Praktikum auf der Station Chirurgie?

4 Antworten

Die chirurgische Station hat erstmal nichts mit dem OP zu tun. 

Als Pflegepraktikant ist man auf der Station im Früh- oder Spätdienst eingeteilt und hilft den Schwestern bei der täglichen Arbeit. Die Aufgaben sind auf allen Stationen recht ähnlich: Vitalwerte messen (Puls, Blutdruck, Temperatur, Blutzucker), Patienten beim Waschen helfen, Essen verteilen, Betten beziehen, zur Klingel "rennen" etc. Das ist ziemlich anstrengend, macht aber (wenn es gut läuft) auch viel Spaß, da man viel mit Patienten spricht und schon einiges lernt, was man später in Studium und Beruf braucht. 

Neben dem Fachwissen, das man im Praktikum lernt, finde ich auch den Einblick in die Arbeit der Pflege extrem wichtig. Als Student oder Arzt neigt man erfahrungsgemäß dazu, die Arbeit der Pflege etwas zu belächeln und sich zu ärgern, wenn dort etwas nicht klappt. Dann finde ich es sehr hilfreich, sich an das Pflegepraktikum zu erinnern: Es ist keineswegs so einfach, wie es manchmal scheint, sondern sehr verantwortungsvoll und oft stressig. Wenn man das mal erlebt hat, ist die Zusammenarbeit zwischen den Berufen sicherlich im Schnitt besser und respektvoller.

Auf einer chirurgischen Station sollte es immer möglich sein, mal für einen Tag in den OP zu gehen und dort bei Operationen zuzuschauen. Jedoch wird es darüber hinaus meist schwierig, da man auf Station gebraucht wird und im OP relativ wenig sinnvoll mithelfen kann. 

Wie LilApple88 schreibt, ist es in Ausnahmefällen auch möglich, das Praktikum insgesamt im OP zu verbringen. Das ist jedoch in den wenigsten Krankenhäusern möglich und meines Wissens formell nicht zulässig.

Ich kann dein Interesse am OP sehr gut verstehen, aber es macht meiner Meinung nach wenig Sinn, dort als "blutiger Anfänger" zu beginnen. Ich finde, dass die Arbeit auf Station ein sehr guter Einstieg in die Medizin ist. In den OP kommt man im Studium bei Interesse mehr als genug und kann dann auch aktiv mithelfen (= dem Operateur assistieren).

Frag mal in verschiedenen Häusern nach und sprich dein Interesse am OP ganz gezielt an. Sicherlich wird das nicht in jeder Klinik erwünscht sein, aber oftmals ist es überhaupt kein Problem. Ich habe bereits vor Aufnahme des Studiums ein Praktikum in einem kleineren Kreiskrankenhaus gemacht, welches ich dann komplett im OP verbracht habe. Daraus hat sich im Anschluss sogar ein Nebenjob entwickelt, bei dem ich als OP-Assistenz gearbeitet habe.

Es gibt Krankenhäuser, die lassen generell keine Praktikanten in den OP, andere lassen volljährige Praktikanten in den OP, andere Häuser nehmen auch Praktikanten ab 16. Unter 16 ist generell nicht erlaubt, weder OP noch Kreissaal.

Ein Praktikum auf der chirurgischen Station ist trotzdem gut, du lernst schon viel über die Vor- und Nachsorge der Patienten und man kann dir da schon erklären, warum jemand operiert wird und was operiert wird. So ein Praktikum lohnt sich auf alle Fälle!

Außerdem lernt dich das Krankenhaus auch kennen, dh. du hast bessere Chancen, später mal einen Praktikumsplatz in einer anderen Abteilung, zB. den OP, zu bekommen oder eine Ausbildung in diesem Krankenhaus zu machen.

OP ist auch nicht erlaubt. Selbst in dem verpflichtenden 3mon. Krankenpflegepraktikum bist du nur auf Station in der Pflege tätig. Egal auf welcher Station du dein Praktikum machst du begleitest nur die Schwestern.OP kommt erst ab der Famulatur.


LilApple88  30.01.2016, 22:08

Naja das kommt stark auf das Haus an.

Carlystern  31.01.2016, 10:02
@LilApple88

In der Regel geht das nicht vom Gesetz her. Nur bei Enkelchen etc. achen die vielleicht eine Ausnahme auch wenn dies für ein normales Praktikum nicht zulässig ist. schon aufgrund der Intimsphäre und Schweigepflicht.