Wie kann ich erreichen, dass ich mir selbst Blut abnehmen darf?

9 Antworten

Wie empfindlich kann man denn sein? Und ausgebildetes Personal als unerfahren bzw. ungeschickt zu bezeichnen empfinde ich als sehr respektlos, gerade wenn es von einem kommt, der selbst keinen Plan von der Materie hat. 

Aber zu deiner Frage: Sich selbst Blut abzunehmen ist so gut wie unmöglich, man braucht nämlich zwei Hände dafür. Außerdem würde es kaum ein Mitglied des Gesundheitswesens (jedenfalls ich nicht) zulassen, dass sich ein Patient selbst Blut abnimmt. Warum? Weil ich persönlich davon überzeugt sein muss, dass er es richtig beherrscht und auch an sich selbst durchführen kann (wie gesagt, ist fast unmöglich). Und wenn dann ein Hämatom oder eine Phlebitis kommt, ist die böse, böse Pflegerin/Arzthelferin oder wer auch immer schuld und *zack* hat man eine Klage am Halst.

Mirarmor 
Fragesteller
 25.11.2016, 22:55

Wenn die Vene viel zu steil von vorn bis hinten durchstochen wird und man ein riesiges Hämatom bekommt.

Wenn die Vene sich danach tagelang verhärtet und schmerzt, so dass man kaum schlafen kann.

Wenn die Dame erst nach dem Einstechen feststellt, dass mehrere Rörchen zu entnehmen sind und sie keinen Butterfly genommen hat. Oder gar keine da hat. Weil sie nicht rechtzeitig nachbestellt hat.

Wenn so hektisch gewurschtelt wird, dass schon der Kopf weggedreht wird, wenn man die Nadel rauszieht und ich danach sogar auf der Haut noch einen zentimterlangen Kratzer habe. (Von der Vene gar nicht zu sprechen.)

Dann hat das nichts mit Empfindlichkeit zu tun.

Ja, dieses "ausgebildete Personal" baut oft bei mir den letzten Mist. Zwei Venen sind nach solchen Aktionen bereits nicht mehr zu finden.

Bei meinem Hausarzt spüre ich seit Jahren kaum etwas und da blutet hinterher nichts und das heilt schnell und schmerzlos. Der kann mir gern jeden Tag Blut abnehmen.

Nur weil du selbst einen ähnlichen Beruf hast und dich angegriffen fühlst, musst du mir keine Wehleidigkeit unterstellen.

Filou2110  25.11.2016, 22:57

Naja, so ganz Unrecht hat der Fragesteller nicht. Ich bekomme die Krise bei sehr vielen Leuten vom Fach, wenn diese eine Blutdruckmessung durchführen sollen. Kaum Zeit scheint leider auch extrem schlampiges arbeiten zu begünstigen (oder es liegt tatsächlich an Inkompetenz).  Ich denke es wird bestimmt irgendeine Möglichkeit geben, sich schriftlich bestätigen zu lassen, dass  der Patient sich diesbezüglich lieber selbst "behandelt". Somit sind Ärzte, MFA und Krankenpfleger etc. fein raus. Ich bestimme immer noch wer bei mir Körperverletzung begeht, und wer nicht. Sollte es diese Möglichkeit nicht geben, wäre es mal an der Zeit dafür.  

Noch was, ich selber habe nur einmal eine Blutabnahme durchgeführt, weil man das als Altenpflegerin in der Regel nicht macht...aber die Ärztin die mir das gezeigt hat, hat es einhändig gemacht. ;) 

Mirarmor 
Fragesteller
 25.11.2016, 23:03
@Filou2110

Danke, Filou. Ich war hier ja schon total in der Defensive.

Heilpraktiker kann man schon per Fernstudium in 12 Monaten werden (Auch krass.)

Allerdings frage ich mich, wie die Heilpraktiker dabei lernen sollen, Blut abzunehmen? o.O

Die dürfen das ja.

Filou2110  25.11.2016, 23:15
@Mirarmor

Besonders schwer ist das eigentlich nicht. Es ist unbedingt auf die Hygiene zu achten. Der Rest funktioniert halt (meistens) wie in der Theorie beschrieben.  Natürlich gibt es da noch diese fiesen Rollvenen...Heilpraktiker müssen aber bestimmt auch nach der Ausbildung noch irgendwas zur Anerkennung machen. Anders kann ich mir das fast nicht vorstellen. So genau weiß ich das allerdings nicht. 

mapmap96  25.11.2016, 23:24
@Mirarmor

Natürlich gibt es schwarze Schafe, das bestreite ich gar nicht. Du kannst selbstverständlich darauf bestehen, dass es dieser oder jener bei dir NICHT machen darf bzw., dass es dieser oder jener machen soll. Allerdings gehören "normale" Hämatome oft leider dazu, da kann die verantwortliche Person oft nichts dafür. Ich wollte dich mit meiner Antwort überhaupt nicht angreifen oder verletzen. Ich hatte lediglich das Gefühl, dass du dich selbst in Materie höher hebst, als Leute, die in diesem Bereich eine Ausbildung absolviert haben. Und als würdest du da ein wenig verallgemeinern. Wenn ich das falsch verstanden habe, tut es mir sehr leid. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung: Ich persönlich würde es nicht zulassen, einfach weil es in der heutigen Zeit nichts mehr zählt was jemand kann und was jemand sagt. Geht etwas schief, wird die Pflegeperson oder wer auch immer verantwortlich gemacht. Natürlich würde ich dich nicht zwingen.

Filou2110: Natürlich hat der Fragesteller das Recht zu entscheiden wer Körperverletzung bei ihm begeht und natürlich kann er/sie verweigern, dass z.B. ich das Blut abnehme. Aber würde ein Patient zu mir sagen, entweder er nimmt sich selbst Blut ab oder niemand, würde ich das nicht zu lassen, denn ich bin es, die die Materialien zu Verfügung stellt und die zur Verantwortung gezogen wird, wenn was schief geht. Dann lieber Weiterleitung an den Arzt und Eintrag in die Dok: "Patient verweigert Blutabnahme durch Pflegeperson." Und diese Ärztin hat dann wahrscheinlich pro Tag 100 Blutabnahmen, klar, dass sie das wahrscheinlich auch mit den Zehen könnte. Tatsache ist, dass die Haut an der jeweiligen Körperstelle gespannt werden muss/soll/könnte.

Ich entschuldige mich hiermit aufrichtig, wenn meine Antwort zu forsch rüber kam bzw. war. 

Mirarmor 
Fragesteller
 26.11.2016, 09:55
@mapmap96

Liebe mapmap96,

danke.

Dafür, dass du sogar bereit bist, dich zu entschuldigen, hast du meinen höchsten Respekt!

Würde hier kaum jemand tun.

Ich fürchte auch, du hast recht damit, dass es in vielen Praxen trotzdem zum Problem würde, wenn ich mir selbst Blut abnehmen wollen würde.

Gestern hat es in einer großen Praxis die eine sehr gut gemacht. Wenn ich dort bin, werde ich versuchen, immer die zu kriegen. Mit einer ihrer Kolleginnen hatte ich eine der schlechtesten Erfahrungen gemacht.

Ist zwar auch ein wenig unangenehm, wenn man sich da durchsetzen muss, und auf einer anderen Person beharrt, aber das ist es mir wert.

Wünsche dir alles Gute und viel Erfolg weiterhin beim "Zapfen"! ;-)

janamila  25.11.2016, 23:15

@mapmap96

Also ich als gelernte MPA finde das nicht respektlos. Es gibt soviele MPAs die einfach kein Blut nehmen können oder allgemein zu doof für diesen Job sind. 

mapmap96  25.11.2016, 23:30
@janamila

janamila

Dann habe ich wahrscheinlich einfach noch keinen allzu schlechten Stecher kennen gelernt. Weder bei mir persönlich noch im Kollegenkreis. Ich hab eben etwas überreagiert, ich hatte einfach eine andere Patientengruppe im Kopf, wusste nicht, dass es wirklich so schlimme Geschichten in Sachen Blutabnahme durch Fachpersonal gibt.

mapmap96  27.11.2016, 00:08

Liebe/r Mirarmor Für mich ist es selbstverständlich das eigene Handeln zu reflektieren und ggf. zu korrigieren oder zumindest dafür gerade zu stehen und sich zu entschuldigen. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg und, dass du zukünftig nur die besten Stecher erwischst. :)

Ärzte dürfen das an medizinische Fachangestellte delegieren.  Aber ich bin mir nicht sicher, ob du jetzt extra dafür eine Ausbildung machen solltest. Das sind immerhin 3 Jahre. Mal ganz davon abgesehen, das es manchmal einfacher ist den Arzt darauf anzusprechen. Dieser kann das dann bei Bedarf selber übernehmen.  Ansonsten steht es dir bestimmt auch vollkommen frei, dir das zeigen zu lasen und dann selbst zu machen, nachdem du irgendwas unterschrieben hast. Es obliegt ja allein dir, wer bei dir "Körperverletzung" begehen darf, und wer nicht.  

Aber da bin ich mir nicht sicher, ob Ärzte das wirklich machen. 

Sich selber Blut zu nehmen (venös) mit einer Hand ist ein bisschen schwierig und würde wahrscheinlich auch weh tun. Soll dich doch in Zukunft dein Hausarzt bei dir Blut nehmen.

Mirarmor 
Fragesteller
 26.11.2016, 09:38

Na ja, die Fachärzte sind teilweise weit entfernt und manche haben ihr eigenes Labor.

Dir selbst Blut abnehmen ist theoretisch nicht verboten, du kannst mit deinem eigenen Körper machen was du möchtest. Jedoch wird dir kein Arzt/medizinisches Personal das Material dafür zur Verfügung stellen, denn wenn etwas schiefgeht sind sie mit dafür verantwortlich. Bekommst du zum Beispiel eine Infektion, kannst du im Nachhin sagen, "ich habe es zwar selber gemacht aber das medizinische Personal hat mir das Material zur Verfügung gestellt, obwol dieses wusste das ich keine Ausbildung darin habe". Zudem ist es selbst wenn man es gelernt hat, in der Praxis so gut wie unmöglich an sich selbst eine Blutabnahme durchzuführen, da man dafür zwei freie Hände benötigt. 

Mit deinem eigenem Körper darfst du machen was du willst, auch selber Blut abnehmen - bei anderen dürftest du das aber nicht.

Aber - du brauchst zwei Hände dafür, von daher wird das schon nicht klappen.