Ich würde mich an deiner Stelle erstmal aufs Pferd setzen und fühlen, was er töltmäßig anbietet: taktklar, passig, trabig, tribulieren? Töltet er überhaupt ansatzweise oder ist es doch Schweinepass oder Trab?

Und wenn du das sicher weißt, dann geht es darum, warum er diesen Taktfehler hat:

  • fehlerhafte oder ungenügende (Tölt-)Ausbildung?
  • zu wenig / zu viel Energie?
  • zu hohes / zu langsames Tempo für Tölt?
  • Bodenbeschaffenheit?
  • Gangveranlagung?
  • wie steht es um Durchlässigkeit und Geschmeidigkeit?
  • wie steht es um deinen Sitz: Bist du in der Lage die auf diesem Pferd korrekten und notwendigen Tölthilfen zu geben?
  • oder, oder, oder

Und wenn du weißt, wo die Ursachen für die Taktfehler liegen, dann kannst du dich dran machen, das Pferd zu korrigieren (vorausgesetzt du kannst ein Gangpferd Korrektur reiten).

Ich rate dir dringend, einen guten Gangpferdetrainer zu suchen. Gerade im Tölt gibt es nicht die "eine Übung" oder die "eine Hilfengebung", und jedes Pferd töltet zuverlässig mit Takt.

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Das kommt sehr auf dein Management drauf an, also wie du die 3.000 m² händelst. Reines Weideland wird von Pferdehufen binnen kurzer Zeit in einen matschigen Acker umgewandelt. Grad bei der derzeiten nassen Witterung geht das wirklich sehr fix.  Du solltest als Erstes auf den 3.000 m² einen Paddock mit festem, 3seitig geschlossenem Unterstand errichten. Hierfür brauchst du Baugenehmigungen vom zuständigen Bauamt (die schon mal mehrere hundert Euro kosten)!

Also ich hab zwei Islandpferde (1,38 m und 1,48 m). Den beiden stehen eine Laufbox (40 m²) mit angrenzendem Sandpaddock (350 m²) zur Verfügung. Sie können sich frei darauf bewegen, die Laufbox ist ganzjährig wie ganztägig zugänglich. Aufm Sandpaddock ist ein zusätzlicher Unterstand.

Daran gliedert sich die Weide mit 3.200 m². Die Pferde kommen sommers für 6 h pro Tag drauf. Im Winter (wenn der Boden gefroren ist, andernfalls würde die Grasnarbe zu stark beschädigt) für 2-3 h pro Tag. Die Weide stecke ich alle paar Tage weiter (Portionsweide). Meine Weide ist eine artenreiche, aber fruktanarme Weide - achte darauf, wenn du auch Ponys halten willst! Die heutigen Hochleistungsgräser lassen Ponys schnell verfetten. Die Weide ist rein als Weide da. Wenn du dein eigenes Heu machen willst, brauchst du 10.000 m² (Richtwert: 5.000 m² pro Pferd).

Wie viel mich meine Pferde pro Tag / Monat kosten, kann ich dir nicht konkret nennen. Aber ich zahle pro Pferd mind. für Heu, MiFu, Hufschmied alle 6-8 Wochen, 4 x jährlich Wurmkur, 1 x jährlich Impfung, 1 x jährlich Zähne, 1-2 x jährlich Chiropraktiker, private Haftpflicht sowie Pferdeversicherung und mind. 1 Lehrgang pro Jahr, um mich und meine Pferde weiterzubilden. Und dann geht einfach immer mal was kaputt: Litze, ein Pfosten, Sandpaddock muss neu mit Sand aufgefüllt werden, oder ganz simpel die Wurzelbürste ist abgenutzt und muss ersetzt werden.

Im Endeffekt nehmen sich Eigenregie und Pensionsstall nicht viel. Denn alles, wofür du im Penssionsstall zahlst (dass die Weidezäune ausbruchsicher ist, dass abgefressene Weiden gemäht, gedüngt und nachgesäht werden etc.) hast du nun selbst am Hacken. Zum einen musst du deine Arbeitsleistung reinstecken, zum anderen Materialien besorgen (Spritkosten!) und damit hantieren. Wenn du hankwerklich ungeschickt / unerfahren bist, kommen Handwerkskosten auf dich zu. Ich denke, ich liege pro Monat bei rund 500,- EUR für beide Pferde.

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Kommt mir von meinem Naturtölter bekannt vor (wobei dieser von Anfang an tatsächlich taktklaren Tölt bot, Trab war nur für 1-2 Schritt möglich, Galopp zwar Vierschlag, aber sonst ordentlich). Ich hab ihm Stangenarbeit erstmal vom Boden beigebracht. Und das auch erst, als er in seiner bevorzugten Gangart Tölt ausbalanciert war, sicher an den Hilfen stand und Takt, Losgelassenheit und Anlehnung reell erarbeitet waren.

Zur Vorgehensweise Stangenarbeit: Im Freilauf erstmal nur eine Stange. Als er die flüssig traben konnte, kam eine Zweite hinzu. Dann drei und schließlich vier. Hab dann viel variiert zwischen Freilauf und Longe (auf Kappzaum, korrekt gestellt und gebogen). Dann bin ich wieder zurück zu nur noch zwei Stangen, dafür mit Reiter obenauf. Parallel zur Stangenarbeit dressurmäßiges Reiten mit Fokus auf Durchlässig- und Geschmeidigkeit, um auch unterm Reiter die Balance im Trab zu fördern. War ein langer Weg, aber mein Tölter trabt mittlerweile sehr zuverlässig und das bei sicherem Takt, locker über den Rücken und sehr guter Anlehnung.

Ich glaube, du erwartest zu viel. Auf der einen Seite merkst du, dass er Balanceprobleme hat, andererseits machst du es weiterhin unterm Sattel. Du schreibst, er läuft weder richtigen Tölt, noch richtigen Trab. Welche Gangart bevorzugt er denn? Wenn es sich tatsächlich um ein eher töltveranlagtes Pferd handelt, würde ich den Tölt erstmal festigen und dann den Trab fördern. Meine Erfahrung ist, dass wenn beide Gangarten gleichzeitig immer nur ein bisschen gefördert werden, man mehr Gangsalat produziert, als wenn man eine korrekt ausbildet und erst dann die Andere dazunimmt. Erfahrungsgemäß verschlechtert sich dann die Gangart, die das Pferd schon kennt, etwas. Ist völlig normal, weil man mehr an der neuen Gangart übt. Dann macht man wieder mehr die erste Gangart, die zweite verschlechtert sich etwas. Wieder etwas mehr die Zweite.... und irgendwann gleichen sich die Gangarten an, so dass beide jederzeit sicher abrufbar sind.

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Meine zwei Islandpferde tragen ihre Fliegenmasken (nicht nur die Ohrenteile, sondern die Masken, die den ganzen Kopf inkl. Ohren abdecken) nur auf der Weide, ggf. auch aufm Paddock. Wir haben viele Gnitzen. Das sind stecknadelkopfgroße Viecher, krabbeln in die Pferdeohren und saugen / beißen sich da fest. Sehr unangenehm für die Pferde (und ich empfinde es auch als eklig, die Viecher rausschaben zu müssen).

Zum Reiten verwende ich keine, da meine Zwei ansonsten ggü. Insekten nicht sonderlich empfindlich sind. In der Insekten-Hochsaison (fällt in die Reife- und Erntezeit des Getreides) reite ich nicht oder warte, bis die Abenddämmerung durch ist.

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