Wie kann ich aufhören nachzudenken?

Hey, ich bin wirklich verzweifelt.

Ich denke jeder Mensch hat Sachen in seinem Leben erlebt, die nicht schön waren. Manche hat es schwerer getroffen und manche halt nicht. Genauso wie auch ich Sachen in meiner Vergangenheit erlebt habe, mit den ich als Kind nicht gut klar kam.

Ich war oft ziemlich am Boden und wusste nicht weiter. Umso stolzer bin ich, dass ich heute noch hier stehe. Mein Problem ist nur, dass ich das Gefühl habe einfach nicht richtig dieses Leben genießen zu können, so wie es jetzt ist. Ich habe eine Ausbildung, einen Freund der mich liebt. Haben letzte Woche meinen Führerschein bestanden und ein Auto bekommen. Alles wirklich toll. Das sind alles Dinge, die ich mir niemals zugetraut hätte. Doch jetzt habe ich sie und kann mich über all das nicht richtig freuen. Ich bin ein Mensch der so gut wie alles sich hinein frisst. Und wenn mich jemand Lächeln sehen will, dann lächel ich. Ich tue als sei ich wie ich sie.

Doch kaum bin ich alleine mache ich mir so unendlich viele Gedanken. Z.b dass ich Angst habe, dass jemand aus meiner Familie stirbt. Mich macht es traurig meine Geschwister immer größer werden zu sehen. Ich bin traurig darüber jetzt irgendwie erwachsen zu sein, ich komme damit nicht klar. Ich denke auch ganz viel über meine Vergangenheit nach.. Wieso und warum? Wieso bin ich heute dieser Mensch und kein anderer? War es richtig so zu sein wie ich jetzt bin?

Ihr seht schon, unendlich viel und wirres Zeug. Jeden Tag aufs neue. Ich habe mittlerweile auch so viel Angst vor allem. Ich steiger mich in ganz vielen so sehr rein, dass ich Panikattacken bekomme und den Raum oder sonstiges verlassen muss. Ich war auch schon beim Psychiater und der sagte mir, gefühlte 100 mal "du schaffst das, ich bin mir sicher DU schaffst das!" Doch mich macht alles so traurig und es zieht mich so runter, wenn ich über den Sinn dieses Leben nachdenke. Und diese "was wäre wenn.. Gedanken". Mein Freund kann mich einfach nicht verstehen, warum ich nicht einfach glücklich sein kann, genau dasselbe mit meiner besten Freundin.

Ich weiß echt nicht weiter.. Ich bin der reinste Psycho, was das nachdenken angeht.. Es ist einfach immer dasselbe seit Jahren.. Obwohl ich im hier und jetzt so viele Gründe hätte glücklich zu sein.

Ich weiß auch garnicht was meine Frage jetzt ist.. Ich hoffe jemand kann mir einfach eine Antwort geben oder zumindestens ein paar Ratschläge.

Danke im Voraus und sorry für meinen bescheuerten Beitrag..

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Hallo minelikesdoener,

ich habe Deine Frage mehrfach gelesen, weil ja einiges drin steckt. Du sprichst von der Traurigkeit und von der Angst, die Dich plagt. Du erzählst auch, dass die Umstände, in denen Du lebst "toll" sind, sie Dich stolz machen, aber nicht glücklich.

Du erzählst über Deine Sorgen und Gefühle, sehr intim und am Ende schreibst Du, es sei ein "bescheuerter Beitrag". Weißt Du, was Du damit machst? - Du entwertest Dich selber!

Du bewertest Deine eigenen Themen negativ, machst sie runter. Du nimmst Dich selbst nicht ernst genug, nicht wichtig genug. Egal, wie es dazu gekommen ist, ändere es und arbeite an Deinem Selbstwert.

Hier wären erste mögliche Schritte

Dein Ziel ist "Ich schaff das!" - Nun genau das gelingt Dir ja auch: Du kriegst es hin. Das jedoch macht zwar vielleicht stolz, aber eben nicht glücklich. Denn es ist an Leistung gebunden und es sind so viele Dinge vor Dir, die Du alle noch "schaffen" musst. Das würde mir auch Angst machen. Was wäre denn ein passenderes Ziel für Dich?

Das viele Nachdenken passt ganz gut dazu: kreisende Gedanken, wie Du das - was noch gar nicht eingetreten ist - schaffen kannst. Und da Du es nicht wissen kannst, weil es noch kein zu lösendes Problem gibt, nimmt die Angst zu. Probleme löst man am besten, wenn man sie hat!

Es ist oft hilfreich, statt zu überlegen "Was muss ich als nächstes tun, wie kriege ich es hin?" sich die Frage zu stellen "Was habe ich gerade? Was ist schön?" Mach öfter eine positive Bestandsaufnahme

Meine Anregung wäre also, dass Du mehr Zeit darauf verwendest, den aktuellen Zustand in Ruhe zu betrachten, darüber nachzudenken, wie schön das ist. Dabei überlege Dir genau: was ist das Schöne daran, was gefällt mir, was macht mich froh? was stolz, was finde ich richtig gut? 

Dies ist der Anfang von Genuss - es sich bewusst zu machen und dabei die eigenen Kriterien zu finden - für ein glückliches Leben.

Wegen der Panikattacken empfehle ich Dir achtsam zu sein, denn sie können zu einer ernsthaften Beeinträchtigung werden. Hilfreich ist es, eine Form der Entspannung zu erlernen: Autogenes Training zu Beispiel. Sollten diese zunehmen, zögere nicht, die Hilfe eines Psychologen (Verhaltenstherapeut) in Anspruch zu nehmen.

Für den Anfang probier doch mal folgende Übung:

Jeden Morgen, wenn Du aufwachst, nimm Dir 2-3 Minuten Zeit, bevor Du aufstehst und stell Dir zwei bis drei Dinge vor, auf die Du Dich an diesem Tag freust. Das können Kleinigkeiten sein, ein Telefonat mit einer Freundin, eine Herausforderung in der Arbeit, das Zwitschern der Vögel, die Sonne auf der Haut, ......

Jeden Abend, wenn Du ins Bett gehst, nimm Dir wieder Zeit und erinnere Dich an zwei bis drei Sachen, die an diesem Tag schön waren.

Achtung! es geht nicht darum zu überprüfen, ob das, worauf Du Dich in der Früh gefreut hast, auch wirklich eingetreten ist und schön war,sondern darum, was tatsächlich schön war - Kleinigkeiten und Größeres. 

Mach diese Übung konsequent über einige Wochen - ohne sie zu bewerten!! Du wirst erstaunt sein!

Ich weiß, es stecken noch mehr Themen in Deiner Frage, aber für eine Antwort, würde das hier den Rahmen komplett sprengen - beginne einfach...

viel Erfolg

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Was ist denn die Ursache für die nicht bestandenen Prüfungen? Hast Du im Moment der Prüfung einen Blackout und kannst nichts mehr leisten? Das wäre dann "Prüfungsangst". 

Oder bist Du bereits in den Vorbereitungen so blockiert, dass Du nicht lernen kannst und deshalb einfach nicht genug kannst?

Es wäre wichtig, die Ursache für Dein Scheitern in Prüfungen herauszufinden, denn dann kannst Du dagegen etwas machen. Stell Dich dem Problem! Und hol Dir kompetente Hilfe.

Der zweite Punkt ist für Dich selber herauszufinden, was du erreichen möchtest. Die Aussage, dass Du etwas erreichen möchtest ist kein Ziel. 

Setzte Dir ein Ziel, dann kannst Du es anvisieren und den Weg festlegen, den Du dafür gehen musst.

Beginne damit, Dich zu informieren, welche Möglichkeiten Du hast, ein Abitur noch zu erlangen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, den Führerschein zu machen. Ist evtl. ein Fachabitur noch möglich? 

Ich frage mich allerdings, was Du eigentlich in der Zwischenzeit gemacht hast. Zwischen der nicht bestandenen Abiturprüfung und jetzt?

Fang doch mal damit an, aufzuschreiben, was Du alles gemacht hast, was davon Dir Spaß gemacht hat und wo Du erfolgreich warst. Das ist der erste Schritt, herauszufinden, welches Ziel Du erreichen möchtest. Dein Ziel sollte sehr konkret sein.

Hier noch eine Anregung zur Zielfindung

http://anjavonwins.de/karrierestrategien-wie-sie-ihre-eigenen-karriere-ziele-setzen/

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Es ist nicht ungewöhnlich, wenn man sein Studium abbricht und schon gar nicht, wenn man es nicht mochte.

Dann erst mal zu jobben ist eine gute Erfahrung. 

Was ist denn in den Jahren tatsächlich gewesen, die Du bei Deinen Eltern "dahinvegitiert bist"??

Was hast Du wirklich gemacht? Hast Du evtl. den Haushalt gemacht, oder den Garten, oder die Buchhaltung, oder...?

Hast Du abgeklärt, ob bei Dir eine Depression vorliegt? Das Nichts-mehr -Tun -können und totale Egal-Gefühl wären Hinweise darauf. Da wäre es sehr gut, dies mal bei einem Arzt abzuklären. Denn eine Therapie würde Dir dann helfen.

Dann empfehle ich Dir,  zu überlegen, was Du gerne möchtest. Schreib Dir mal Deine Wünsche und Träume ganz für Dich allein auf: Möchtest Du bei den Eltern ausziehen? Möchtest Du eine eigene Familie? Möchtest Du Kinder? Was sind Tätigkeiten, die Du gern machst?

Was liest Du gerne? Welche Sportart magst Du? Das sind nur so Beispielfragen, aber finde mal heraus, was Dir Spaß macht, was Dich interessiert, was Dir wichtig ist.

Überlege Dir: Kommt ein Studium noch in Frage? Soll es vielleicht eine Ausbildung sein? Welche Tätigkeit spricht Dich an? Welche Art von Ausbildung oder Bildungsweg brauchst Du dafür?

Dann such Beratungsstellen auf und lass Dich kompetent beraten! 

Nimm Dir das nicht nur vor, sondern mach Dir einen konkreten Plan mit allen Punkten, die Du angehen willst.

Ich gebe Dir hier noch einen link zu einem Artikel, wenn es darum geht, seine Ziele umzusetzen: http://anjavonwins.de/karrierestrategien-ziele-erreichen-und-umsetzen/

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Was genau bereitet Dir denn Sorgen? Kannst Du diese Sorgen einzeln konkret benennen? Das wäre der Anfang, um dem auf die Spur zu kommen, was Dich abschreckt.

Dein Engagement, das Du aufbringst, um Dich rechtzeitig zu orientieren ist klasse! Du scheinst mit Information und Wissen an Deine Zukunft heran zu gehen, statt einfach blindlings drauf los.

Um herauszufinden, was wirklich gut zu Dir passt, sind Tests oder Ratgebern nur bedingt geeignet. Sie bieten eine kleine Unterstützung für die Richtung. Und die hast Du gefunden. Es scheint Dich etwas in der Wirtschaft anzusprechen. 

Dennoch sind die drei genannten Studiengänge sehr unterschiedlich. Hier kann ich Dir raten, Dich ganz konkret über die Berufe und Tätigkeiten zu informieren. Als Wirtschaftspsychologe stehen Dir viele unterschiedliche Tätigkeiten offen, ebenso mit dem BWL Studium.

Wirtschaftsrecht ist für den, der sich dafür begeistert, kein bisschen trocken, sondern spannend wie ein Krimi.

Und die Berufsaussichten um was geht es Dir da genau? - Geht es um Verdienstmöglichkeiten? Oder um Aufstiegsmöglichkeiten? Oder um Weiterentwicklung? 

Es gibt heutzutage keinen Weg mehr, der Dir gute Aussichten beschert, nur weil Du das Richtige studiert hast. 

Sondern Du wirst immer dann Karriere machen, wenn Du das tust, was Dich begeistert, worin Du aufgehst, weil Du es interessant findest und einfach mehr davon lernen, erfahren und tun willst. 

Ich empfehle Dir, zu sondieren, was Dich interessiert, wie Du arbeiten willst, welche Art von Beruf Dich anspricht, wo Deine besonderen Interessen liegen.

Dann Deine Befürchtungen konkret aufzulisten.

Und dann zu diesen Befürchtungen mal dazuzuschreiben, wo sie tatsächlich herkommen. Wer oder was beeinflusst Dich da? 

Ich kann ich nämlich des Verdachts nicht erwehren, dass Du da der einen oder anderen falschen Info aufsitzt. Ich vermute, dass diese von Außenstehenden kommt, zwar wohlmeinend aber eben nicht ausreichend informiert.

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