Was kann der Mensch besser ab?Kälte oder wärme?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"Das Wichtigste gleich vorweg: Jeder Körper ist anders. Entsprechend reagieren wir in Extremsituationen alle unterschiedlich. Was der eine noch aushält, haut den anderen schon um. Daher sind die Angaben im folgenden Text lediglich Richtwerte. Generell gültige Aussagen gibt es bei diesem Thema nicht. Außer vielleicht diese: Im Laufe der Evolution haben wir Menschen sehr viele unterschiedliche Mechanismen entwickelt, um mit lebensbedrohlichen Situationen umzugehen.

Extreme Kälte

Die normale Körpertemperatur eines Menschen liegt irgendwo zwischen 35,8 und 37,2 Grad. Um diese auch in kalter Umgebung konstant zu halten, muss Extrawärme produziert werden. Wenn wir frieren, fangen wir deshalb an zu zittern und erzeugen durch Muskelarbeit Wärme. Das ist zwar effektiv, aber auch enorm energieaufwendig und geht daher nur kurz.

Ist unsere Körpertemperatur auf etwa 31 Grad gesunken, ḧört das Kältezittern wieder auf, da unsere Energiereserven verbraucht sind. Nun werden nur noch lebensnotwendige Regionen, wie Körpermitte und Gehirn, durchblutet. Arme und Beine dagegen sind eiskalt, die Muskeln steif und gezielte Bewegungen fast unmöglich.

Wenige Minuten sind lebensgefährlich

Da die Umgebungskälte die Nervenenden betäubt, nehmen wir Kälte und Schmerz irgendwann kaum mehr wahr. Außerdem werden wir müde und Puls und Atmung verlangsamen sich. Auch die Reaktionen in unseren Körperzellen sind bei extremer Kälte gedrosselt oder hören sogar ganz auf, wodurch bestimmte Stoffe kaum oder gar nicht mehr hergestellt werden können. Wer am Leben hängt sollte ungeschützt deshalb nur wenige Minuten in eiskalter Umgebung bleiben müssen.

Dauerhitze

Dauerhitze ist für uns Menschen lebensgefährlich. Wie bei extremer Kälte, versucht unser Körper auch bei extremer Hitze die eigene Temperatur konstant auf etwa 37 Grad zu halten. Dazu hat er zwei Möglichkeiten. Zum einen schwitzt er, um sich zu kühlen. Zum anderen leitet er die überschüssige Wärme übers Blut nach außen. Dazu erweitern sich unter anderem die Blutgefäße in der äußeren Körperschicht.

Mehr als 42 Grad sind tödlich

Haut, Arme und Beine bekommen auf einmal viel mehr Blut als normal, das Körperinnere dagegen sehr viel weniger. Durch diese Umverteilung sinkt unser Blutdruck, was Schwindel und Übelkeit hervorrufen kann. Lässt die Hitze nicht nach und steigt unsere Körpertemperatur auf etwa 42 Grad, wird es lebensbedrohlich.

Hitze tückischer als Kälte

In diesem Zusammenhang interessant: Im Gegensatz zu extremer Kälte unterschätzen wir Menschen extreme Hitze viel häufiger. Das liegt unter anderem daran, dass wir sehr viel mehr Kälte- als Hitzerezeptoren haben und Kälte daher schneller registrieren. Hintergrund: Unser Körper muss bei Kälte sehr viel Energie mobilisieren, um am Leben zu bleiben. Daher muss hier schnell Alarm geschlagen werden. Bei extremer Wärme verbrauchen wir dagegen kaum Nährstoffe, sondern "nur" Wasser. Daher merken wir erst sehr viel später, dass wir in Gefahr sind.

Quelle: http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/extreme-100.html

Die begriffe extreme Hitze und Kälte beziehen sich beide bereits auf die Wohlfühltemperatur des Menschen. Insofern ist beides ähnlich lebensfeindlich für uns.

Bei Kälte kann man sich jedoch mehr anziehen, gegen Hitze kühlen ist schwerer. Dabei handelt es sich aber tatsächlich um "einfacher" überleben, nicht um besser leben - und es setzt die richtige Ausstattung voraus. Weiß nicht, ob das dann nicht geschummelt ist. Andererseits kann sich der Körper selbst bei ausreichend Wasserkonsum besser und länger gegen Hitze wehren, als gegen extreme Kälte.

Prinzipiell lässt sich die Extreme Hitze - Extreme Kälte Entscheidung auf die passende Vorbereitung hinunterbrechen: Hitze -> ausreichend Wasser, etwas Schatten spendendes, leichte Kleidung, die den Körper möglichst komplett bedeckt, ...; Kälte -> Wärmequelle, gut isolierte Kleidung in mehreren Schichten, ...

Die Gewöhnung spielt auch eine kleine Rolle, da der Körper nur Temperaturunterschiede fühlt, keine absoluten Temperaturen. Jedoch stirbt man ja nicht, weil man denkt "boah es ist heiß hier" sondern an den direkten Folgen extremer Temperaturen auf den Körper (Austrocknung, Sonnenstich, Erfrierungen, ...)

Ohne Kleidung, also sehr frühe Urmenschen: Kälte geht nicht, Hitze, sogerne Wasser zugegen Problemlos.

Mit Kleidund, Steinzeit, hat der Mensch von Sibirien bis zur Sahara alles besiedelt. Vom Leben am Meereis bis zum Leben in der Gluthitze trockenster Wüsten.

Bei feuchter Hitze ist es nlrig sich durch kühle Rückzugsräume zu schützen, auch das schafften Bewohner Südasiens schon vor 30 000 Jahren.

Unbewohnbar blieben - aus Nahrungsmangel - der Grönländische und der Antartische Eisschild. Zum herankarren der Resourcen braucht es Technik.

Aber ein Iglu funktioniert auch bei - 90 Grad in der Antarktis.

Ohne Schutzraum nur mit Kleidung... Kälte tötet schneller. Ungeschützt bei - 30Grad übernachten geht kaum, egal wie man angezogen ist.

Und da gibt es viele kältere Ecken.

Mit Hitze gibts ähnliches bei einzelnen Tagen alle paar Jahre mal in Arabien oder Indien, wenn die Feuchtkugeltemperatur keine ausreichende Kühlung mehr durch Verdunstung von Schweiß erlaubt. Sprich viel seltener als Kälte ...

Weder, noch. Sowohl die kältesten als auch die heißesten Gegenden der Erde sind unbewohnt. Das liegt nicht nur daran, daß die dort herrschenden Extremtemperaturen für Menschen ohne Spezialausrüstung binnen kurzer Zeit tödlich sind - es liegt auch daran, daß kaum andere Lebewesen dort vorkommen und es darum nichts gibt, wovon Menschen sich ernähren könnten, falls sie dauernd dort leben wollten. Die Völker, die an den Rändern dieser Extremzonen leben, haben hochspezialisierte Lebensweisen und besonderes know-how entwickelt, um sich die wenigen dort vorhandenen Nahrungsquellen zu erschließen.

Wahrscheinlich Kälte.

Dagegen kann man sich anziehen. Bei Hitze ist irgendwann Schluss.

JayCeD  24.07.2018, 11:04

Das Argument Kleidung passt bei der Fragestellung nicht. Mit der richtigen "Kleidung" überlebt ein Mensch auch im Weltraum. Das sagt aber nichts darüber aus, wie gut er mit den Bedingungen klar kommt.

Macintosh1704  24.07.2018, 14:01
@JayCeD

Aber was willst du ausziehen, wenn du schon nackt bist?