Wie reinige ich diese Laborgeräte richtig?

Hallo liebe Community,

ich habe vor einigen Tagen einen alten ,,Utensilien-Kasten'' erworben. Leider weiß ich darüber fast garnichts. Ich kann nur sagen, dass nur ein Teil fehlt und alle anderen Teile (bis auf die Sauberkeit) unbeschädigt sind. Die Firma, die solche Kästen herstellte hieß Gustav Müller und war in Ilmenau (Thüringen) ansässig.

Ich habe mehrere Fotos gemacht, um mehr von Experten oder Sammlern zu erfahren. Ich hätte drei Fragen - für deren Beantwortung ich schon sehr dankbar wäre:

  • Wie kann ich diese alten Laborgeräte reinigen, ohne sie zu beschädigen? Ich möchte eigentlich nichts falsch machen.
  • Weiß jemand vielleicht mehr über die Firma? Meine Recherchen führten zu keinem Ergebnis.
  • Was könnte dieser Kasten wert sein und auf wann ist er zu datieren? Der Vorbesitzer meinte, dass der Kasten aus dem Jahre 1880 stammen könnte.

Zu den Fotos (was sie meiner Meinung nach zeigen):

1 Ein Fläschchen Methylorange

2 Ein Fläschchen Phenolphthalein

3 Eine Messpipette

4 Zwei Büretten

5 Frontansicht der Kastens

6 Innenleben des Kastens

Im Kasten ist auch noch ein komplettes Laborstativ, welches auf dem Deckel des Kastens fest verankert werden kann.

Mir wurde auch erzählt, dass dieser Kasten auch in einer Brauerei verwendet wurde.

Mir geht es hauptsächlich darum, wie ich die ganzen Teile reinigen kann, ohne sie jetzt zu beschädigen. Die Chemikalienfläschchen sind verklebt und verkrustet - ich dachte an Einlegen in Essig-Wasser, warte jedoch lieber hier eine Antwort ab.

Die Büretten sind von innen verkalkt (weißer Niederschlag) und eine lässt sich unten nicht mehr öffnen - ich dachte hier an einlegen in Essigessenz.

Zur Reinigung der Messpipette (oder was auch immer Bild Nummer vier zeigt) habe ich keine Idee, weil sie zu Eng für eine Reagenzglasbürste ist.

Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar und freue mich auf eure Hilfe Liebe Grüße Ununoctium118

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Unsere Standard-Methoden zum Glasreinigen im Praktikumslabor an der Uni:

Grobe Verschmutzungen können, wenn man rankommt, oft in Aceton gelöst werden (Achtung Lösungsmittel! Mit sowas nur in gut durchlüfteten Räumen oder unter freiem Himmel arbeiten).

Darüber hinaus haben wir alle Glasgeräte in eine Wanne mit einem Gemisch aus Kalilauge und Ethanol gelegt und ein paar Stunden ruhen gelassen. Da jedoch tatsächlich die Lauge das Glas angreifen kann, kamen die Geräte anschliessend für ein paar weitere Stunden in eine zweite Wanne mit verdünnter Salzsäure zur Neutralisation und um die Reaktionen an der Glasoberfläche umzukehren. Zum Schluss wurde erst mit Leitungs- und dann mit entionisiertem Wasser (der Billig-Variante von destilliertem Wasser) durchgespült.

Damit haben wir fast alles wieder sauber bekommen.

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Über die Zusammensetzung des Lichts und dessen Farben habe ich hier einmal ausführlich geschrieben: http://www.keinsteins-kiste.ch/farben-licht-und-glanz-warum-die-welt-uns-bunt-erscheint/

Kurz gesagt ist weisses Licht - wie schon geschrieben - ein Gemisch von Lichtwellen verschiedener Frequenzen bzw. Wellenlängen, während blaues Licht Wellen mit nur einer - relativ kleinen - Wellenlänge (bzw. Wellen aus einem engen Wellenlängenbereich) enthält. 

Darüber hinaus erscheinen Stoffe blau, wenn zunächst weisses Licht darauf fällt und die Stoffe einige (nicht blaue) Lichtwellen aus dem Gemisch absorbieren, sodass ein Restgemisch mit erhöhtem Blau-Anteil (und vermindertem Anteil der jeweils absorbierten Farbe) vom Stoff in unser Auge gelangt.

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Der gesamten Erscheinung und vor allem der sehr ebenen und parallel zueinander verlaufenden Bruchflächen wegen (Quarz bildet sechsseitige Kristalle und bricht unregelmässiger) würde ich auf Calcit, auch genannt Kalkspat tippen. Chemisch ist das genau das, was der deutsche Name vermuten lässt: Kalk, der Kristalle bildet.

Kalkspat gehört zu den am weitesten verbreiteten Mineralien und ist daher nicht wertvoll (in Geld gemessen). Lasst euch daran aber die Freude am selbst gefundenen Kristall nicht verderben :).

Ihr könnt meinen Verdacht übrigens erhärten, indem ihr etwas Haushaltsessig (besteht zu etwa 10% aus Essigsäure) auf den (sauberen) Stein tropft. Wenn der sich unter Gasentwicklung auflöst (Bläschen im Essigtropfen wie bei Sprudelwasser oder sogar wie beim Lösen einer Brausetablette), ist es ziemlich sicher Kalkspat. Den restlichen Essig könnt ihr dann mit Wasser abspülen.

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Das "magnetische Moment" ist eine Eigenschaft von Elementarteilchen, die sich allein schon durch die "richtige" Anordnung solcher Teilchen in einem Stoff zu einem spürbaren Magnetfeld des ganzen Stoffes aufsummieren kann.

Paramagnetische Stoffe können schon zu einem eigenen Magnetfeld kommen, wenn sie sich in einem anderen Magnetfeld befinden - bei ferromagnetischen Stoffen (wie z.B. Eisen) kann ein solches "neu erworbenes" Magnetfeld sogar nach dem Entfernen des auslösenden Feldes erhalten bleiben: So werden Dauermagnete hergestellt.

Einzelheiten zur Entstehung von Magnetfeldern (vornehmlich ohne Strom) in Stoffen und die verschiedenen Magnetismus-Formen habe ich kürzlich hier zusammengetragen: http://www.keinsteins-kiste.ch/magnete-das-geheimnis-der-unsichtbaren-zauberkraefte/#Woher_kommt_die_Magnetkraft

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Tenside sind (meist grössere) Moleküle, die mit verschiedenen Bereichen bzw. Atomgruppen in verschiedener Weise zwischenmolekulare Wechselwirkungen eingehen können. 

Als Paradebeispiel für Tenside wird oft Seife genannt: Die besteht aus aus Salzen von Fettsäuren. 

Die Fettsäure-Anionen, welche Teil dieser Salze sind, sind grössere organische Moleküle, die aus einer längeren Kette aus Kohlenstoffatomen bestehen, an welche Wasserstoff-Atome gebunden sind. Solche Kohlenwasserstoffe (vergleiche z.B. mit den Alkanen oder Alkenen) zeigen untereinander van-der-Waals-Wechselwirkungen, sodass sie gut miteinander mischbar sind. Zu dieser Gruppe gehören auch die Fette (Lipide), weshalb man solche Stoffe, die folglich auch mit Fetten mischbar sind, "lipophil" - fettliebend - nennt.

An einem Ende der Kohlenwasserstoff-Kette eines Fettsäure-Anions befindet sich jedoch eine Carboxyl- bzw. Carbonsäuregruppe (-COOH), die ein Proton abgegeben hat (-COO- ; sonst wäre es ja kein Anion). Die C-O-Bindungen (auch die O-H-Bindung, wenn vorhanden) sind stark polar, sodass die Carboxyl-Gruppe mit anderen polaren Molekülen, wie dem Wasser-Molekül polare Wechselwirkungen und sogar Wasserstoffbrücken eingehen kann. Deshalb sind kurzkettige Carbonsäuren wie z.B. Essigsäure sehr gut mit Wasser mischbar - und nach dem Wasser werden Stoffe dieser Gruppe auch "hydrophil" -wasserliebend- genannt.

Tenside, wie z.B. Fettsäure-Anionen, haben also einen lipophilen Teil (die Kohlenwasserstoff-Kette) und einen hydrophilen Teil (die Carbonsäuregruppe ohne Proton) im gleichen Molekül! Solche Moleküle nennt man daher auch "amphiphil" - beides bzw. zweierlei liebend.

Diese Amphiphilie ermöglicht es den Tensiden, sich an Grenzflächen zwischen hydrophilen (z.B. Wasser) und lipophilen (z.B. Fettresten) Stoffen anzuordnen und es quasi beiden recht machen: Die Kohlenwasserstoffketten richten sich zum Fett aus, die Carbonsäure-Ende zum Wasser hin - was dem Fettrest eine hydrophile Oberfläche verschafft, sodass er sich mit Wasser mischen und abgewaschen werden kann.

Weitere Möglichkeiten, was man mit Tensiden bzw. amphiphilen Teilchen alles anstellen kann, erklärt bestimmt dein Chemiebuch :).

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Die Besetzung der Schalen von Atomen lässt sich aus dem Periodensystem ablesen: Bis Argon gilt uneingeschränkt: Jede Zeile ("Periode") im PSE entspricht einer weiteren besetzten Schale.

Das Element Fluor steht in der zweiten Periode. Demnach ist die K-Schale (entspricht der 1.Periode) vollständig mit zwei Elektronen besetzt, während die L-Schale des Fluor-Atoms 7 weitere Elektronen enthält - macht insgesamt 9 (was im Übrigen auch der Ordnungszahl des Elements entspricht).

Das Fluorid-Ion (F-) enthält nun ein zusätzliches Elektron, das den letzten Platz in der L-Schale besetzt: Die Schalen des Fluorid-Ions sind also genauso mit insgesamt 10 Elektronen besetzt wie die eines Neon-Atoms, weshalb man diesen besonders stabilen Zustand auch gerne "Edelgas-Zustand" nennt.

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