Künstliches Koma Epilepsie?

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Hallo. Viele falschen Antworten. Leider kommt der Status Epilepticus sehr häufig vor. Es gibt 2 Formen davon. Einmal der fokale Statud- dabei handelt es sich um kleinere Anfälle die über Tage dauern können bis hin zu 3 Wochen. Wir haben so einen Fall in der Familie ein Junge, der permanent fas alle 3-4 Wochen einen Status erleidet aber den großen - Grand -Mal Status der lebensgefährlich ist. Mit starken Beruhigungsmitteln versucht man es zunächst zu durchbrechen, aber es nützt meistens nicht viel oder gar nichts. Er liegt immer auf der Intensivstation und wird sofort in Vollnarkose gelegt wurde auch schon reanimiert. Was dabei passiert? Das Gehirn wird geschädigt. Er war mal ein hochintelligenter Gymnasiast. Heute ist er pflegebedürftig. Er war in den Besten Kliniken aber es ist nicht einstellbar. Er erleidet ca. 100 Anfälle in Monat abwechselnd von kleinen mit großen Anfällen.Er ist nun 15 Jahre alt und geht zur Sonderschule die er auch nicht mehr schafft. Er kann nicht mehr richtig sprechen, alles ist gestört. Er bekam es durch einen Unfall. Kam unter ein Auto. Und es ist Quatsch, wer an hohe Dosierungen von Beruhigungsmittel gewöhnt ist, dass er schneller einen Status erleidet. Manche Epileptiker kann man gut Medikamentös gut ein stellen andere eben nicht. Er hat viele konstuktuelle Veränderungen und Hirnschädigungen die die Anfälle auslösen also eine fokale Epi die generalisiert übergeht. Und jeder der einen Status erleidet wird in Narkose gelegt.weil andere Mittel das nicht durch brechen können. Ich weiß wovon ich rede. Und jeder Status ist Lebensgefährlich. Würde man nichts unternehmen würde der Betroffene versterben. Zudem bleibt immer etwas zurück, wer hier sagt er hätte einen Status mit Reanimation der hätte einen Sauerstoffmangel erlitten und könnte hier nicht mehr schreiben. Weil Millinionen von Zellen absterben die sich nicht wieder regenerieren. Zudem können Hirnblutungen auf treten und Schädigungen bleiben auf jeden Fall zurück. Jeder Epi Kranker hat nach einem Status lange damit zu tun sich zu erholen. Viele Tage dauert es, bis derjenige wieder einigermaßen sich erholt hat. Mit Glück bleibt nur wenig zurück, aber kerngesund ohne Störungen im Anschluss, dass gibt es nicht. Dieser Junge ist in so einem erbärmlichen Zustand, dass keiner von uns glaubt, dass er noch lange lebt. Dafür hat er zu viele Anfälle. Die Ärzte hatten uns schon darauf vor bereitet. Wie soll er sich erholen, wenn er es so oft erleidet? Er braucht bei allen Dingen Hilfe. Er isst mit einem Löffel, weil wir Angst haben wenn er eine Gabel oder ein Messer in der Hand hält, und auch nur einen Sekundenanfall bekommt,dass er sich verletzen kann. Er selbst weiß nicht mehr, dass er Anfälle hat. Er spricht nur viel über seine verstorbenen Großeltern so wie er es erklären kann. Mit Epi ist nicht zu spaßen. Auch die, die gut eingestellt sind und normal leben, sitzen immer auf eine Zeitbombe. Aber zur Beruhigung: 80% der Betroffenen leben normal, und werden auch genauso alt wie alle anderen.Hier erzähle ich von einem sehr schweren Fall. 15% sind schwer betroffen, die auch keine hohe Lebenserwartung haben. Wir machen alles für Jonas. Und wer ihn kannte vor den Unfall, kann es nicht glauben, dass es der selbe Junge ist. Er war so ein fröhlicher beliebter Junge, super gut in der Schule, sportlich und raffiniert, witzig und ein ganz Süßer. Süß ist er immer noch aber so schwach und dünn. Ich sage immer: Wenn ihr euch etwas leisten könnt, dann macht es, denn du weißt nie was Morgen ist. Reisen mochte Jonas auch gerne, was nun nicht mehr möglich ist. Und Narkosemittel :Propofol und Theopental. Ob er 16 Jahre alt wird? Glaube ich nicht. Tamara

Zur Durchbrechung eines Krampfanfalles sind unter Umständen stark wirksame Medikamente nötig, meist Benzodiazepine. Sollte das nicht reichen müssen andere, stärkere Mittel gegeben werden, z.B. Barbiturate, oder es müssen sehr hohe Dosen Benzodiazepine gegeben werden. Hierbei kann in der Tat der Atemantrieb erlöschen und kurzfristig eine künstliche Beatmung notwendig werden. Absichtlich wird man also nicht unbedingt in ein "künstliches Koma" versetzt, aber es ist manches Mal eine Nebenwirkung der nötigen Therapie. Auf schlau nennt man "künstliches Koma" übrigens Analgosedierung. Dabei wird ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingelegt und mittels einer Maschine künstlich beatmet. Herzfrequenz, Blutdruck und ASauerstoffsättigung im Blut werden kontinuierlich gemessen. In der Regel bleibt diese Sedierung nur so lange bestehen, bis die Medikamente vom Körper abgebaut wurden und man von allein wieder aufwacht. Nur, wenn dann sofort wieder Krämpfe anfangen, müsste man mit der Sedierung weitermachen. In jedem Fall wird nach so einer Episode sicher eine ausführliche neurologische Untersuchung gemacht, ein EEG, ein CT und so weiter. Es folgt ggf. eine Neueinstellung der antiepileptischen Medikamente.

Wollen wir mal hoffen, dass dir so eine ekelige Sache wie ein Status erspart bleibt...

Wenn man ein Status Epilepticus nicht medikamentös durchbrechen kann, muß man unter Umständen den Patienten narkotisieren. Die Dauer hängt von Ursache und Verlauf des EEGs ab. Während dem künstlichen Koma bekommt der Patient nichts mit, kann sich so auch an nichts erinnern. Einzelne Anfälle machen in der Regel dem Gehirn nicht viel aus (kommt auch auf Dauer und Art des Anfalls an), ein Status E. kann evtl. das Gehirn nachhaltig schädigen, besonders wenn der O2 Gehalt im Blut länger unten ist.

ich kann mir nicht vorstellen, daß man dann in ein künstliches koma versetzt wird, da man bei einem epi anfall sowieso nicht bei bewußtsein ist. es wäre also überflüssig. der patient wird je nach schwere des anfalls mit z.b. keppra und verschiedenen sedativa intravenös versorgt, um den anfall zu stoppen. er kann u. U. auch tagelang anhalten. der patient bekommt nichts davon mit, da er ohne bewußtsein ist. wenn er aus dem anfall zurückkommt, ist sein hirn evtl. in einem verwirrten zustand, was sich im allgemeinen aber wieder gibt. außerdem hat er womöglich ziemlich muskelkater und eine bißwunde an der zunge.

Hi 1yaq1, ich bin kein Experte in Sachen der Epilepsie, versuche trotzdem dir eine gute Antwort zu liefern. Ein epileptischer Krampfanfall ist i.d.R. Folge anfallsartigen Neuroentladungen. Der Mediziner spricht von einer "synchronen" Entladung von Neuronengruppen (also Informationsstrecken, die bspw. die Info über Bewegung vom Gehrin zu den Gliedern tragen). Diese Entladungen können plötzlich zu völlig verrückten Störungen, bspw. der Bewegung, oder sogar Atmung führen.

Um gleich auf die Beantwortung der Koma-Frage zu kommen: Ja, es gibt Fälle, für die eine Einleitung ins künstliche Koma nötig ist. Man führt es durch, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt und so zur Epilepsiechirurgie greifen muss. Das sind dann opeartive Eingriffe im Nervensystem (also im Gehirn). Damit dies klappen kann, muss man die Aktivität des Gehrins auf ein Minimum senken. Dies geschieht mit Hilfe des künstlichens Komas. Verstanden? ;)

Meistens wird anschließend mit Hilfe von Routinediagnostik (also typische Geräte wie z.B. EEG - das sind die vielen Kabel am Kopf) die Gehirnaktivität kontrolliert. Wird eine Verbesserung erkennbar, so wird man dann aus dem Koma geholt. Dafür gibt es aber leider keine klare Regenerationsdauer.

Bei so einem Eingriff herrscht immer das Risiko, dass man das Hirn beschädigt. So können bspw. Gedächtnislücken bis hin zu schweren, motorischen Schwierigkeiten auftreten. Mittlerweile werden aber auch diese Eingriffe immer reifer, sodass die Chance auf eine völlige Genesung ziemlich hoch ist.

Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich im 5. Semester im Studium gelernt habe, dass oftmals die Gabe von krampfunterdrückenden Medikamenten (sogenannte Antikonvulsiva) bis zum Lebensende dann genommen werden müssen. Inwiefern dies aber auch nach dem künstlichen Koma ausschaut, kann ich dir, ehrlich gesagt, nicht sagen.

Hoffe, ich konnte trotzdem helfen. Beste Grüße! Mike Cyprian