Wo liegt der Unterschied zwischen "Misophon" und "Phonophob"?

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Hier ist ein Artikel von www.misophonie-aktuell.de: Was ist Misophonie nicht? Um zu verstehen, was Misophonie eigentlich ist, ist es zunächst wichtig zu wissen, was sie NICHT ist. Misophonie ist keine Überempfindlichkeit gegenüber Lautstärke, wie sie z.B. bei Kleinkindern häufig auftritt. Dies ist eine Hyperakusis, die oft schon in der Kindheit beginnt, und sich im weiteren Leben fortsetzt. Manchmal entwickelt sie sich allerdings auch erst im Erwachsenenalter. Ein Audiologe kann testen, ab welcher Lautstärke Geräusche als schmerzhaft empfunden werden und bestimmte Behandlungen empfehlen, die die Beschwerden lindern. Misophonie ist auch etwas anderes als Phonophobie. Dies ist die Angst vor bestimmten Geräuschen (z.B. Toilettenspülung, Staubsauger). Diese Störung tritt ebenfalls oft schon bei Kleinkindern auf, außerdem bei autistischen Kindern, und hat nichts mit Misophonie zu tun. Auch die „Störung der Sinnesverarbeitung“ (SPD - Sensory Processing Disorder) hat absolut nichts mit Misophonie zu tun. Diese Störung äußert sich durch signifikante Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von sensorischem Input, beispielsweise Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen und Hören. Ein Kind, das darunter leidet, zeigt eine Intoleranz gegenüber lauten Geräuschen - oftmals wird in solchen Fällen fälschlicherweise Hyperakusis oder Phonophobie diagnostiziert. Misophonie ist nicht die simple Irritation, die jemand aufgrund von lauten, kontinuierlichen, irritierenden oder aufdringlichen Geräuschen empfindet, und sollte auch nicht mit Hochsensibilität verwechselt werden. Hochsensible Personen haben eine geringe Toleranz gegenüber unangenehmen oder irritierenden Situationen. Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der in der Nähe eines Flughafens wohnt und extrem emotional auf den Fluglärm reagiert. Er leidet wahrscheinlich unter Misophonie, wenn schon ein einziges Flugzeug diese Reaktion triggert. Wenn aber hauptsächlich das erste Flugzeug am frühen Morgen die negative Reaktion hervorruft, dann ist er eher hochsensibel. Er ärgert sich, weil er weiß, dass er dem Lärm den ganzen Tag ausgesetzt sein wird. Dadurch fühlt er sich völlig verzweifelt. Diese extremen Gefühlsregungen ähneln denen der Misophonie - von dieser sprechen wir aber nur dann, wenn eine Person auf das einzelne Vorkommen eines Triggers sofort mit Irritation, Wut oder Ekel reagiert. Eine hochsensible Person kann gleichzeitig auch an Misophonie leiden. Aufgrund ihrer Hochsensibilität kann sie vielleicht einige irritierende Geräusche nicht ausstehen und hat zusätzlich noch misophonische Trigger. Es ist auch nicht unbedingt Misophonie, wenn Sie die folgenden Geräusche als störend empfinden: Nägelkratzen auf einer Schultafel, ein schreiendes Baby, ein Messer kratzt auf Glas, ein Winkelschleifer (Flex) oder eine kreischende Frau. Sie gehören zu den Top 10 der irritierendsten Geräusche und es wird vermutet, dass wir genetisch dazu veranlagt sind, auf sie zu reagieren.

Was ist Phonophobie? Menschen mit Phonophobie haben Angst vor Geräuschen. Es handelst sich bei Phonophobie um eine Angststörung und keine Störung des Hörvermögens.

Misophonie: Wenn Geräusche wütend machen

Ein herzhafter Biss in den Apfel – für geräuschempfindliche Mitmenschen kann das sehr unangenehm sein, Misophonie-Betroffene macht das Geräusch sogar wütend.

Bei Misophonie wirst du wütend und bei Phonophobie hast du Angst

Gruß

C.D