Es gibt 2 Sorten von Latin Jazz, solchen der kubanische und solchen der brasilianische Einflüsse verarbeitet. Beim kubanischen Latin Jazz war Dizzy Gillespie ganz vorne mit dabei. Er hat damals mit einer Band namens Machito and his Afro-Cubans zusammengespielt, "Manteca" von 1947 von dieser Truppe gilt normalerweise als erstes Latin-Jazz Stück der kubanischen Prägung.
Latin-Jazz der brasilianischen Prägung wird auch Bossa Nova genannt und entstand etwa 10 Jahre später. Wichitge Figuren sind hier Antonio Carlos Jobim und João Gilberto. Als erstes Stück gilt "Chega de Saudade" von diesem Gespann von 1958. Richtig populär wurde der Latin Jazz erst Mitte der 60er Jahre als sich die amerikanischen Musiker Stan Getz und Charlie Byrd für ihn interessierten. "The Girl from Ipanema" von 1964 wurde der erste große Welt-Hit des Bossa mit Getz, Jobim, Gilberto und dessen Ehefrau Astrud.
Musikalisch gilt für beide Stile: Der Rhythmus wird jeweils vom Latin-Part übernommen, die Harmonik vom Jazz. Sowohl die traditionelle kubanische Musik (Son) als auch die brasilianische (Samba) sind harmonisch eher simpel gestrickt. Die Harmonik wird in dem jeweilige Latin-Jazz-Stil gehörig aufgepeppt durch den Jazz-Einfluss. Andererseits wird Jazz-typische Swing-Rhythmik fallengelassen zugunsten rhythmischer Elemente der jeweiligen Ursprungsländer (Kuba: vorallem die Clave, Brasilien der Samba-Rhythmus).
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