Ausschnitt aus Wikipedia: 

„Kevinismus“

Zur Frage, ob Eltern aus den unteren sozialen Schichten eher dazu tendieren, ihren Kindern exotische oder anglo-amerikanische Vornamen zu geben, gibt es unterschiedliche Aussagen. Diese Thematik wurde auch unter Soziologen und Sprachwissenschaftlern bereits sehr widersprüchlich diskutiert. Eine aussagekräftige Statistik gibt es zu diesem Thema jedoch bislang nicht.[5] Durch die ungewöhnliche und plötzliche Popularität des Namens entstand aus Kevin der Begriff Kevinismus (oder Chantalismus nach dem Vornamen Chantal) für dieses Klischee. Der Begriff selbst entstammt ursprünglich der Satire-Website Uncyclopedia und wurde später von Journalisten aufgegriffen und thematisiert.[6]

Einer an der Universität Oldenburg im Jahr 2009 verfassten Masterarbeit zufolge erzeugen bestimmte Vornamen von Schülern tatsächlich Vorurteile auf der Lehrerseite.[7] Der Name Kevin etwa lege den Lehrern nahe, dass der Schüler verhaltensauffälliger sowie leistungsschwächer sei und eher aus der Unterschicht komme. Ob ein Schüler allerdings auch schlechter behandelt werde, ließ sich nicht schlüssig erarbeiten.[8] Derartige Vorurteile sollen insbesondere unter Lehrern in Westdeutschland verbreitet sein. Englische bzw. exotische Vornamen werden in den alten Bundesländern häufig auch als typische „Ossi“- Namen stigmatisiert. [9] Tatsächlich waren englische Vornamen in Ostdeutschland, vor allem in den beiden Jahrzehnten vor der Wende, zeitweise sehr beliebt. Dort war dieser Trend allerdings auch in der Mittelschicht weit verbreitet, während die Vorliebe für derartige Vornamen heutzutage und speziell in den alten Bundesländern teilweise als Unterschichtenphänomen wahrgenommen wird.[10]

Laut einer Untersuchung der Leipziger Sprachwissenschaftlerin Gabriele Rodriguez aus dem Jahr 2012 haben „Kevinismus“-Vornamen wie Mandy, Peggy oder Kevin zu Unrecht ein schlechtes Ansehen. Die von ihr ausgewerteten Statistiken ehemaliger Studenten der Universität Leipzig würden nach Ansicht der Namensexpertin beweisen, dass es mittlerweile viele Hochschulabsolventen gibt, die derartige Vornamen tragen. Unter den Akademikern mit dem Vornamen Kevin aus besagter Datensammlung der Universität Leipzig befanden sich beispielsweise – teilweise bereits promovierte – Chemiker, Theologen und Germanisten.[10]

Das Wort Alpha-Kevin (zusammengesetzt aus Alpha(männchen) und dem Vornamen), das einen besonders dummen Jugendlichen bezeichnen soll, lag 2015 bei der Online-Abstimmung für das Jugendwort des Jahres zeitweilig an der Spitze. Es wurde jedoch aus der Vorschlagsliste gestrichen, weil Namensträger dadurch diskriminiert werden könnten.[11] Das Phänomen, dass insbesondere zeitweise sehr häufig vergebene Vornamen mit negativen Vorurteilen belegt oder gar als Schimpfwörter benutzt werden, ist jedoch aus sprachwissenschaftlicher Sicht nichts Neues. In der Vergangenheit traf dies zum Beispiel auf Vornamen wie Horst, Detlef, Uschi und Heini (Kurzform von Heinrich) zu.[12]

Die bekannte Namensforscherin und Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling sprach anlässlich ihrer Teilnahme an einer Tagung über „Vornamen als soziale Marker“ im September 2015 von einer „Hetzkampagne“, die gegen Vornamen wie Kevin und Chantal betrieben worden sei und kritisierte die Rhetorik um diese Vornamen als „ganz billige Polemik“.[13]

In Wien ist inzwischen eine Vornamensänderung für Träger des Namens zum ermäßigten Tarif (50 statt 300 Euro) möglich, weil damit unzumutbare Nachteile in "wirtschaftlicher Hinsicht bzw. in den sozialen Beziehungen" möglich sind.[14]

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Also durch träining von körper und geist (Sport und Lesen) kann man ADHS lindern. Trotz dessen empfehle ich davon abzulassen, ohne bescheid zu sagen. Das mann beeinträchtigt ist.

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