Künstliches Koma bei Lungenentzündung?
Guten Tag,
Leider habe ich hierzu im Netz nichts passendes gefunden.
Wie ist das? Wenn jemand wegen einer extremen Lungenentzündung ins Künstliche Koma befördert wird und dann aufgrund von Besserung nach (weiß jemand auch wieviele Tage es bei sowas ungefähr normal wäre?) Einigen Tagen wieder zurück geholt wird, ist die Lungenentzündung denn dann bereits komplett ausgeheilt oder ist diese durchaus noch vorhanden, nur eben bei weitem nicht mehr so schlimm, sodass der Patient eben wieder ohne Beatmungsgerät Selbstständig atmen kann?
Ich wäre über ehrliche, Kundige antworten mehr als dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
2 Antworten
Die Analgosedierung (das schlaue Wort für das etwas unglückliche "künstliche Koma") dient nur dazu, dass der beschriebene Patient künstlich beatmet werden kann. Das würde man bei wachen Verstand nämlich nicht tolerieren.
Es werden kontinuierlich die Entwicklung der Blutgase überwacht (also wie gut Sauerstoff ins Blut geht und Kohlendioxid wieder raus kommt), es wird antibiotische behandelt, die Infektionswerte im Blut werden gemessen und regelmäßige Röntgen-Kontrollen gemacht. So können Die Ärzte den Verlauf der schweren Entzündung beobachten.
Wenn alle Werte so weit sind, dass alle der Meinung sind, der Patient könnte jetzt auch wieder selber atmen, wird er wach gemacht und von der Beatmungsmaschine antrainiert. Dabei ist es umso einfacher, je kürzer der Patient geschlafen hat. Entsprechend wird man versuchen, den Patienten möglichst früh aus der Analgosedierung zu holen.
Oft ist dann die Lungenentzündung noch nicht völlig ausgeheilt, die Therapie mit Antibiotika geht eventuell noch weiter und der Patient ist noch auf Sauerstoff angewiesen, aber beatmet wird man nur so lange, wie es unbedingt notwendig ist.
Vielen Dank! Eine sehr hilfreiche sowie fachliche Antwort, die mir sehr geholfen hat und meine Fragen gänzlich beantwortete.
Solch eine Lungenentzündung ist nicht nach ein paar Tagen ausgeheilt. Es wird mit dem künstlichen Koma der Zustand der invasiven künstlichen Beatmung überbrückt.
Wenn du eine Wunde hast, ist die auch nicht von einem zum anderen Tag verschwunden, sondern heilt langsam ab. Genauso ist es mit der Lungenentzündung.
Ersteinmal danke für die Antwort aber könntest du diese etwas weiter ausführen?
Also das mit der Überbrückung verstehe ich, aber das bedeutet, dass die Krankheit nach dem Aufwachen durchaus noch weitergeht, nur eben dann nicht mehr ganz so schlimm?
Sorry für das dumme nach hacken!