Philo und Psych lassen sich nicht wie zum Beispiel Deutsch und Englisch in einem fächerübergreifendem Bachelor kombinieren; Psychologie ist ein Fach, das Du normalerweise allein studierst, wie auch Medizin oder Jura, auch wenn das Studium Wahlpflichtexkurse in andere Fächer enthält. Philo ist wiederrum ein Fach, dass Du bis zum Master meist in Kombi mit einem Nebenfach studierst; als Nebenfach ist hier Psychologie nicht zugelassen. Also müsstest Du zwei komplette Studiengänge gleichzeitig studieren; Psychologie auf der einen Seite, und Philo + ein Nebenfach auf der anderen. Das ist auf Antrag möglich. Da beide Studiengänge arbeitsintensiv sind, ist nahezu ausgeschlossen, dass Du nach der Zeit, die Du für einen gebraucht hättest, mit beiden fertig bist; Du musst deutlich viel mehr Zeit und Stress einrechnen. Die Kombination ist auf jeden Fall interessant. Ich kenne niemanden, der beides gemacht hat, aber die Kombi Medizin auf Psychatrie und Philo habe ich mehrfach gesehen. Die Leute haben dann als Professoren oder nur in einem Bereich gearbeitet. Da man schon als Philosoph mit Zusatzausbildung eine philosophische Praxis eröffnen kann, wärst Du in der Kombi als Therapeut sicher sehr geeignet, aber auch schon durch nur einen Studiengang qualifiziert. Für konkretere Berufsperspektiven müsste ich spekulieren; sicher weiterhin alles, für das auch nur eines der Fächer qualifiziert.

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Verspottet Sie nicht.

Auch ein Philosoph sollte sich Gedanken machen, woher er Geld bekommt; wenn ihr das nicht versteht, ward ihr nie wirklich arm. Ich möchte nicht meine Eltern um Geld anbetteln müssen. Und ich habe in schlecht bezahlten unqualifizierten Arbeiten länger gejobbt und weiß wie abscheulich das ist. Sich darüber Gedanken zu machen wie man Hartz IV vermeidet ist gut und wichtig.

In meiner Erfahrung enden die Leute die diese Frage philosophisch abtun wieder bei Mama im Keller, und kreuzunglücklich; und viele ernsthafte Philosophen die sich Gedanken machen schaffen es Philosophen und finanziell unabhängig zu sein.

Also erst mal Glückwunsch an die Fragestellerin.

Man kann mit Philosophie viel Geld machen oder zumindest einen sicheren Job haben, von dem man leben kann. Ist man noch dazu bereit, in nicht philosophischen Bereichen zu arbeiten, ist man durch seine philosophische Ausbildung hierfür auch begrenzt qualifiziert; für alles ein bisschen und für nichts richtig. Du musst kreativ sein, Praktika machen, gerne auch dazu lernen, offen sein.

Typische Aufgabenfelder sind - Autor (In der Regel kannst Du davon nicht leben!) - Universität (Lehre und Forschung); Sehr wenig Stellen, aber dafür fachlich und finanziell ideal - Lehrer - Werbeindustrie nimmt überraschend gerne, hat aber nur begrenzt mit Philosophie zu tun - Journalismus; hier ist ein Zweitfach das mit Sprachen zusammenhängt nützlich, und Du bist in direkter Konkurrenz mit der Journalistenschule; Du brauchst auf jeden Fall Erfahrung (Schüler/Studienzeitung und Praktika) um reinzukommen - Philosophische Praxis (quasi Therapeut, mit Zusatzausbildung bist Du als Philosoph qualifiziert) - Ethikkommissionen und diverse Beraterfunktionen (Ich kenne einen Philosophen, der in der Firmenberatung gut verdient und sehr glücklich ist)

Besonders via das Zweitfach: - Diverse politische oder literarische/kritische Funktionen

Es gibt zu diesem Thema übriegens Literatur, zum Beispiel "Philosophie als Beruf?".

Ich kenne eine Reihe von Philosophen, die mit ihrer Entscheidung sehr glücklich sind, und jetzt einen Job haben, von dem sie entweder leben können oder mit dem sie sehr reich sind; teils mit philosophischen Bereichen, teils mit komplett anderem (Unternehmensberater, Besitzer eines Jazzlabels, Theaterregiemensch, zwei Lehrer, eine Reihe Unidozenten, Philosophische Praxis sowie einige wirklich verquere und spezielle Berufe)

Fakt ist aber auch: die Arbeitslosenquote bei Philosophen ist sehr hoch. Viele machen das aus einem verqueren Idealismus, ohne Kompetenz oder Einsatz, stehen am Ende da und sind überrascht, dass sie nix haben, und heulen dann rum. Du musst gut sein. Du musst in Kauf nehmen, dass Deine Perspektive unklar ist. Du musst Dich um Zusatzqualifikationen und Praktika bemühen. Du musst Deinen eigenen Arbeitsplatz aktiv suchen oder schaffen. Du musst in Kauf nehmen, anfangs wenig Geld zu haben oder im minderwertigen Berufen zu arbeiten.

Aber Du hast auch Vorteile, die Dich qualifizieren. Du lernst in der Philosophie wie nirgendwo anders den Überblick bekommen und behalten, Fragen stellen, Probleme lösen und denken. Das ist unendlich nützlich und auf jeden Aufgabenbereich anwendbar. Leidenschaftlich sein Fach zu lieben ermöglicht außerdem Höchstleistungen - und macht glücklich.

Ich studiere Philosophie. Ich bin unendlich glücklich damit. Ich kann mir unter keinen Umständen vorstellen, dies zu bereuen. Und: (Für den Punkt eben wirklich und absolut belanglos) Ich verdiene momentan neben meinem Bachelorstudium an der Universität über 500 Euro im Monat.

Aber es ist riskant, und sicher auch mit Idealismus verbunden.

Am Ende ist es ganz einfach; wenn Du Philosophie ganz nett findest, rate ich Dir davon hiermit ab. Dieser "Erfülle Deinen Traum -> Land in der Gosse" Scheiß ist Quark.

Wenn Du darin wirklich gut bist, und es wirklich liebst... Dann wirst Du es eh machen, egal was Dir hier erzählt wird. Philosophie ist mein Leben, das mache ich nicht als Hobby. Mich macht nichts glücklicher, mich fordert nichts mehr heraus. Ich würde alles hinwerfen, um es machen zu dürfen. Und ich stelle fest: Das muss ich gar wahrscheinlich gar nicht.

Ja, Du wirst auf jeder Party gefragt werden "Was Du denn später damit machst". Aber dafür gehöre ich zu den wenigen Studenten, die sich jeden Tag auf jede Veranstaltung unbändig freuen. Die das Gefühl haben, dabei ständig als Mensch zu wachsen, bei den wirklich wichtigen Bereichen angekommen zu sein. Die das Glück haben, die größte Freude ihres Lebens zu ihrer Hauptbeschäftigung zu machen.

Falls es Dir ähnlich geht, dann hier noch mal der Rat: - Vernünftiges Zweitfach - Vernünftige Praktika - Sei kreativ und bemüht

Dann wünsche ich Dir von Herzen Glück.

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Zentral ist hier die Frage der Motivation. Wissen um das was richtig ist motiviert nicht; für die Motivation spielen Gefühle eine große Rolle. Damit hat sich die britische Moralpsychologie intensiv beschäftigt, was sich auch in Kants praktischer Vernunft stark widerfindet. Die Frage führt allgemein eher in die Psychologie; was sind Deine bisherigen Handlungsmuster, Deine Gewohnheiten, was assozierst Du mit den Handlungen, bringen Sie Dir etwas ein dass für Dich einen motivierenden Zweck darstellt... Das beeinflusst Deine Handlung alles in der Regel viel mehr als zu wissen, was Du tun solltest.

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"But" kannst Du nicht wie Du möchtest für "doch" verwenden, also als einlenkendes contra.

Es gibt für das deutsche "doch" kein englisches Äquivalent, stattdessen werden verschiedene Kurzformen verwendet.

Bei kleinen Kindern habe ich oft folgendes beobachtet:

A: (thesis) B: That isn't true. A: Is. B: Is not. A: Is. B: Is not! That is so not true! A: That is so true! B: Is not!

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Vergleichbares stellt sich auch mit "Does" - "Doesn't" ein, wo auch nur noch diese Wörter als Bekräftigung und nicht mehr der ganze Satz gesprochen werden, um pars pro toto für das Ganze einzustehen.

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Mit Nietzsche habe ich damals auch angefangen. (Also sprach Zarathustra) Ist in so fern geeignet, dass er sehr gut lesbar und einfach verständlich ist; viele Bezüge zu anderen Philosophen wirst Du nicht verstehen, aber das ist bei jeder Philosophie ununmgänglich, wenn Du nicht grade mit Parmenides oder Descartes anfängst. Kurioserweise kann man auch einen guten Zugang zu einem Werk finden, dass etwas kritisiert, dass man noch nicht richtig kennt. Dies wird Dir in der Philosophie immer wieder passieren; so bekommst Du auch quasi Empfehlungen für andere Philosophen.

So oder so wirst Du egal was Du jetzt liest in ein paar Jahren noch mal lesen und komplett neu verstehen. Das gehört zur Philosophie dazu und ist grade das Großartige daran.

Wenn Du Dich ernsthaft beschäftigen willst, würde ich Dir raten: Kants Kritik der reinen Vernunft Kants Kritik der praktischen Vernunft (Bei beiden unbedingt mit der Vorrede anfangen, und die auch mehrfach lesen; wer die verstanden hat, ist schon mal sehr weit) Hegels Phänomenologie des Geistes

Mit den drei Werken findest Du eine richtige Herausforderung. Wenn Du die verstanden hast, hast Du unglaublich viel Philosophie verstanden. Allerdings ist das schon ein recht hohes Niveau, und Kant hat einen anfangs sehr sperrigen Schreibstil. Man liest sich aber rein. Wenn Du die Texte verstehst, bringt Dir das was für die gesamte Philosophie. Ist die beste Grundlage.

Wenn Du damit nicht klar kommst, würde ich Dir zu Platons Dialogen raten, z.B. Menon. Sehr verständlich geschrieben.

Von populärphilosophischen Einführungen würde ich Dir abraten. Philosophie ist kein Faktenlernen, sondern eher ein Fragen lernen, ein Hinterfragen von Vorurteilen. Somit bringt Dir eine Einleitung, die schon mal alles erklärt, nichts; wirklich bringen tun einem in meinen Augen nur die Primärtexte was. Du musst lernen mit denen zu arbeiten, also am besten gleich mit denen anfangen.

Ansonsten wäre es gut, würdest Du uns sagen, was für ein Thema Dich so interessiert (Ethik, Religionsphilosophie, analytische Sprachphilosophie, Metaphysik, Ästhetik usw.), dann könnten wir die spezifische Empfehlungen geben für Themen die Dich interessieren. Aber wenn Du grade einsteigst, weißt Du das wahrscheinlich noch nicht. :)

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