Viele gute voll philosophische Fragen stehen ja schon unten .. aber Du suchst immer noch °Merkmale°, °Kriterien°, einen Zusammenhang oder eine °Schublade° oder sowas dafür .. versuchen kann ichs ja mal ..
Also .. wir sind Menschen auf der Erde, drumrum lauter °Welt°, wir nehmen diese Umwelt wahr und machen uns ein Bild und leben darin. Per Wissenschaften erforschen wir sie und uns selbst, per Philosophie hinterfragen wir uns, die Welt (das Universum), und auch was und wie gut wir wahrnehmen mit den Sinnen und mit dem Geist (bzw Gehirn) es interpretieren, deuten, schlußfolgern, denken und uns Begriffe machen. Wissenschaft und Philosophie ("Liebe der Weisheit") waren im Altertum dasselbe. Heute stellt Wissenschaft konkrete, beantwortbare Fragen nach Dingen, Zusammenhängen, Sachverhalten, die beobachtet, gemessen werden können auf die mehr oder weniger konkrete Antworten zu erwarten sind (Higgs-Teilchen; Kosmische Hintergrundstrahlung; Hirnforschung; .. so Sachen), die man auch deutlich formulieren kann. Philosophie fragt daraufhin, was wir davon zu halten haben, wie wir es deuten können oder sollten, wie solche Ergebnisse in unser Weltbild passen. Und sie hinterfragt die Grundlagen der Wissenschaft, Logik, Mathematik, Zahl, Ding, physikalisches Objekt, Schlußfolgern, Axiome, Grundbegriffe (auch die Wörter, Sprache und deren Sinn). Am Ende hinterfragt sie alles, was uns selbstverständlich erscheint ("Ist das wirklich so und warum? Wie kommt das? Was sind von allem möglichen die Ursprünge?"). An den Grenzen unseres Wissens zB über das Universum oder uns selbst) finden sich einige Schnittstellen, Fragen, die sich konkrete Wissenschaft und wissensdurstige, Erklärungen suchende Philosophie beide stellen.
Ich sehe also Kategorien philosophischer Fragen
o uns Menschen, Leben an sich betreffend - Was macht uns zu Menschen? Was ist der Sinn des Lebens und gibt es einen? Wo beginnt, was wir "Leben" nennen wollen? (Pflanzen, Algen, Einzeller, Viren, Bakterien, sich kopierende Moleküle) Wieso ist überhaupt denkendes Leben im Universum entstanden? Auch viele Soziale Fragen nach Ethik, Moral, Gesellschaftsform sind in allgemeiner Form philosophisch (Gibt es eine ideale Gesellschaftsform, Staatsform? Was wäre ohne Ethik? Was ist Liebe? Ist Siegermentalität oder Kooperation erfolgreicher?).
o die Welt, Umwelt, Universum betreffend - Wie entstand das Universum? Was wird aus ihm? Wie funktioniert °das Ganze°? Was ist Zeit, was ist Raum, Raumzeit? Was ist oder sind "Sein, Existenz, Wirklichkeit"?
o dann unsere Wahrnehmung der Welt betreffend - Gibt es eine Wirklichkeit? Gibt es Wahrheit von Aussagen über die Welt? Wie gut nehmen wir die Welt per Sinnen, Denken, Begriffsbildung, Wissenschaft und Alltagserfahrung uvm wahr (Stw. optische Täuschungen; Trugbilder; der Schein trügt)? Wie funktioniert Wahrnehmung durch die Sinne und im Gehirn; wie macht unser Gehirn, daß wir Bilder von unserer Außenwelt wahrnehmen? Wo im Gehirn sind diese Bilder wie und als was gespeichert als Erinnerungen? Das Problem ist ja, das unser diese Welt wahrnehmende und über sie nachdenkende Gehirn selber (Innen-)Welt ist .. wie kann es da menschlich befangen objektive, tatsächliche Wirklichkeit (sofern es sie so gibt) erkennen?
Viele Fragen hängen mit vielem Anderen zusammen, sind interdisziplinär. Aber so wie oben etwa ordne ich mirs zurecht .. ;o) .. Es ist wohl der Rahmen, der Zusammenhang, in dem Fragen gestellt werden .. je allgemeiner, grundlegender, ursprünglicher, allumfassender, desto philosophischer, vielleicht? Aber Philosophie kann auch ganz konkrete Antworten oder zumindest Empfehlungen abgeben, wie zB mit Embryonen verfahren werden sollte; Rechte von Minderheiten sichern; Staatsreformen begleiten; .. oder zB in der Kopenhagener Deutung der Doppelspaltexperimente, der Quantentheorie massiv an den Grundlagen der Wissenschaft beteiligt sein; sie kann als Wissenschaftstheorie die Logik des Schlußfolgerns aus Axiomen und Prämissen überhaupt legitimieren und so mit ein Grundpfeiler der wissenschaftlichen Methode sein.
Ein Hauptaspekt von Philosophie ist für mich auch, daß sie bei allen mehr oder weniger wissenschaftlichen oder auch Alltagsfragen, die Begriffe, die Wörter, das mit Ihnen Gemeinte, das als gegeben-selbstverständliche darin, hinterfragt. Also das Wechselspiel von Sprache, mit der wir unsere Gedanken in Worte fassen, jeweils um (vermeintliche?) Wirklichkeit zu beschreiben, zu sehen, zu denken, zu sagen.