insbesondere die Diesel) erstaunlich selten Probleme machen.
Das sage ich als jemand, der mit ganz einfach gestrickten alten Autos schon 8 mal liegen geblieben bin und 5 mal den ADAC rufen musste!
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