Wie lenkt man sich am besten von dem Piekser bei der Blutabnahme ab?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Einfach mit der MTA oder dem Arzt quatschen. Und die sollen nicht sagen, wann es piekst.

Ich habe irgendwann mal einen Kurzaufsatz dazu in einem Fachjournal gelesen. Es tut mehr weh, wenn man den Patienten auf den Moment des Pieksens hinweist.

Daraufhin habe ich es ausprobiert und meinen Patienten den Stich nicht mehr angekündigt. Ich verwickle die Leute einfach in ein Gespräch. Wenn mir nix einfällt, frage ich, ob sie schon mal in dieser Klinik waren, dann denken sie nach und fangen an zu erzählen.

Den Pieks merken die in der Regel daraufhin kaum. Manche fragen nachher verwundert, ob ich überhaupt schon gestochen hätte. Das funktioniert wie bei Straßenzauberern. Ablenkung ist alles.

Was du tun kannst, um zu helfen:

  • Darauf achten, dass das Stauband richtig fest sitzt. Auch darauf hinweisen, wenn man kräftiger stauen könnte
  • Arm runterhängen lassen
  • Faust öffnen und schließen
  • MTA sagen, wo die beste Stellen sind und ggf. mit dem Finger kräftig selbst draufklopfen
  • Wenn es geklappt, die MTA fragen, wie er/sie die Vene fixiert hat, damit der nächste das genauso machen kann

Am Ende klappts ja doch immer irgendwie. Ist nicht deine Schuld, wenn die Leute Schwierigkeiten haben. Die lernen auch an ihren Herausforderungen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
HendrikM90 
Fragesteller
 04.08.2018, 17:18

Sehr ausführliche und hilfreiche Antwort. Besten Dank!

Schau woanders hin und denk an irgendwas. zB an irgendetwas was du noch tun musst oder willst und mal es dir in Details aus

Bsp du willst später noch einen Film schauen vorher aber noch duschen und dir eine Pizza machen.

Dann malst du dir das ganz Detail getreu aus. "Ich geh rein zur Tür, mach zu, lauf in die Küche hol die Pizza aus dem Kühlschrank, pack sie aus und pack sie in den Ofen, dort stelle ich 200 grad und Umluft ein. Dann gehe ich ins Schlafzimmer zieh mich aus und geh ins Bad. Dort stelle ich mir die Dusche ein bis das Wasser angenehm frisch ist. Mein Lieblingsshampoo wird heut zum Einseifen benutzt das duftet so schön nach frischen Tannennadeln....usw

Einfach so detailreich machen das du es dir bildlich vorstellen kannst, wie so ein Film im Kopf nur vielleicht noch besser mit Geruch , gefühl etc.
Und dann wirst ja sehen wie weit du kommst bis die Nadel dann sitzt. ^^

Tief einantmen und ausatmen - dann ist es meistens schon vorbei bevor man es bemerkt. Und kannst ihm ja sagen, dass er dir nicht sagen soll, dass es jetzt gleich piekst - dann merkt man es schon bevor überhaupt was passiert ist.

"Schlupfvenen" oder sonstige Hemmnisse nicht per se schlecht. Nur schlecht, wenn jemand da rein pieksen will.

Wenn der Pieks bevorsteht, schaue ich weg, ertrage ihn und fertig. Ich schau' auch nicht hin, wenn mein Blut in das Dings fließt. Unangenehm ist das wechseln der Röhrchen, wenn zwei oder drei gefüllt werden. - "Das dauert schon so lange."

Unangenehm ist auch der Gedanke, dass da eine Kanüle in meinem Arm steckt.

Aber da muss man eben durch. Nachher - nach der Blutuntersuchung - weiß man, dass man gesund ist oder wo´s hapert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich schau weg und atme langsam und bewusst aus, konzentriere mich voll auf den Fluss des Atems.

Da ich regelmäßig autogenes Training praktiziere, kann ich mich so sehr gut ablenken und der Pieks ist schlimmstenfalls lästig.

Bei mir macht das immer der Hausarzt selber.

Bei der Blutspende haben die eh immense Erfahrung und finden die Vene im ersten Anlauf.