Hallo, Emily (stimmt der Name? wenn nicht, verzeih mir bitte)

ich kann sehr gut verstehen, dass es dir wichtig ist, Unterwäsche zu tragen, die deinem Geschlecht entspricht. Ich gehe in die andere Richtung (Frau zu Mann), daher kann ich dir über Frauen-Unterwäsche nicht allzu viel sagen (habe sie natürlich vor Ewigkeiten mal getragen, aber daran muss ich mich jetzt nicht erinnern). Da ist bestimmt jemand anders so gut, dir weiterzuhelfen. Als trans* Mensch kann ich dir aber verraten, dass es extra für unsereins gemachte Unterwäsche gibt. Ob MtF oder FtM, man wird schon fündig.

https://www.trans-missie.com/de/

Hier habe ich schon gekauft (Binder, um eine flache Brust zu erzielen). Die haben aber auch Höschen für Transfrauen* und sonst noch ganz vieles, das dir vielleicht weiterhilft.

Allerbeste Wünsche für deinen Weg (Wie cool, dass du schon so jung weißt, wer du bist! Ich wünschte, ich hätte mich nicht erst mit 20 dazu bekannt.)

Elias

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Hallo, Chiaki2610,

den Wunsch deiner Freundin kann ich gut verstehen. Ich muss allerdings auch den vorgehenden Antworten beipflichten. Professionellen medizinischen Rat erhältst du hier höchstwahrscheinlich nicht.

Von meinen transweiblichen Bekannten weiß ich, dass sie relativ bald nach Beginn der Hormonbehandlung kein Ejakulat mehr produzierten. Sollte das für deine Freundin auch so sein, wird es sicher schwierig bis unmöglich, noch ihre Samen einfrieren zu lassen. Dann kann ich mir auch vorstellen, dass das die Unterbrechung der Hormontherapie erfordern würde. Ich persönlich gehe allerdings den umgekehrten Weg und über die Familienplanung - da, wo möglicherweise noch ein Wunsch besteht - haben wir nicht gesprochen.

Beste Wünsche

Elias

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Hallo, Felix,

einen schönen Namen hast du da, übrigens. Ich verstehe sehr gut, wie es dir geht. Meine Großeltern - und Onkel, Tanten, Cousins... halten mich auch noch für ein Mädchen. Sogar meinem Bruder kann ich es einfach nicht sagen. Ihm habe ich jetzt einen Brief geschrieben, aber ich schaue mal.

Er ist mir einfach zu wichtig, als dass ich das Coming Out bei ihm vermasseln könnte. Also habe ich alles so aufgeschrieben, wie ich es sagen will und nicht, wie ich es sagen würde, wenn ich nervös bin und er wahrscheinlich Zwischenfragen hätte. Gegeben habe ich ihm den Brief noch nicht. Ich weiß auch noch nicht, ob ich ihn ihm offen gebe, sodass er ihn liest, noch während ich da bin, oder ob ich ihm den Brief in den Rucksack stecke, bevor er geht. Eher ersteres. Dann ist es nicht so "unpersönlich".

Neben meinem Bruder sind meine Großeltern auch meine größte Hürde. Ich weiß nicht, ob sie das verstehen können. Ich sehe sie nicht häufig und ich will nicht einfach irgendwann mit tiefer Stimme zu Besuch kommen. Hinzu kommt, dass mein Großvater Anfang des Jahres wochenlang im Koma gelegen hat und noch immer in der Reha ist. Die Familie hat also eigentlich genug um die Ohren.

Ich glaube, ich möchte, dass meine Mutter dabei ist, wenn ich mich bei meinen Großeltern mütterlicherseits oute. Die weiß ja, dass das keine Schnapsidee ist. Wenn du es getan hast, machst du eben ein kleines Update für alle, die vor dem gleichen Problem stehen?

Alles Liebe

Elias

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Hallo, Nic2tn3,

wenn das hier kein Trollpost ist, dann willkommen in der LGBT+-Community. Offen gestanden, bin ich nicht begeistert von dem Begriff "Shemale". Wenn du dich damit aber gut beschrieben fühlst, ist das natürlich deine Sache.

Ich möchte die Kommentare berichtigen, die implizieren, man müsse entweder alles oder nichts machen, wenn es um die Transition geht. Andere Antworter hatten natürlich recht damit, dass das alles nicht ohne vorherige Therapie vonstatten gehen wird. In deinem Alter ist dir deine Unwissenheit auf jeden Fall zu vergeben. Du hast Glück, dass du schon so früh weißt, wer du bist. Ich musste 20 werden, bevor ich mich outen konnte.

Um auf deine eigentlichen Fragen zurückzukommen: du kannst eine Frau sein und einen Penis haben. Niemand anderes darf entscheiden, welche Möglichkeiten der Transition von Mann zu Frau du in Anspruch nimmst.

Die Wahrscheinlichkeit, dass von einer Hormonbehandlung deine Zeugungsfähigkeit und/oder deine Potenz flöten geht, ist, soweit ich - als Transmann - das weiß, hoch.

Es gibt Therapeuten, die auf Transsexualität spezialisiert sind. Je nachdem, wo du lebst, hast du auch die Möglichkeit, andere Trans*menschen kennenzulernen. Das hilft ungemein. Du solltest, selbst, wenn du es irgendwie schaffen solltest, auf keinen Fall beginnen, Hormone zu nehmen oder gar eine OP machen lassen, bevor du dich gut hast beraten lassen.

Zu den Kommentaren über die Schwierigkeiten, die du als Transfrau - mit oder ohne Penis - haben wirst, muss ich sagen, das kann stimmen. Wenn dein Passing schlecht ist, wirst du angestarrt werden und von einigen als Mann in Frauenkleidern behandelt werden. Auf der anderen Seite, wenn dein Passing sehr gut ist, kann es passieren, dass einige Menschen sich zu Unrecht hinters Licht geführt fühlen werden. Wie deine Familie zu trans+-Themen steht, kann dir niemand Fremdes sagen. Wahre Freunde werden sich an deine neue Identität gewöhnen. Es kann aber gut sein, dass du viele verlierst. Die Leute zeigen ihr wahres Gesicht, wenn man ihnen den Anlass gibt.

All das ist aber okay, wenn du sein kannst, wer du wirklich bist und die Geschlechtsdysphorie nachlässt. Du hast noch viel Zeit, rauszukriegen, wie dein Weg aussieht oder auch wer du bist.

Ich wünsche dir alles Gute

Elias

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Liebe_r pewdiepie4eva,

die Harry Potter-Reihe ist genau richtig für dein Alter und auch jedes Ältere. Im ersten Buch sind die Haupt-Charaktere zwar noch Kinder (11 Jahre) und auch in dem Alter versteht man als Leser schon das Wichtigste, aber wenn man älter und erfahrener wird, werden einem beim oder nach dem Lesen gewisse Dinge deutlich, die Kindern entgehen würden.

Dass deine Freunde Harry Potter schon früher gelesen haben und du jetzt anfängst kann also ein Vorteil für dich sein. Vielleicht fallen dir Dinge auf, die deine Freunde übersehen haben, oder du verstehst die Bücher einfach einen Schritt tiefer.

Auf jeden Fall kann jeder Mensch in jedem Alter jedes beliebige Buch lesen. Potterheads, so nennen sich die Fans der Serie übrigens, gibt es in jedem Alter und wir sind eine sehr leidenschaftliche Fan-Gemeinde. Daher kann es eventuell passieren, dass dir jemand sagst, du wärst kein richtiger Fan, weil du noch nicht alle Bücher gelesen hast und klar, ich empfehle dir die Bücher wärmstens, aber der Großteil der Community wird dich gern willkommen heißen, dir den metaphorischen Sprechenden Hut aufsetzen und dich mit verrückten Fan-Theorien verzaubern.

Hab viel Spaß beim Lesen und Entdecken.

Sasha

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Liebe_r teezeit,

dass deine Freundin sich so verhält muss erst einmal nichts bedeuten. Vielleicht beschäftigt sie sich nur verstärkt damit, weil es eben im Leben ihrer Freunde eine Rolle spielt. Es kann auch sein, dass sie hetero ist und trotzdem neugierig auf Mädchen. Vielleicht ist sie tatsächlich lesbisch oder bi und versucht, auszutesten, wie du dazu stehst, bevor sie sich dir anvertraut. Eventuell hat sie sogar eine Schwärmerei für dich. Oder du für sie und du siehst, was du sehen willst. Ich kenne ja weder dich, noch deine Freundin.

Ich würde dir davon abraten, sie gezielt zu fragen: "Stehst du eigentlich auf Mädchen?" Da werden viele defensiv und verneinen die Wahrheit fast wie automatisch.

Ob sie feminin ist oder nicht ist dabei vollkommen irrelevant. Triff auch ruhig mal ihre LGBTQ+-Freunde und schau, wenn sie das möchte und schau, wie sie sich bei denen verhält. Da kann es eben sein, dass sie sich praktisch anpasst oder ganz vehement differenziert.

Es ist schwierig und bei Erwachsenen würde ich raten: Frag doch einfach, aber bei Jugendlichen ist das ein sensibles Thema. Es kann ja gut sein, dass sie selbst nicht so recht weiß, wo sie steht. Dafür spricht auch die Geschichte, dass sie mal dachte, sie wäre bi.

In jedem Fall wüsche ich dir und deiner Freundin alles, alles Liebe.

Sasha, seit fünf Jahren geoutet als Lesbe, noch nicht geoutet als Trans-Mann.

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Hallo, SchattigerKeks.

Es tut mir sehr Leid für dich, dass du und so viele andere Angst haben, dafür verurteilt zu werden, wen sie lieben.

Das Coming-Out ist für jeden anders. Man hat es realistisch gesehen auch immer und immer wieder. Für uns jungen Leute, die wir noch gewissermaßen von unseren Familien abhängig sind, ist aber eins wichtig:

Tue nichts, was dich gefährden könnte. Und ich meine nicht nur, sei dir sicher, dass deine Eltern dir nicht wortwörtlich den Hals umdrehen. Ich verstehe sehr gut, dass du offen zu deinem Freund stehen willst und, dass er sich das auch wünscht. Das ist auch richtig so. Je nach Umständen ist das aber nicht der richtige Weg.

Ein Tipp, den ich dir geben würde, ist mal den großen Zeh ins Wasser zu stecken, metaphorisch gesprochen. Sprich es mal an, als ginge es nicht um dich und deinen Freund. Halt es hypothetisch oder sicherer, sag ein Mitschüler - du kannst dir einen Namen ausdenken, wenn deine Eltern nicht alle deine Mitschüler kennen - hätte sich als schwul geoutet und schau, wohin die Unterhaltung damit geht.

Ich habe früher geglaubt, mein Vater wäre homophob. Der hat so Sachen gesagt wie "Wer hat denn da so schwul geparkt?". In Wahrheit ist er früher selbst oft für schwul gehalten worden und hat diese Art zu sprechen entwickelt, um sich zu schützen. Gegen tatsächliche Schwule hat er gar nichts und noch mal was anderes ist es, wenn es das eigene Kind ist.

Ich kenne deine Familie nicht. Vielleicht würdest du wirklich in Schwierigkeiten geraten, vielleicht würde deine Familie für dich umdenken.

Stell' nur sicher, dass du sicher bist. Wenn das heißt, dass du es ihnen erst sagen kannst, nachdem du ausgezogen bist, dann kannst du das deinem Freund sagen. Der ist doch auch schwul. Selbst, wenn er noch nie Erfahrung mit Homophobie gemacht hat, muss er das irgendwie verstehen oder wenigstens hinnehmen.

Vielleicht machst du dir auch Sorgen um nichts. Ich kann das nicht beurteilen und auch sonst niemand auf dieser Plattform.

Ich wünsche dir und deinem Freund alles, alles Liebe.

Sasha, seit fünf Jahren out und jetzt kommt alles nochmal, weil ich trans bin

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Erst einmal ein Hurra für ein Elternteil, das sein Kind mit ungewissem Geschlechtsempfinden unterstützt. Da hat dein Sohn großes Glück. Ich bin ein Bisschen neidisch.

Wenn der Partner deines Sohnes sich als Mann versteht, der Männer liebt, dann ist es sehr korrekt, dass er sich als schwul identifiziert. Das hat erst einmal nichts damit zu tun, mit wem er zusammen ist. Genauso gibt es Lesben, die mit operierten oder nichtoperierten Transfrauen zusammen sind.

Was mich wohl etwas nachdenken lässt, ist der Gedanke, dass dein Sohn "eventuell ein Two-Spirit" sein könnte. Hat er Native Wurzeln? Ansonsten ist das etwas unangebracht. Ich glaube fest an die Existenz und Validität nicht binärer Geschlechts-Identitäten. Einige davon sind allerdings Kultur-spezifisch und viele Natives stört es, dass Menschen, die diese Geschichte nicht haben, was ihr Volk erleiden musste, sich Teile ihrer Kultur zu eigen machen.

Aber jedem das seine. Ist ja nicht meine Entscheidung, als wer oder was dein Sohn sich sieht.

Ihm und dir und seinem Partner alles Liebe.

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Liebe_r emnro,

In unseren Kreisen wird der Nachname traditionell zumeist vom Vater an seine Kinder weitergegeben. Als Jude gilt jedoch, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde.

Es gibt also Nichtjuden mit stereotyp "jüdischen" Nachnamen (denn ein Kind eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter ist kein Jude). Umgekehrt gibt es aber genauso Juden mit Namen, die so gar nicht jüdisch klingen. Religion kann man einem Menschen nicht ansehen. Sogar die Sprache, die er spricht, hat nicht wirklich etwas auszusagen. Wenn ein New Yorker jiddischen Slang benutzt, dann weil er New Yorker ist und nicht notwendigerweise, weil er Jude ist. Wenn ein Israeli Ivrit/Hebräisch spricht, dann, weil das die geläufigere Landessprache ist, als Arabisch und nicht notwendigerweise, weil er Jude ist. Wenn man die Religion eines Menschen wissen will, muss man meist fragen. Davon, dass es einen meist nichts angeht, mal abgesehen.

Alles Liebe

Sasha

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