Um diese Frage zu beantworten, musst du dir zunächst die Definition von Energie genauer anschauen. Dass Wärme gleich Energie ist, ist nämlich nur eine vereinfachte, weil viel anschaulichere Erklärung für Energie, als es die allgemeinere Erklärung ist. Diese lautet vielmehr folgendermaßen:
In der theoretischen Physik wird Energie als diejenige Größe definiert, die aufgrund der Zeitinvarianz der Naturgesetze erhalten bleibt.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Energie)
Nun kann man sich das als Nicht-Physiker leider relativ schlecht vorstellen, was mit dieser Definition genau gemeint ist. Ich will es mal mit einem Veranschaulichungsversuch über die atomare Sichtweise versuchen:
Wie du vermutlich schon weißt, besteht nach der aktuell gelehrten Theorie alles, was um uns herum existiert, aus Atomen (die wiederum aus noch kleineren Teilchen bestehen – diese wollen wir aber jetzt mal außer Acht lassen). Keines der Atome um dich herum steht dabei völlig still, sondern ist ständig in Bewegung. Diese Bewegung ist selbstredend so klein und evtl. auch nur in einer Form von der Art des Zitterns vorhanden, dass wir es nicht sehen können, wie sich die einzelnen Atome bewegen.
Temperatur wird auf atomarer Ebene dann folgendermaßen definiert: Es ist nichts anderes als die Geschwindigkeit der Atombewegungen.
Nehmen wir mal Wasser als Beispiel: Kaltes Wasser ist also nach dieser Definition eine Ansammlung von Wassermolekülen (Molekül = Zusammenschluss von Atomen), die sich mit einer gewissen Geschwindigkeit bewegen, die aber kleiner ist als die Geschwindigkeit der Moleküle in warmem Wasser.
Die Bewegungsgeschwindigkeit wiederum hängt von der Energie ab, mit der die Moleküle sozusagen "aufgeladen" sind. Das heißt, wenn du kaltes Wasser erhitzt, machst du nichts anderes, als die Moleküle mit einer Art "Bewegungsenergie" aufzuladen, sodass die Moleküle sich schneller bewegen.
Dieses Aufladen passiert übrigens deswegen, weil es in der Natur den Effekt gibt, dass Atome (bzw. Moleküle) stets ihre Umgebung "anstecken", sodass ein langsames Atom, das man in die Nähe von schnellen Atomen bringt, mit der Zeit die Geschwindigkeit der schnellen Atome in der Umgebung annimmt. Die Energie der schnellen Atome wird innerhalb der Umgebung sozusagen "gerecht verteilt", sodass das ursprünglich langsame Atom so lange Energie von ihren schnelleren Nachbarn erhält, bis es dieselbe Geschwindigkeit hat wie seine Umgebung. Andersrum würde ein einzelnes schnelles Atom, das in eine langsame Umgebung kommt, seine hohe Energie auf alle langsamen Atome in der Umgebung verteilen, sodass es selbst viel an Geschwindigkeit einbüßt, während die Umgebung ein kleines Stück schneller wird.
Was ergibt sich nun aus diesen Erkenntnissen für deine Ausgangsfrage? Versuche zuerst, das oben geschriebene zu verstehen und selbst darauf zu kommen, bevor du meine Antwort dazu liest. Denn oben findest du eigentlich alle dazu nötigen Informationen, um die Frage selbst zu beantworten und du würdest damit testen, ob du** den größeren Zusammenhang erfasst** hast.
Meine abschließende Antwort lautet:
Wenn Wärme Energie ist, dann ist Kälte ebenfalls Energie, aber weniger Energie als Wärme. (Denn in beiden Fällen bewegen sich in der atomaren Vorstellungsweise Atome, "Wärme" und "Kälte" sind also lediglich Begriffe wie "schnell" oder "langsam" – Wörter, die man nur relativ verwenden kann, weil sie zum Vergleichen da sind.)