Hallo minelikesdoener,
ich habe Deine Frage mehrfach gelesen, weil ja einiges drin steckt. Du sprichst von der Traurigkeit und von der Angst, die Dich plagt. Du erzählst auch, dass die Umstände, in denen Du lebst "toll" sind, sie Dich stolz machen, aber nicht glücklich.
Du erzählst über Deine Sorgen und Gefühle, sehr intim und am Ende schreibst Du, es sei ein "bescheuerter Beitrag". Weißt Du, was Du damit machst? - Du entwertest Dich selber!
Du bewertest Deine eigenen Themen negativ, machst sie runter. Du nimmst Dich selbst nicht ernst genug, nicht wichtig genug. Egal, wie es dazu gekommen ist, ändere es und arbeite an Deinem Selbstwert.
Hier wären erste mögliche Schritte
Dein Ziel ist "Ich schaff das!" - Nun genau das gelingt Dir ja auch: Du kriegst es hin. Das jedoch macht zwar vielleicht stolz, aber eben nicht glücklich. Denn es ist an Leistung gebunden und es sind so viele Dinge vor Dir, die Du alle noch "schaffen" musst. Das würde mir auch Angst machen. Was wäre denn ein passenderes Ziel für Dich?
Das viele Nachdenken passt ganz gut dazu: kreisende Gedanken, wie Du das - was noch gar nicht eingetreten ist - schaffen kannst. Und da Du es nicht wissen kannst, weil es noch kein zu lösendes Problem gibt, nimmt die Angst zu. Probleme löst man am besten, wenn man sie hat!
Es ist oft hilfreich, statt zu überlegen "Was muss ich als nächstes tun, wie kriege ich es hin?" sich die Frage zu stellen "Was habe ich gerade? Was ist schön?" Mach öfter eine positive Bestandsaufnahme
Meine Anregung wäre also, dass Du mehr Zeit darauf verwendest, den aktuellen Zustand in Ruhe zu betrachten, darüber nachzudenken, wie schön das ist. Dabei überlege Dir genau: was ist das Schöne daran, was gefällt mir, was macht mich froh? was stolz, was finde ich richtig gut?
Dies ist der Anfang von Genuss - es sich bewusst zu machen und dabei die eigenen Kriterien zu finden - für ein glückliches Leben.
Wegen der Panikattacken empfehle ich Dir achtsam zu sein, denn sie können zu einer ernsthaften Beeinträchtigung werden. Hilfreich ist es, eine Form der Entspannung zu erlernen: Autogenes Training zu Beispiel. Sollten diese zunehmen, zögere nicht, die Hilfe eines Psychologen (Verhaltenstherapeut) in Anspruch zu nehmen.
Für den Anfang probier doch mal folgende Übung:
Jeden Morgen, wenn Du aufwachst, nimm Dir 2-3 Minuten Zeit, bevor Du aufstehst und stell Dir zwei bis drei Dinge vor, auf die Du Dich an diesem Tag freust. Das können Kleinigkeiten sein, ein Telefonat mit einer Freundin, eine Herausforderung in der Arbeit, das Zwitschern der Vögel, die Sonne auf der Haut, ......
Jeden Abend, wenn Du ins Bett gehst, nimm Dir wieder Zeit und erinnere Dich an zwei bis drei Sachen, die an diesem Tag schön waren.
Achtung! es geht nicht darum zu überprüfen, ob das, worauf Du Dich in der Früh gefreut hast, auch wirklich eingetreten ist und schön war,sondern darum, was tatsächlich schön war - Kleinigkeiten und Größeres.
Mach diese Übung konsequent über einige Wochen - ohne sie zu bewerten!! Du wirst erstaunt sein!
Ich weiß, es stecken noch mehr Themen in Deiner Frage, aber für eine Antwort, würde das hier den Rahmen komplett sprengen - beginne einfach...
viel Erfolg