Hey, ich kann dich total gut verstehen! Ich habe mein ganzes Leben einen Hund gewünscht. Wirklich aus tiefstem Herzen. Meine Eltern haben mir diesen Wunsch nie erfüllt. Die klassischen Argumente: „Wer soll das bezahlen? Wer geht mit dem Hund raus? Wer übernimmt das Training?“ und und und. Mit 18 bin ich dann mit meinem damaligen Freund in die erste eigene Wohnung gezogen. Mir war klar, eigene Wohnung = endlich ein Hund! Bin dann aber doch vernünftig gewesen. Ich hatte gerade meine Ausbildung angefangen. Finanziell hätte das schon irgendwie geklappt. Zeitlich aber nicht. Drei Jahre später hab ich meine Ausbildung abgeschlossen, hatte mittlerweile auch einen neuen Freund und wohnte mit ihm in einer neuen, riesengroßen Wohnung. Zeit für einen Hund war trotzdem noch nicht, er hätte zu viele Stunden am Tag alleine verbringen müssen. Dann kam Corona und mein dauerhaft präsenter Wunsch nach einem Leben mit Hund wurde noch größer. Ich hab mich wirklich seeehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt, aber letzten Endes hat die Vernunft entschieden. Was wäre nach Corona? Ausserdem wohnten wir in einer Maisonette-Wohnung im dritten Stock. Ich machte mich daran, jedes „Hindernis“ auf dem Weg zum Hund nach und nach aus dem Weg zu räumen. Irgendwann zogen wir in eine Wohnung mit grossem Garten, direkt auf einem Bauernhof, ich wechselte meinen Job und arbeite nun circa 500m von Zuhause entfernt, auch mein Freund hat seinen Job gewechselt und arbeitet nun hauptsächlich im Homeoffice. Nun waren eigentlich die perfekten Vorraussetzungen für ein Leben mit Hund geschaffen. Trotzdem war noch nicht der richtige Zeitpunkt. Der größte Wunsch meines Freundes war eine Weltreise. Also war die logische Schlussfolgerung, dass wir erst 6 Monate auf Reisen gehen, bevor ein Vierbeiner bei uns einzieht. Im Januar 2023 kamen wir von unserer Reise zurück. Einen Monat später zog mein Traum in unser Leben und unsere Herzen ein. (Ich hatte mich bereits vor unserer Abreise um alles gekümmert) Ich war zu dem Zeitpunkt 28 Jahre alt. Solly ist inzwischen ziemlich genau ein Jahr alt, aktuell machen wir in eine Theraphie-Begleithund Ausbildung und irgendwann wird er mich bei meiner Arbeit im Kindergarten begleiten.
Warum ich dir, jemand für mich völlig Fremdes, das alles so ausschweifend erzähle? Weil ich dich so gut verstehen kann! Und ich weiss, wie ich mich gefühlt habe, bevor mein Traum sich erfüllt hat. Aber trotzdem würde ich es rückblickend nicht anders machen. Ich habe eigentlich mein ganzes Leben darauf hingefiebert, irgendwann mal einen Hund mit meiner Liebe zu überschütten und es war genau richtig, so lange zu warten, bzw daran zu arbeiten, alle „Hindernisse“ aus dem Weg zu räumen. Beende deine Ausbildung, such dir einen Job, der mit einem Hund vereinbar ist, mach Dinge, die du mit einem Hund nicht machen könntest, zum Beispiel auf lange Reisen gehen.
Ich finde es ganz toll, dass du dich so für dieses einen bestimmten Hund einsetzt! Aber leider gibt es viel zu viele arme Tierseelen da draussen und sobald du dein Leben für einen Hund vorbereitet hast, wirst du auch einen finden, dem du ein wunderschönes Leben schenken kannst. Aber bis dahin solltest du dich noch etwas gedulden. Und glaub mir, es lohnt sich. Ich wurde mit der weltbesten Fellnase überhaupt belohnt. Und das wirst du auch irgendwann!
Fühl dich gedrückt. ♡