In dem Buch "Misophonie verstehen und überwinden" habe ich viele hilfreiche Tipps gefunden. Vieles daraus findest du auch auf www.misophonie.de.

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Ja, das klingt sehr nach Misophonie. Leider kennen sich die meisten Ärzte damit überhaupt nicht aus, und so ist es noch fraglich, ob ein Gang zum Arzt schon die Lösung ist. Wichtig ist, dass deine Eltern mit dir am gleichen Strang ziehen, denn das Aushalten von Triggergeräuschen kann die misophonische Reaktion verschlimmern oder es können weitere Triggergeräusche dazukommen. Es gibt mittlerweile ein gutes Buch über Misophonie und einige hilfreiche Internetseiten (z.B. meine misophonie-aktuell :-)). Vielleicht ist es für deine Eltern auch hilfreich zu wissen, dass M. in dem Sinne, wie sie es verstehen, keine Krankheit ist. Es ist eine Konditionierung, die prinzipiell jeden treffen kann. Intelligente, einfühlsame und fantasiebegabte Menschen sind aber anfälliger dafür. Und jeder fünfte bis zehnte hat mindestens einen misophonischen Trigger, allerdings meist nicht so lebenseinschränkend wie bei dir, wo die engsten Familienmitglieder triggern.

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Therapeuten mit Kassenzulassung, die sich auf dem Gebiet auskennen, gibt es leider noch so gut wie keine, und es besteht immer die Gefahr, dass Misophonie mit Angst- oder Zwangserkrankungen verwechselt wird und sich die Probleme bei den entsprechenden Behandlungen verschlimmern. Bei Misophonie handelt es sich um eine Konditionierung, und Dekonditionierungen verlaufen anders als die Maßnahmen bei Ängsten oder Zwängen.Hypnose hat noch keinem der mir bekannten Misophoniker geholfen. Die Erfolgsberichte, von denen man im Internet liest, scheinen mir Glücksfälle zu sein, die aber leider die Ausnahme darstellen. Du kannst aber schon sehr viel tun:1. Trigger so gut es geht vermeiden, damit keine Verschlimmerung eintritt. 2a Dekonditionierungsübungen (Nennt sich in der Verhaltenstherapie "Konfrontation unter Entspannung") und 2b Triggermuskel finden und entspannen lernen (Bewährt hat sich die Progressive Muskelentspannung nach Jakobson). 3. Verhaltenstherapeuten für begleitende Maßnahmen finden. Diese Maßnahmen führen immer zu einer Verbesserung.Zu allen Punkten findest du Infos im Web. Direktlinks sieht gutefrage nicht gern, daher ist Eigeninitiative gefragt. Es gibt auch Facebook-Gruppen für Misophoniker und ein Buch von einem amerikanischen Misophonieexperten, das mir sehr geholfen hat. Schreibe einfach, wenn Du noch Fragen hast!

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Ne Menge Infos findest du hier: http://misophonie-aktuell.de/category/behandlungsmethoden/

Es ist wichtig sich mit Misophonie auszukennen, damit der Therapeut die richtigen Maßnahmen ergreift. Wird Misophonie wie eine Phobie behandelt, ist das kontraproduktiv! Entspannungstechniken sind sinnvoll, Ohrstöpsel weglassen (Konfrontation) kann zu einer Verschlimmerung führen.

Mit einer pubertären Phase hat Misophonie nichts zu tun. Sie verschlimmert sich bei Stress und vermindert sich bei Entspannung, deshalb beginnt Misophonie oft bei Schuleintritt oder in der Pubertät. 

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Hi, ich finde den Vorschlag aus dem Misophoniebuch von Thomas Dozier gut: „Ich leide an einer neurologischen Störung, die Misophonie heißt. Einige ganz normale Geräusche wirken als Trigger und lösen bei mir einen unangenehmen Reflex und extreme negative Gefühle aus. Es fühlt sich an wie ein körperlicher und emotionaler Angriff, so als ob mir jemand eine Ohrfeige verpasst (mit einem Stock oder Viehtreiber in die Rippen sticht, oder wie ein Stromschlag). Wenn ich den Trigger höre, bin ich emotional derartig aufgewühlt, dass ich mich auf gar nichts anderes konzentrieren kann.“ Das ganze Kapitel findest du hierhttp://misophonie-aktuell.de/offen-ueber-misophonie-reden/n/

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Was bei Misophonie im Körper passiert und Methoden zur Linderung findest du im Blog auf www.misophonie-aktuell.de.
Ein Forum, in dem du dich mit anderen Misophonikern austauschen kannst, ist das auf www.misophonie.info.
Therapeuten mit Kassenzulassung, die sich auf dem Gebiet auskennen, gibt es leider noch so gut wie keine, da besteht immer die Gefahr, dass es mit Angst oder Zwangserkrankungen verwechselt wird und sich die Misophonie bei den entsprechenden Behandlungen verschlimmert.
Du kannst aber schon sehr viel selbst tun:
1. Trigger so gut es geht vermeiden, damit keine Verschlimmerung eintritt. 
2a Dekonditionierung und  
2b Triggermuskel finden und entspannen lernen. 
3. Verhaltenstherapeuten für begleitende Maßnahmen finden. 
Diese Maßnahmen führen immer zu einer Verbesserung. Zu allen Punkten findest du Beiträge im oben genannten Blog.

Schreibe einfach, wenn Du noch Fragen hast!
Andreas

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Misophonie-was tun?

Hallo liebe Community! Ich weiß, diese Frage wurde wahrscheinlich schon öfters gestellt, aber ich brauche Hilfe für meine spezielle Situation. Ich hatte früher schon einmal Probleme mit Essgeräuschen. Es war das Schmatzen meines kleinen Bruders, das ich nicht aushielt. Meine Eltern haben es als Überempfindlichkeit abgetan, und nachdem mein Bruder gelernt hat, leiser zu essen, ging es wieder. Jetzt, ca. 2 Jahre später ist dieses Problem wieder aufgetreten, aber diesmal schlimmer. Es kam ziemlich plötzlich: vor ca. 4 oder 5 Wochen wurde ich bei den Essgeräuschen meiner Eltern beim Abendessen erst ziemlich wütend und dann total verzweifelt. Ich weiß nicht, warum. In den folgenden Wochen verstärkte es sich immer mehr, bis ich mir inzwischen beim Essen die Ohren zuhalten oder weggehen muss. Ich werde so beim gemeinsamen Essen kaum satt, weil ich immer abbrechen muss, wenn es nicht mehr geht. Hinzu kommt, dass ich das möglichst unauffällig tun muss, weil ich Angst habe, meinen Eltern von dem Problem zu erzählen. Ich will sie nicht wegen ihrer Geräusche beleidigen und weiß auch, dass sie wieder der Meinung sind, ich übertreibe einfach. Was soll ich tun? Ich will nicht bei jedem Essen fast heulend in mein Zimmer laufen. Ich vermisse die gemeinsame Zeit am Tisch, ich sehe meine Eltern tagsüber nicht ganz so oft. Kann mir irgendjemand helfen? Kann ich etwas dagegen tun, ohne zum Psychologen gehen zu müssen oder es meinen Eltern zu sagen? Bin dankbar für jeden Rat!

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Auf www.misophonie-aktuell.de findest du auch Informationen (z.B.: wie entsteht es, wie ist die Prognose, welche Therapien helfen und welche nicht). Auch Selbsthilfe ist möglich. Schlecht ist, gar nichts zu tun oder an Therapeuten zu geraten, die Misophonie nicht kennen und mit Phobien, Zwängen, Depressionen, Pubertät oder sonstwas verwechseln, weil Misophonie sich gerne auch mal verschlimmert.

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Hier ist ein Artikel von www.misophonie-aktuell.de: Was ist Misophonie nicht? Um zu verstehen, was Misophonie eigentlich ist, ist es zunächst wichtig zu wissen, was sie NICHT ist. Misophonie ist keine Überempfindlichkeit gegenüber Lautstärke, wie sie z.B. bei Kleinkindern häufig auftritt. Dies ist eine Hyperakusis, die oft schon in der Kindheit beginnt, und sich im weiteren Leben fortsetzt. Manchmal entwickelt sie sich allerdings auch erst im Erwachsenenalter. Ein Audiologe kann testen, ab welcher Lautstärke Geräusche als schmerzhaft empfunden werden und bestimmte Behandlungen empfehlen, die die Beschwerden lindern. Misophonie ist auch etwas anderes als Phonophobie. Dies ist die Angst vor bestimmten Geräuschen (z.B. Toilettenspülung, Staubsauger). Diese Störung tritt ebenfalls oft schon bei Kleinkindern auf, außerdem bei autistischen Kindern, und hat nichts mit Misophonie zu tun. Auch die „Störung der Sinnesverarbeitung“ (SPD - Sensory Processing Disorder) hat absolut nichts mit Misophonie zu tun. Diese Störung äußert sich durch signifikante Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von sensorischem Input, beispielsweise Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen und Hören. Ein Kind, das darunter leidet, zeigt eine Intoleranz gegenüber lauten Geräuschen - oftmals wird in solchen Fällen fälschlicherweise Hyperakusis oder Phonophobie diagnostiziert. Misophonie ist nicht die simple Irritation, die jemand aufgrund von lauten, kontinuierlichen, irritierenden oder aufdringlichen Geräuschen empfindet, und sollte auch nicht mit Hochsensibilität verwechselt werden. Hochsensible Personen haben eine geringe Toleranz gegenüber unangenehmen oder irritierenden Situationen. Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der in der Nähe eines Flughafens wohnt und extrem emotional auf den Fluglärm reagiert. Er leidet wahrscheinlich unter Misophonie, wenn schon ein einziges Flugzeug diese Reaktion triggert. Wenn aber hauptsächlich das erste Flugzeug am frühen Morgen die negative Reaktion hervorruft, dann ist er eher hochsensibel. Er ärgert sich, weil er weiß, dass er dem Lärm den ganzen Tag ausgesetzt sein wird. Dadurch fühlt er sich völlig verzweifelt. Diese extremen Gefühlsregungen ähneln denen der Misophonie - von dieser sprechen wir aber nur dann, wenn eine Person auf das einzelne Vorkommen eines Triggers sofort mit Irritation, Wut oder Ekel reagiert. Eine hochsensible Person kann gleichzeitig auch an Misophonie leiden. Aufgrund ihrer Hochsensibilität kann sie vielleicht einige irritierende Geräusche nicht ausstehen und hat zusätzlich noch misophonische Trigger. Es ist auch nicht unbedingt Misophonie, wenn Sie die folgenden Geräusche als störend empfinden: Nägelkratzen auf einer Schultafel, ein schreiendes Baby, ein Messer kratzt auf Glas, ein Winkelschleifer (Flex) oder eine kreischende Frau. Sie gehören zu den Top 10 der irritierendsten Geräusche und es wird vermutet, dass wir genetisch dazu veranlagt sind, auf sie zu reagieren.

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"...ich darf immer wenn wir essen Kopfhörer tragen oder raus gehen."

Meine Hochachtung vor deiner Oma, sie hat instinktiv genau so reagiert, dass sich deine Misophonie zumindest nicht verschlimmern kann. Denn Trigger können sich unter Stress vermehren. http://misophonie-aktuell.de/die-ausbreitung-von-misophonie-triggern/

Hier findest du Tipps, wie man anderen besser klar machen kann, was Misophonie für einen bedeutet: http://misophonie-aktuell.de/offen-ueber-misophonie-reden/

Es gibt mittlerweile auch 3 Fragebögen, mit denen du den Schweregrad deiner Misophonie bestimmen kannst: http://misophonie-aktuell.de/category/test/

Übrigens ist Misophonie keineswegs selten. Umfragen überall auf der Welt haben ergeben, dass etwa jeder fünfte (20%) misophonische Trigger hat. Misophonie als Begriff ist nur sehr unbekannt, besonders unter Ärzten. Einen Therapeuten zu finden, der sich mit Misophonie auskennt, ist schwierig. Aber ein guter Therapeut wird sich schnell schlau machen können. Wichtig zu wissen ist, dass Misophonie keine Art Phobie oder Zwang ist, sondern eine aversiver konditionierter Reflex. So etwas lässt sich mit einer Methode aus der Verhaltenstherapie behandeln, die sich systematische Desensibilisierung (auch reziproke Gegenkonditionierung) nennt. Dabei hört man ganz leise kurze Aufnahmen von seinen Triggergeräuschen in einer Wohlfühlatmosphäre, die z.B. durch gleichzeitiges Abspielen von Lieblingsmusikstücken gewährleistet wird.

Zu einem Verhaltenstherapeuten lässt man sich einfach vom Hausarzt überweisen.

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Wenn dich schon so viele verschiedene Geräusche triggern, hast du wahrscheinlich schon oft versucht, solche Geräusche zu ertragen, z. B. in dem du eine Mahlzeit durchstehst. Das Wichtigste, was du in Eigenregie tun kannst, ist, deinen Triggergeräuschen aus dem Weg zu gehen und deine Umgebung möglichst über Misophonie aufzuklären, damit sich die Misophonie zumindest nicht verschlimmert (http://misophonie-aktuell.de/offen-ueber-misophonie-reden/).

Misophonie zu lindern ist nicht einfach - eine begleitende Psychotherapie kann sehr sinnvoll sein, wenn der Therapeut über Misophonie Bescheid weiß. Es gibt viele Erfolgsberichte mit einer verhaltenstherapeutischen Maßnahme, die "systematische Desensibilisierung" bzw. "reziproke Gegenkonditionierung" genannt wird. Dabei hört man seine Lieblingsmusik und dazu ganz leise kurze Aufnahmen von seinen Triggergeräuschen. Behandlungsmethoden, die Triggergeräusche unter Stress konfrontieren (sog. Flooding) können Misophonie sogar verschlimmern.

Behandeln kann dich übrigens jeder Therapeut, auch wenn das Beschwerdebild "Misophonie" bei der KK nicht direkt abrechenbar ist - für solche Fälle gibt es z.B. die "akute Belastungsreaktion". Das sind aber Therapeuten-Krankenkasseninterna und brauchen dich nicht zu kümmern. Kaum mit anderen zusammen essen zu können ist extrem lebenseinschränkend und von daher auf jeden Fall behandlungswürdig!

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Das, was Du da beschreibst, wird oft als Misophonie bezeichnet. Das ist aber keine Krankheit so im hirnorganischen Sinne, sondern eine Konditionierung (aversive konditionierte Reflexstörung). Etwa jeder fünfte hat ein Geräusch oder einen visuellen Eindruck, der ihn triggert und eine misophonische Reaktion hervorruft. In den meisten Fällen kann der Betroffene diesen Trigern aus dem Weg gehen, ohne das sein Leben davon negativ beeinflusst wird. Es kann aber auch ziemlich schlimm sein, gerade weil oft die nahestehendsten Personen Triggerpersonen sind. Es ist wichtig zu wissen, dass man Triggern möglichst aus dem Weg gehen soll, weil sie sich sonst ausweiten (siehe der Ratschlag oben, Musik beim Essen, Ohrenstöpsel etc.). Tests, ob es Misophonie ist und wie schwer sie das Leben beeinträchtigt, findest du hier: http://misophonie-aktuell.de/category/test/.

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