Früher sprach man in Ägypten, wie schon gesagt, Ägyptisch, was später ungefähr ab dem Frühmittelalter dann Koptisch genannt wurde. Am Anfang schrieb man in Hieroglyphen, dann eine Schrift namens Demotisch, welche von den Hieroglyphen abgleitet war und dann schließlich eine um ein paar Zeichen ergänzte griechische Schrift.

Durch die arabische Eroberung ab dem 8. Jahrhundert hat das Arabische immer stärker das Koptische verdrängt. Es ist strittig, wie lange Koptisch noch gesprochen wurde. Einige sagen, noch bis ins 18. oder gar 19. Jahrhundert. Als Liturgiesprache hat es bis heute Bestand in der koptischen Kirche in Ägypten. Seit dem letzten Jahrhundert gab es immer wieder Versuche einer Neubelebung als Umgangssprache. Es gibt bis heute ein paar wenige Leute, die Koptisch fließend sprechen können. Ich weiß, daß es ein paar Priesterfamilien gibt, die zu Hause nur Koptisch sprechen.

Das Koptische enthält sowohl altägyptische als auch viele griechische Bestandteile im Wortschatz. Griechisch war lange die Sprache der Verwaltung in Ägypten bis zur arabischen Eroberung. Aber das ägyptische Arabisch enthält immer noch Wörter koptischen Ursprungs.

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In Kasachstan spricht man hauptsächlich Kasachsisch in den südlichen Landesteilen und hauptsächlich Russisch in den nördlichen Landesteilen. Das kommt durch die Ansiedlung von Russen überwiegend im Norden während der Sowjetzeit. Und die Russen haben damals fast nie Kasachisch gelernt, zumal sie in einigen Orten, die auch neugegründet worden sind, unter sich sind und waren. Aber seit der Unabhängigkeit setzt sich Kasachisch als Amtssprache immer mehr durch. Der Anteil der Russen nimmt auch durch Abwanderung und Geburtenüberschüsse der Kasachen beständig ab. Immer mehr Bürger beherrschen das Kasachische. Russische Städtenamen erhielten kasachische Namen. Außerdem gibt es noch viele kleinere Völker, die ihre eigenen Sprachen haben. Diese kenne ich nicht mit Namen.

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Also die Ursache liegt vor allem im englischen Einfluß bzw. später englischen Herrschaft über die ganze Insel bis zur Unabhängigkeit. Seit dem 16. Jahrhundert hat England sich Irland Stück um Stück unterworfen, bis es ab 1801 ganz im Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland aufging. Die Engländer haben alles daran gesetzt, das Englische zu verbreiten. In der Schule wurde nur Englisch benutzt.

Die Armut und vor allem die Hungersnot von 1845 bis 1849 ließ bei den Iren den Eindruck entstehen, daß man nur mit Englisch weiterkommen oder sogar überleben kann. So galt Irisch als Zeichen von Rückständigkeit und Armut. So haben die Eltern ab rund 1850 fast nur noch Englisch mit ihren Kindern gesprochen, um ihnen einen (angeblich) leichteren Einstieg ins Leben und in Nordamerika oder England, wohin sie womöglich auswandern müssen, zu geben.

So kam es, daß das Irische vor allem ab 1850 rasend schnell an Boden verlor, nachdem es bis dahin langsam aber sicher schon an Boden verloren hatte. Es gab viele Landstriche, wo unter den Erwachsenen noch die Mehrheit Irisch sprach, aber kaum noch Kinder. Nur in einigen abgelegenen Landbezirken, der heute noch bestehnden Gaeltacht, hat diese Entwicklung nicht oder kaum stattgefunden, weil man durch fehlende Verbindungen nach außen wenig mit dem Englischen in Berührung kam.

Die Gälische Liga hat ab Ende des 19. Jahrhunderts die Entwicklung mit Sorge betrachtet und sich dafür eingesetzt, um das schlechte Ansehen der Sprache wieder zu verbessern und die Sprache am Leben zu erhalten. Das ist ihr zum Teil durchaus auf lange Sicht gelungen. Die Gälische Liga hat es durchgesetzt, daß alle Iren in der Schule Irisch als Fach haben. Leider hat das Irische, vor allem als Muttersprache, in den meisten Landesteilen so stark an Boden verloren, daß viele sich schon mit dem Englischen als gewöhnliche Alltagssprache abgefunden haben und das Irische in der Schule als etwas empfinden, was wenig mit ihrem täglichen Leben zu tun hat.

Dennoch würde ich nicht sagen, daß die Lage heute hoffnungslos ist. Es ist der Gälischen Liga durchaus gelungen, das Ansehen der Sprache wieder zu verbessern. Das Irische gut zu beherrschen gilt vor allem in gebildeten Schichten als Zeichen guter Bildung. Es gibt ein paar Irischschulen für Jugendliche zum Eintauchen in die Sprache mit fast 100-jähriger Tradition. Der Irischunterricht in der Schule sorgt dafür, daß es einige Schüler bis zur fließenden Beherrschung bringen.

Sehr hoffnungsvoll stimmt mich aber folgendes: Seit etwa 15 Jahren gibt es immer mehr irischsprachige Schulen im ganzen Land. Ich habe es selbst erlebt, wie sich (ehemalige) Schüler von solchen Schulen untereinander ganz selbstverständlich auf Irisch unterhalten. Vor allem in den Städten Galway, Dublin und Belfast gibt es Sprachaktivisten, die die Sprache bewußt pflegen und manche von ihnen sprechen es auch mit ihren Kindern.

Unter den Städten ist Galway die Stadt, wo das Irische noch am meisten verbreitet ist. Man sieht immer wieder irisch- oder zweisprachige Schilder auf Pubs und Geschäften. Ich habe es sogar schon auf der Straße in Galway gehört. Eine Rolle spielt dabei, daß Galway an die Conamara-Gaeltacht grenzt. Das führt dazu, daß ein höhere Anteil von Schülern das Irische auch außerhalb der Schule anwendet als in anderen Städten. Es gibt hier auch mehr als eine irischsprachige Schule. Wenn man in Galway Leute einfach auf Irisch anspricht, wird man viel öfter als in anderen Städten auch eine Antwort oder Gegenfrage auf Irisch erhalten. Immer wieder habe ich in Galway ein paar Sätze auf Irisch mit dem Gegenüber wechseln können. Das war im Internetcafe, in Geschäften, in einer Bäckerei und in Pubs. In einem Pub, wo die meisten Bediener fließend Irisch sprechen, bin ich während meiner Ferien Stammgast.

Das Irische wird bestimmt nicht aussterben. Es gibt einige Sprachen in Europa, um die es viel schlechter steht. Sorgen macht man sich um die Gaeltacht-Gebiete, weil das Englische als Alltagssprache in den letzten Jahren immer mehr Einzug gehalten hat. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn eine Sprachminderheit ständig mit einer Weltsprache wie Englisch in Berührung kommt. Es ist ein Wunder, daß sich überhaupt noch Gaeltacht-Gebiete bis heute gehalten haben. Hilfreich wären hier ähnliche Ansätze wie in Katalonien, wo es Bestrebungen zur Einsprachigkeit im öffentlichen Leben gibt.

Ich selber kann übrigens etwas Irisch sprechen, weshalb ich über eigene Erfahrungen berichten kann.

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Romanes ist eine Sprache der Zigeuner. Man geht davon aus, daß dieser Völkerbund ursprünglich aus Indien stammt und von dort auf Wanderschaft gegangen ist. Sie ist mit den Sprachen im nördlichen Indien verwandt, hat aber im Laufe der Zeit viele Wörter aus slawischen Sprachen und Wörter aus vielen anderen Sprachen jener Länder entlehnt, wo sie sich im Laufe der Zeit aufgehalten haben.

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Für uns als Mitteleuropäer ist Türkisch auf jeden Fall schwieriger, weil der Sprachaufbau ganz anders ist. Die meisten mitteleuropäischen Sprachen sind solche, die Wortendungen beugen, um einen Satz zu bilden. Im Türkischen wird dies durch das Anhängen von kurzen Silben gamacht. Das kann erstmal verwirrend sein.

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Ich denke, das hängt ganz von der angestrebten Stelle ab. Im Bereich vom Außenhandel dürfte neben Englisch auch Spanisch, Französisch oder auch Mandarin nicht schlecht sein. Mir ist einmal gesagt worden, daß man als studiertem Betriebswirtschaftler mit Mandarinkenntnissen eine Stelle sicher habe. Es gibt aber bestimmt auch Stellen, wo man noch nicht einmal Englisch braucht. Es hängt natürlich auch davon ab, wohin ein Unternehmen Beziehungen hat. Bei Beziehungen zu einem bestimmten Gebiet würde ich sogar das Erlernen der dortigen Regionalsprache in Betracht ziehen.

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ganz andere meinung:.......

Also ich war in Frankreich und kann das nicht bestätigen. Manchmal wurde mir von Franzosen sogar Englisch angeboten, als ich ein wenig stockte. Ja, manche wollten mir zeigen, daß sie Deutsch können! Vor allem in Südfrankreich und außerhalb der Städte können viele Franzosen einfach mehr schlecht als recht Englisch. Ich finde es in Frankreich schön, daß man nicht an jeder Ecke englische Werbesprüche oder MäckDoof sieht. Es ist eine Wohltat, auf französischen Netzseiten kein mit Englisch versetztes Kauderwelsch vorzufinden. Im Ansatz finde ich deren Sprachpflege gut. Manche Gesetze schießen aber über das Ziel hinaus. Ich würde mir auch wünschen, daß Regionalsprachen wie z. B. Okzitanisch mit dem gleichen Stolz behandelt würden wie Französisch.

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Ich halte Italienisch eher für die leichteste romanische Sprache. Sowohl Aussprache, Schreibung als auch Grammatik sind ziemlich einfach. Die schwierigste romanische Sprache ist eher Rumänisch, weil es hier ähnlich wie im Deutschen verschiedene Endungen für Fälle gibt, die in den anderen romanischen Sprachen im Laufe ihrer Geschichte weggefallen sind. Statt dessen bedient man sich hier der Verhältniswörter, um die Fälle auszudrücken. Im Spanischen finde ich die Aussprache nicht gerade einfach. Für manche gilt das auch für das Französische.

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So weit ich erfahren habe, gehört Japanisch mitunter zu den schwierigsten Sprachen der Welt für Europäer. Wer aber eine Vorliebe dafür hat, wird es sicherlich mit etwas Geduld lernen können.

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