Auch wenn die meisten nur den Namen Gutenberg gehört haben ... Du hast eine DIETENBERGER-BIBEL, das ist die bekannteste katholische Antwort auf die Lutherbibel in deutscher Übersetzung.

1534 - noch vor Martin Luthers Vollbibel - erschien diese katholische Gegenbibel von Johann Dietenberger (* um 1475 in Frankfurt am Main; † 4. September 1537 in Mainz). Dietenberger war einer der erbittersten Gegner Luthers. Im Rahmen des Reichstag zu Augsburg 1530 wurde er beauftragt die gegen die Confessio Augustana gerichtete Schrift der katholischen Kirche (Confutatio Augustana) mit zu verfassen. 1532 wurde er als Professor an die Universität Mainz berufen.

Sein bedeutendtes Werk ist die sog. Dietenberger Bibel. Im Alten Testament versuchte er selbstständig diese u.a. aus dem hebräischen Text zu übersetzen. Doch bereits nach wenige Kapitel gab er auf. So nahm er die alttestamentliche Teile der Lutherübersetzung, die bis dahin erschienen waren und berichtigte diese nach der Vulgata (lateinische Bibel).

Im Neuen Testament übernahm er die Ausgabe von Hieronymus Emser (der wiederrum Luthers Übersetzung als Vorlage genommen hatte und nur einige Stellen nach der Vulgata berichtigte). Kurzum: die Dietenberger-Bibel bot zu rund 80% den Luthertext.

1534 erschien die erste Ausgabe, 1540 die zweite und 1550 eine dritte. Insgesamt 16 Auflagen erschienen während der Reformationszeit bis 1600. Bis ins späte 18. Jahrhundert war die Dietenberger-Bibel die verbreitetste Bibelübersetzung in allen deutschsprachigen katholischen Regionen. Insgesamt erschienen an die 100 Auflagen, die letzte 1776 in Augsburg.

schaut mal hier: bibelausstellung.eduxx-irs.de/home/navi10741706die-dietenberger-bibel

...zur Antwort
Nein, die Eberfelder-Übersetzung ist nicht von den Zeugen Jehovas

Die Elberfelder Bibel ist im 19. Jahrhundert aus der Brüdergemeinde hervorgekommen (Brockhaus / Darby) und gilt bis heute als die beste und wortgenaueste Übersetzung. Sie war eine Antwort auf die Lutherbibel, die an einigen Stellen vom Antisemitismus Luthers geprägt ist (Enterbungslehre) und daher von den Brüdergemeinden (bis heute)abgelehnt wird. Da die erste Versionen der Elberfelder Bibel den Namen Gottes mit "Jehova" wiedergab, wurde die Elberfelder Bibel auch von den Zeugen Jehovas benutzt. so kam es zu der irrtümlichen (!) Auffassung, die Elberfelder Bibel sei die Bibel von den Zeugen Jehovas. Dies stimmt aber nicht! Ganz im Gegenteil: Die Brüderbewegung (evangelische Freikirchen) widersprechen den Lehren der Zeugen Jehovas ganz energisch und bewerten sie als Sekte.

Seitdem die Zeugen Jehovas eine eigene (verfälschte) Bibelübersetzung (die sog. Neue Welt Übersetzung) herausgebracht haben, benutzen sie die alte Elberfelder Ausgabe kaum noch. Die neue revidierte Elberfelder Bibel haben die Zeugen Jehovas nie benutzt, da seit der Revision der Elberfelder Bibel der Name Gottes NICHT MEHR mit Jehova wiedergegeben wird.

Weitere Informationen zur Elberfelder Bibel findet man im Internet unter: bruederbewegung.de/themen/elberfelderbibel/150jahre/jordy.html

Vor kurzem ist die revidierte Elberfelder Bibel mit Erklärungen und einem aufwendig vierfarbig illustrierten archäologischem Studienteil erschienen (mit 80 Tafeln und über 200 Abbildungen) - siehe hier: bibelausstellung.eduxx-irs.de/home/info51145elberfelder-archaeologische-studienbibel

Eine Leseprobe der neuen Elberfelder Bibel mit Erklärungen und archäologischem Studienteil findet Ihr hier: www.scm-brockhaus.de/fileadmin/mediafiles/scmshopproduct/PDF/225838000Leseprobe.pdf

...zur Antwort

Manchmal muss man schmunzeln, was da so alles erzählt wird ... Wenn Du es genau wissen willst … Vor Martin Luther gab es 18 deutsche gedruckte Bibelausgaben, die alle auf einer Übersetzung aus der Vulgata (also der lateinischen Bibel) fußten (siehe hier: bibelausstellung.eduxx-irs.de/home/navi10721516luther-und-seine-bibeluebersetzung) So war Luther NICHT der erste Bibelübersetzer! Die Vulgata war damals die einzig anerkannte und erlaubte Bibelübersetzung. Luther übersetzte das Neue Testament 1522 aus dem griechischen Text. Wie kam er dazu, wo doch Latein die herrschende Bibelsprache war? 1453 ist Konstantinopel von den Türken erobert worden. Mit dem Fall von Konstantinopel und damit dem Ende Ostroms (Byzanz heute Istanbul) sind Tausende von griechischen Gelehrten in den Westen geflohen und sie hatten ihre griechischen Handschriften dabei! Nun gab es bei uns eine Vielzahl von hochgebildeten griechischen Gelehrten, griechische Handschriften und das Interesse an Griechisch erwachte in dem sonst so "lateinischen" Abendland. Erasmus von Rotterdam hatte 1516 eine Revision der Vulgata (der lateinischen Bibel) und zwar im Neuen Testament vorgenommen. Da dies gefährlich war, denn man durfte den Text der Vulgata nicht einfach so ändern (die Vulgataübersetzung stammt von Hieronymus aus dem 4. Jh. n. Chr.) kam er auf eine lebensrettende Idee. Er wollte zeigen, dass man das Neue Testament in einem viel besseren Latein im Stile von Cicero und Cäsar wortschöner übersetzen könne. Um allen Kritikern vorneweg den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat er den Text des Neuen Testaments daher zweispaltig gedruckt (ein Bild einer solchen Textausgabe siehst Du hier: bibelausstellung.eduxx-irs.de/home/navi10721528das-neue-testament-von-erasmus) Links: den griechischen Text -- Rechts: die neue lateinische Übersetzung von Erasmus Erasmus Ansinnen war es also, eine neue sehr gute lateinische Übersetzung zu schaffen. Der abgedruckte griechische Text (und in dieser Sprache ist das Neue Testament geschrieben) sollte nur seine Übersetzung legitimieren. Aber es passierte genau das Gegenteil! Luther hatte bei seinem Zwangsaufenthalt auf der Wartburg 1522 die 2. Auflage des Neuen Testaments von Erasmus dabei. Diese NT hatte für viel Wirbel gesorgt, denn das jemand es wagte den Vulgatatext als mangelhaft anzusehen war ein Unding! Aber es verkaufte sich gut und auch Luther besass nun so eine Ausgabe. Ihn interessierte dabei aber nicht so sehr die lateinische Neuübersetzung von Erasmus sondern der griechische Text, die „Ursprache“ des Neuen Testaments. Und so übersetzte Luther in nur 12 Wochen das Neue Testament aus dem GRIESCHICHEN in die deutsche Sprache. Ja er hat mit seiner Wortwahl die heutige deutsche Sprache erst gefestigt und geformt. Schon kulturgeschichtlich eine grossartige und wichtige Leistung! Luther feilte immer wieder an seiner Übersetzung und sagte man soll „dem Volk aufs Maul schauen“, um eine verständliche Übersetzung für seine Zeitgenossen zu schaffen. Er hat mehrere Mal das Neue Testament überarbeitet immer auf der Suche nach noch verständlicheren Formulierungen. Jeder – auch der einfachste – Mensch sollte Gottes Wort und Botschaft verstehen. Es dauerte bis 1534 bis dann auch das Alte Testament aus dem hebräischen Text (denn auch solche jüdische Bibelausgaben gab es inzwischen durch Drucker in Italien) übersetzt war. Um dem Ansinnen Luthers gerecht zu werden hat man seine Übersetzung immer wieder sprachlich überarbeitet (Revision). Die Wortwahl hat sich dabei geändert (statt Farren heisst es heute z.B. Stier) aber die Botschaft der Bibel ist unverändert immer dieselbe geblieben. Es gab im Gefolge von Luther eine Vielzahl von Neuübersetzungen, da man später erkannte, dass Luther manchmal mehr Wert auf die Verständlichkeit als auf den Urtext legte. So gilt heute als eine der wortgenauesten und besten Bibelübersetzungen die „Elberfelder Bibel“´(Brockhausverlag). Wenn Du sie neben eine Lutherbibel legst und vergleichst wirst Du feststellen, dass die Botschaft der Bibel absolut die gleiche ist. Aber die Wortwahl ist eben anders. Beim Text der heutigen revidierten Lutherbibel von 1984 wurde (ebenso wie bei der revidierten Elberfelder Bibel) wurden zudem auch alle neuen Textfunde (wie die biblischen Schriftrollen vom Toten Meer / Qumranfunde oder neue Papyrifunde zum Neuen Testament berücksichtigt). Wenn Du eine wortschöne Bibel lesen willst, dann nimm die Lutherbibel in die Hand. Willst Du eine Bibel, die ganz nah am Urtext übersetzt wurde, dann nimm die Elberfelder Bibel in die Hand. Beide Bibelübersetzungen sind „richtig“ übersetzt und geben Dir in der jeweiligen Wortwahl die Botschaft der Bibel wieder. Sie fussen auf den Ursprachen der Bibel. Die heutigen Bibelausgaben haben nur den Vorteil, dass als Textgrundlage noch bessere und ältere Handschriften den heutigen Bearbeitern zur Verfügung stehen als damals Luther (Beispiele wie die Funde von Qumran halfen im Alten Testament einige Stellen zu verbessern findest Du hier: www.bibelausstellung.eduxx-irs.de/home/navi10401419die-bedeutung-der-jesajarolle) Ich hoffe, dass ich Dir damit die Frage ausführlich beantworten konnte. Mehr Infos zu all diesen Fragen findest Du auf im Internet unter bibelausstellung.de Mit besten Grüßen und Psalm 119 Vers 162 A.S.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.