Beim Infrarotheizen erhälst du die am Thermostat eingestellte gewünschte Lufttemperatur. Der Unterschied zum Luftheizen besteht darin, dass die Heizwärme hauptsächlich über den IR-Strahlungsaustausch der Innenraumflächen verteilt wird. Die gewünschte Lufttemperatur entsteht dadurch, dass die Flächen im Schnitt 1°C wärmer als die Luft sind. Bei einer gemessenen Lufttemperatur von 18 °C haben die Flächen im Raum also im Schnitt eine Temperatur von 19 °C.

Glas (inkl. Spiegel) absorbieren Infrarotstrahlung genauso wie es die übrigen Flächen tun.

Der Trick besteht darin, jedwede Form der Verstärkung der direkten Lufterwärmung über den Heizkörper zu vermeiden. Stopf die Lamellen eines wasserführenden Heizkörpers zu - und sofort läuft die Heizwärmeverteilung in erster Linie über den Strahlungsaustausch der Flächen.

Der Vorteil der elektrischen Variante besteht darin, dass man viel Geld bei der Heizungsanschaffung spart (grob zwei Drittel). Das rechnet sich über die Amortisation. Bei einer bereits vorhandenen und noch super funktionierenden Zentralheizung sollte man die Heizkörper umrüsten (Lamellen deaktivieren oder die alten Heizkörper durch Baureihe T 10 ersetzen).

Dein Physikfreund

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Wie Schimmelproblematik in einem kalten Eingangsflur mit Außenwänden reduzieren (Elektronische Lüftung, (Infrarot)Heizung, Luftentfeuchter)?

Ich habe eine Schimmelproblematik in einem Eingangsflur einer Wohnung. Diese hat keine Heizung und hat dazu 2 Außenseiten. Die Temperatur der Räume liegt also zwischen Außentemperatur und Innentemperatur (8 - 20 Grad).

Der Raum hat sonst keine Entlüftung und bekommt seine Luft dann eher durch die 2. Tür zur Wohnung (normale einfach Innenraumtür). Bei der Renovierung wurden Kalziumsilikatplatten installiert, die etwas der Feuchtigkeit aufnehmen sollen. Das scheint aber nicht zu reichen, wenn die Mieter nicht regelmäßig lüften (täglich, stoßweise).

Folgenden Lösungsmöglichkeiten bieten sich an:

  1. Raum aufwärmen: Heizkörper installieren und Raumtemperatur so ehöhen, damit der Taupunkt auf der Außenwand erhöht wird (A. Elektisch evtl. Infrarot (günstiger) / B. Installation (aufwendiger))

  2. Raum entlüften (abkühlen): Lüftungslöcher in die Wand bohren (evtl. mit Ventilation und Zeitsteuerung) und Gummis aus der Türdichtung (Glastür) nehmen, damit Luft zikulieren kann. Dadurch fällt aber die Raumtemperatur zusätzlich und die Holztüre wird deutlich kälter. Evtl. Taupunkt dann dort.

  3. Elektischer Luftentfeuchter. Ich kenne die Dinger und glaube, dass wird keine gute Lösung (Stromverbrauch, Abwasser, Lärm)

Hat jemand Ahnung von der Thematik und kann dazu eine Empfehlung abgeben. Gerade das Thema Infrarot-Heizung interessiert mich, da hier die Installation wahrscheinlich deutlich einfacher möglich ist.

Danke vorab für Rückmeldungen!

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Normalerweise reicht es eigentlich, wenn in Bad und Küche bei oder unmittelbar nach Verdampfungsvorgängen gelüftet wird. Die relative Luftfeuchte lässt sich mit einem Hygrometer kontrollieren (6 bis 12 Euro).Infrarotheizung ist auf jeden Fall eine gute Lösung (elektrische IRH oder mit wasserführendem Heizkörper des Bautyps T 10). Am besten an der Außenwand anbringen (in üblicher Heizkörperposition, also in Bodennähe).Beim Infrarotheizen ist die Lufttemperatur (am Thermostat einstellen) normalerweise im Schnitt 1 °C geringer als die Hüllflächentemperatur. Falls eine Wandfläche dann immer noch zur Taupunktbildung führt, liegt eine extreme Wärmebrücke vor. Dann hilft nur eins: ordnungsgemäß vorgenommene innenseitige Dämmung!Dein Physikfreund

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Hallo,

du hast bisher ziemlich unbrauchbare Antworten bekommen. Daher hier folgende Hinweise:

Infrarotheizungen sind in ihrer Heizwirkung unübertreffbar und sparen Heizkosten. Das Wichtigste in Kurzform findest du u.a. hier erklärt: http://hqa-irh.simdif.com/moderne-heizung.html

Es ist aber Wahnsinn, einfach mal so Infrarotheizungen in irgendeinem Online-Shop zu bestellen. Wie bei anderen Heizungen auch muss die Wattleistung stimmen. .

Wenn die Heizleistung noch nicht stimmt, ist das nicht so schlimm. Du musst dann die fehlende Heizleistung ergänzen.

Natürlich kann man auch mit einer Zentralheizung infrarot heizen. Anbieter, die die elektrische Infrarotheizung per se mit einer konvektiv betriebenen Zentralheizung vergleichen sind daher nicht kompetent. Die Grundfrage ist: Will ich infrarot oder konvektiv heizen? Danach kann ich dann entscheiden, ob ich das elektrisch oder per Verbrennung tun möchte.

Damit man nicht übers Ohr gehauen wird, sollte man sich unbedingt an einen Anbieter mit "herstellerunabhängiger Beratung" wenden. Einfach mal googlen .

Physikfreund.

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Hallo Burkile,

eine Oberflächentemperatur von 80 Grad Celsius auf der Rückseite bedeutet, dass der Konvektionsanteil sehr hoch ist: Die Wand hinter der Heizung wird wärmer als es bei anderen Infrarotheizungen der Fall ist. Die Luft zwischen stark erwärmter Wand und rückseitiger Heizfläche wird dadurch von zwei Seiten unnatürlich hoch erwärmt und erhält so ordentlich Auftrieb. Macht bei einer "Infrarotheizung" keinen Sinn.

Brandgefahr entsteht dabei nicht (auch nicht bei 100 Grad Celsius). Brandgefahr könnte nur entstehen, wenn die Heizplatte innen unsachgemäß verbaut wäre (unzureichender Überhitzungsschutz, schmorende Teile usw.). Man sollte deshalb besser nicht auf verlockende Billigangebote zurückgreifen. Billigprodukte sind für Hersteller nur wirtschaftlich tragfähig, wenn bei Material- und Verarbeitungsqualität gespart wurde. Bei deiner Heizung z.B. ist ganz offenbar der Wärmedämmschutz im Rückteil weggelassen worden.

Lass dich vor einem zukünftigen Kauf einer Infrarotheizung am besten herstellerunabhängig beraten. Falls du keinen herstellerunabhängigen Berater kennst, kannst du dich an HQA Wärmemeister wenden: hqa-irh.simdif.com (Smartphone) oder www.waermemeister.com (Desktop).

Hier noch ein Tipp:

Steuere die Heizung unbedingt mit einem Thermostat. Sonst kommt der Energiespareffekt nicht zustande, weil die Heizung unnötig lange durchläuft.

Ich wünsche dir, dass die Heizung keine weiteren Nachteile hat und ihren Dienst auch ohne die Rückdämmung gut erfüllt. Warm genug wird sie ja. Sollte die Heizleistung nicht reichen (nur 400 Watt), kannst du sie durch eine weitere Infrarotheizung ergänzen.

Viele Grüße

Physikfreund

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Hallo,

bei den bisherigen Antworten ist ganz schöner Unsinn dabei. Infrarotheizungen für Innenräume sind "Dunkelstrahler" (leuchten und glühen nicht). Und beim Infrarotheizen geht es gar nicht um die in Nähe der Heizfläche fühlbaren Wärmestrahlung, sondern um das Erreichen der gewünschten Lufttemperatur. IR-Heizungen werden ja auch mit einem Temperaturregler gesteuert, der die Lufttemperatur überwacht. Mehr Infos dazu gibt es hier: http://hqa-irh.simdif.com/modernes-heizen_2.html

Entsprechend ist es auch irreführend, die Tauglichkeit von Infrarotheizungen auf Übergangslösungen oder Zusatzheizungen zu begrenzen. Wer so etwas sagt, hat entweder keine Ahnung oder unlautere Absichten.

Überhaupt nicht nachvollziehbar ist, wenn Infrarotheizung und Gas-Zentralheizung in einem Energiepreisvergleich gegeneinander ausgespielt werden. Denn es ist ja auch möglich, die Wärmeabgabe bei einer Zentralheizung per Infrarotstrahlung erfolgen zu lassen. Ob man lieber per Zentralheizung (Verbrennung) oder per elektrischer Direktheizung (zunehmender Anteil an Ökostrom) infrarot heizen will, das ergibt sich aus den jeweiligen Gegebenheiten, der Gesamtkostenrechnung und mancherlei mehr.

Auch vor dem Kauf einer elektrischen Infrarotheizung ist es sinnvoll, sich von einem neutralen Berater informieren zu lassen. Einfach mal  "herstellerunabhängige Beratung Infrarotheizung" in die Suchmaschine eingeben.  Denn eins ist ja wohl klar: Jeder Hersteller wird dem Kunden seine Infrarotheizungen mit allerlei Argumentationen als die mit dem "besten Wirkungsgrad" aufschwätzen wollen. Da ist dann meist von allen möglichen "Innovationen" und "bahnbrechenden Technologien", die es bei Infrarotstrahlung aber gar nicht geben kann (eine Angelegenheit von Oberflächentemperatur und stoffspezifischem Strahlungsgrad).  Wenn man sich sowas von mehreren Herstellern bzw. ihren Vertriebsbeauftragten anhört, ist man hinterher ziemlich kirre im Kopf. Und nicht klüger, sondern eher ratloser als davor.

Ich hoffe  diese Antwort trägt ein wenig zur Erhellung bei ...

Viele Grüße

Physikfreund

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Hallo,

für nur 52 m² und bei Raumhöhen bis 2,5 m ist die Angabe durchaus realistisch, zumal hier dem Wärmeabgang an Fensterscheiben entgegengewirkt wird (neue Fenster). Das sind 900 bis 1200 Euro im Jahr.

Die tatsächlichen Monatskosten verteilen sich dabei ungleichmäßig, weil wetterabhängig. In einem sehr kalten Februar können Sie auch 250 Euro betragen, wohingegen in warmen Sommermonaten 0 Euro Heizkosten entstehen. Außerdem zahlt man immer nur soviel, wie man selbst tatsächlich an Energie verbraucht. Man kann den Energieverbrauch also uneingeschränkt selbst steuern (z.B. Schlafzimmer nur 15 bis 17 °C).

Das Prinzip Infrarotheizen ist recht gut in dieser IR-Infothek erklärt: www.waermemeister.com/informationen-infrarotheizungen-waermewellenheizungen.html

Heizkörper- oder Fußbodenkonvektion wird gar nicht zur Heizenergie-Verteilung gebraucht. Egal mit welcher Energieform die Heizwärme erzeugt wird. IR-Heizen ist gesünder, angenehmer und sparsamer.

Schönes Wochenende!

Physikfreund

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Hallo Bubu,

wer Thermoputz verwendet und die massive Bauweise bevorzugt, denkt schon ziemlich solar: das Mauerwerk soll möglichst viel Sonnenwärme speichern. Physikalisch gesehen ist Sonnenwärme nichts anderes als Infrarotstrahlung.

Wenn die Sonne nicht genügend Infrarotstrahlung liefert (und es dann kalt wird), ist nichts nahe liegender als den Fehlbetrag an solarer Infrarotstrahlung durch eine geeignete Heizmethode künstlich auszugleichen. Heizkörper, die dies können, nennt man entsprechend Infrarotheizkörper bzw. Infrarotheizungen.

Ob die Infrarotheizkörper nun mit heißem Wasser oder elektrisch erhitzt werden, ist physikalisch egal. Wasserführende und elektrische Infrarotheizungen sind so gesehen gleichwertig. Für die praktische Entscheidung sind daher auch in erster Linie die Kosten entscheidend. Und diesbezüglich schneiden - anders als von einigen erwartet - elektrische Infrarotheizungen oft besser ab. Die Gründe dafür sind recht simpel:

Elektrische Infrarotheizungen kosten nur einen Bruchteil des Investitionsbetrages, der für Zentralheizungen anfällt - unabhängig davon, ob die Zentralheizungen mit Gas, Öl, Pellets oder Umweltwärme betrieben werden. Außerdem ist ihr Energieverbrauch sehr effizient, da sie weder Standby noch Vorlaufspeicherung benötigen: Raum für Raum wird nur soviel Energie abgerufen, wie zum Ausgleich der Infrarotstrahlungsdefizite wirklich jeweils benötigt wird. Wer lieber mehr Geld ausgeben will, weil er aus ideologischen Gründen nicht mit Strom heizen will, kann es ja tun.

Redwell gehört zu den europäischen Pionieren der elektrischen Dunkelstrahler-Flachheizungen. Die Manufaktur in Österreich verwendet aufwendige Maschinen und verfügt über eine gute Qualitätssicherung. Allerdings hat sich das nicht auf die Garantie-Zeit niedergeschlagen. Wie viele andere Hersteller gibt auch Redwell nicht mehr als 5 Jahre Garantie.

Die Bauweise der Redwell Flachheizkörper ist dadurch gekennzeichnet, dass im Innenteil Vermiculit aufwändig verpresst und verklebt wird. Vermiculit ist ein Mineralstoff, den die meisten kennen: Es ist Grundstoff im Katzenstreu. Im Heizungsbau wird es traditionell zur Auskleidung von Feuerräumen verwendet.

Durch die Verpressung von Vermiculit sind Redwell Flachheizkörper vergleichsweise schwer. Außerdem werden sie dadurch reaktionsträge wie Infrarot Marmorheizungen: Bis die Heizfläche auf volle Temperatur kommt, können bis zu 20 Minuten vergehen. Ein Energieverlust entsteht dadurch nicht, weil die Redwell Heizungen auch entsprechend länger auskühlen.

Nicht seriös und so auch nicht besonders Vertrauen erweckend finde ich, dass Redwell die Trägheit seiner Teilspeicherheizungen in Werbung und Verkaufsgesprächen als Energiesparvorteil anpreist. Die Abgabe der gespeicherten Wärme entspricht der am Anfang in die Erwärmung der Heizung gesteckten Strommenge. - 20 plus 20 ist und bleibt nach Adam Riese Null.

Wen die Reaktionsträgheit von Teilspeicherheizungen nicht stört, kann ebenso 2 cm flache Marmorheizungen verwenden, die preislich oft günstiger sind. Im Heizungskatalog von www.waermemeister.com werden sogar Marmorheizungen angeboten, welche die doppelte Garantiezeit der Redwell Heizungen haben (10 statt 5 Jahre).

Inzwischen gibt es aber genügend europäische Hersteller, die sich vom Prinzip der Teilspeicherung verabschiedet haben, weil sie eben keinen Energiespareffekt hat, sondern nur die Reaktionsgeschwindigkeit der Heizung verringern.

Hersteller-Aussagen sind insgesamt mit Vorsicht zu genießen, wenn es darum geht, dass eine Infrarotheizung "noch mehr Strahlungsleistung" als andere abgeben soll, weil angeblich "Carbon-Technologie", "Micro-Technologie", "Nano-Technologie" oder gar "New-Wave-Technologie" verwendet wird. Das ist nur Werbegeschrei: Infrarotstrahlung ist Infrarotstrahlung (ein Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums), da läßt sich mit Innovationen nichts verbessern. Wo sollen denn z.B. die "Neuen Wellen" (New Wave) im elektromagnetischen Spektrum Platz finden?

Wenn man die Fläche eines Bügeleisens mit Heizungslack beschichtet, hat man eine elektrische Infrarotheizung. Füllt man eine Wärmeflasche mit heißem Wasser, hat man eine wasserführende Infrarotheizung. Entscheidend für die Strahlungsabgabe ist einzig und allein die oberste Schicht eines Heizkörpers. Hierzu ein Beispiel:

Ein unlackierter Aluminium-Heizkörper gibt ganz wenig Infrarotstrahlung ab. Beschichtet man ihn mit Thermofarbe, gibt er bei gleicher Temperatur eine Strahlungsmenge ab, die nah an den Idealwert kommt (sogenannter schwarzer Strahler emittiert und absorbiert vollständig). Der Energieerhaltungssatz bleibt dabei gültig, die Wärmeabgabe verteilt sich nur anders auf die beiden Kanäle "Konvektion" und "Strahlung"

Schau dich einfach noch ein im Markt um. Infrarotheizungen müssen nicht bei einem einzigen Hersteller gekauft werden. Oft ist es besser ein wenig zu mischen ..

Viele Grüße

Physikfreund

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Hallo,

ich bin bei einer Internetsuche zufällig auf diese Frage gestoßen und die bisherigen Antworten bewegen mich folgenden Hinweis zu geben:

"Infrarot"-Heizung bedeutet, dass vornehmlich Wärmestrahlung für die Raumtemperierung genutzt wird. Infrarotstrahlung ist sowieso schon da, nur manchmal zu wenig, damit wir einen Raum als ausreichend warm empfinden. Denn alle Körper und Flüssigkeiten über - 273 °C geben von Natur aus Infrarotstrahlung ab. Das kann man in allen aktuellen Physikbüchern nachlesen und ist nichts besonderes. Die moderne Astronomie nutzt diese natürliche Strahlung u.a. zur Temperaturbestimmung von weit entfernten Sternen.

Ist es nun in einem Raum zu kalt, muss man nur den Infrarotanteil im Raum entsprechend erhöhen. Wenn die Sonne rein scheint, erledigt sie das. Ansonsten macht man das eben selbst durch eine Strahlungsheizung. Jeder Körper, der mehr Infrarotstrahlung abgibt, als im Raum bereits vorhanden ist, erfüllt diese "Heizfunktion". Das wird zum Beispiel im Passivhaus genutzt: Hier dienen Menschen und Haustiere, aber auch Lampen und Fernsehgeräte als "Infrarotheizung".

Die Infrarotheizung hat erst mal gar nichts mit Strom zu tun. Strahlungswärme lässt sich auch mit einer normalen Gas- oder Öl-Zentralheizung erzeugen. Und auch der Kachel- oder Eisenofen ist eine Infrarotheizung. Mehr über die damit verbundenen Zusammenhänge findet man in der umfangreichen Infothek in www.waermemeister.com.

Ob man die Infrarotheizung nun mit Gas, Öl, Holz oder Strom betreiben will, ist letztlich eine Kostenfrage. Wer zum Beispiel bereits eine moderne Zentralheizung hat, ersetzt deren Konvektionskörper durch wasserführende Strahlungsheizkörper. Die Zentralheizung ist ja bereits installiert und bezahlt (bzw. der Kredit ist noch in Raten zu bedienen). Hier wird eine elektrische Infrarotheizung bestenfalls als Zusatzheizung benötigt (z.B. im Bad).

Wo aber keine Zentralheizung vorhanden oder diese marode ist, rechnet man halt nach, ob man für die Heizungsinstallation 5000 bis 10000 EUR (elektr. Infrarotheizungen) oder 20000 bis 35000 EUR (wasserführende Zentralheizung mit Strahlungsheizkörpern) ausgeben will. Viele Hausbesitzer folgen dabei dieser Überlegung: sie stecken mehr Geld in die Gebäudedämmung (kann auch eine Innendämmung sein) und weniger in die Heizungsanlage. Wenn der Heizbedarf gut reduziert wird, kommt man in der Gesamtamortisation dann meist besser weg - und zwar obwohl der Kilowattpreis von Gas günstiger als der von Netzstrom ist.

Dies ist ein ganz wichtiger Punkt, wenn Vermieter ihren Mietern sanierungsbedingte Mietpreiserhöhungen ersparen wollen. Die meisten Mieter wollen keine neue Heizungsanlage, wenn sie nach der angeblichen hohen Energieersparnis hinterher eine viel höhere Gesamtmiete zahlen müssen. Deswegen erfreuen sich elektrische Infrarotheizungen gerade auch bei Mietern einer so großen Beliebtheit: Die Kaltmiete bleibt stabil und gleichzeitig sparen sie Heizkosten. Dieses Ergebnis ist häufig nur mit elektrischen Infrarotheizungen erzielbar, ohne dass Vermieter in Refinanzierungsprobleme geraten. Wohnungsgesellschaften, die dies ignoriert hatten, gerieten vielfach wegen "Luxussanierung" und "Mietwucher" in Verruf: Obwohl sie alle möglichen Fördergelder in Anspruch genommen hatten, mußten die Mieten doch erhöht werden.

Aber hier muss jeder wissen, was er sich selbst und anderen zumuten will ...

Nur "Warmluftheizungen" (sog. Konvektionsheizungen) sollte man nicht mehr verwenden. Die führen nämlich immer zu höheren Heizkosten, als es nach Erkenntnissen der Physik notwendig wäre - egal ob sie mit Holz, Gas, Öl oder Strom betreibt.

Ich hoffe, meine Hinweise tragen ein wenig zur Klärung bei ...

Euer Physikfreund

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