Bevor du den ersten Satz überhaupt schreibst, mach dir ganz gründliche Gedanken zur Hauptperson, deinem künftigen Protagonistin. Nicht nur Alter, Haar- und Augenfarbe musst du von dieser fiktiven Person wissen, was für die Story und späteren Lesern sogar völlig gleichgültig ist. Du musst sie in- und auswendig kennen, damit du ganz genau weißt, wie sie tickt. Darauf verwendest du nun einige Tage lang Hirnschmalz.
Alles was du dir zu diesem Menschen ausdenkst hältst du in einem "Charakterbogen" fest. Wie so etwas in etwa geht, beschreibt Jacqueline Vellguth auf ihrer Homepage ausgezeichnet und Schritt für Schritt.
https://www.schriftsteller-werden.de/charakterentwicklung/charaktere-erschaffen/
Wenn du festgelegt hast, wie dein(e) Protagonist(in) so ist und was sie für Ziele und Wünsche hat, dann brauchst du eine oder mehrere Nebencharaktere, also weitere Personen. Es ist ja niemand allein im Universum, hat Eltern, Geschwister, ist in einer Clique, hat Mitschüler ...
Soll die Story nicht in unserer Welt spielen, sondern in Zukunft/Vergangenheit, Raumschiff/anderer Planet oder einer Phantasywelt; dann musst du die auch noch "erfinden", also dir überlegen, wie es dort aussieht, wie dort die Verhältnisse sind. Deine Charaktere müssen dann natürlich in diese Welt auch "hineinpassen". Auf der Seite von Jacqueline Vellguth gibt es auch dazu Hilfestellung.
Einige der Nebencharaktere müssen den Zielen deinem/r Protagonist/in in irgend einer Weise entgegenstehen, ihn/sie davon abbringen wollen, oder was auch immer. Das ist/sind der/die Antgonist(en)
Dieses "sich durchsetzen müssen gegen Ziele, Wünsche, und Absichten Anderer", was auch immer du da für deine Story auswählst, nennt mann auch den Konflikt. Auch Konkurrenz um etwas, das nur einer allein erreichen kann, nennt man Konflikt. Da wird sich nicht bis aufs Blut bekämpft, aber Absichten stehen da einander gegenüber.
Susi verliebt sich in einen Jungen an der Schule, und ihre beste Freundin auch. Aber eine kann ihn ja nur bekommen (Konkurrenz) ... Wegen vielleicht sogar eines Missverständnisses streiten sich die beiden, und die Freundin hält nun zu denen, die Susi schon immer gemobbt haben ... oder Susi hat sich von ??? zu einer Dummheit überreden lassen, hat nun Stress mit den Eltern, wegen Hausarrest verpasst sie ... Lass dir etwas einfallen.
Es können parallel und nacheinander mehrere Konflikte bestehen, da gibt es keine Grenze. Diese Konflikte sorgen dafür, dass der Leser "am Ball bleibt". Er soll sich ja durch die ganze Story hindurch fragen "ob er/sie das was sie sich vorgenommen hat wohl schafft."
Du lässt in deiner Geschichte also "Dinge passieren", die deinem(r) Protagonist(in) das Leben schwer machen. Die Abfolge, die Handlung nennt man auch den "Plot".
Jetzt beginnst du die Story zu erzählen. Den ersten Teil (10-20%) nennt man Einleitung. Hier soll der Leser mit dem/der Protagonist(in) "warm werden", sie kennenlernen, einiges über sie und ihr Lebensumfeld und die nächsten Personen um sie herum erfahren.
Nun geht es richtig los, kommt der erste Plotpoint, du beginnst den ersten Konflikt einzuführen, erzählst weiter, setzt den zweiten Konflikt obendrauf, dann den dritten ... (20-70%) Zuletzt ist die Lage deiner Protagonistin so verzwickt, dass sie und der Leser kaum noch eine Lösung für möglich halten können.
Schlimmer kann es ja nicht werden, meinen Protagonistin (und Leser), und er/sie findet nun auch eine Lösung, aber Ätsch! Dadurch gerät er/sie nun erst richtig in die Patsche - Au Weia! Hätte sie bloß nicht ..., aber nun ist es zu spät ...
Nach ungefähr 80 - 90%% der Story kommt dann das allmähliche Auflösen der Sache, die Wahrheit kommt ans Licht, oder was sonst die Situation nun klärt.
Viel Spaß beim Ausdenken und Erzählen.