Kann jemand mit einer sozialen Phobie Sozialarbeiter oder Pädagoge werden?
Wir haben in der Verwandtschaft eine Frau,die jahrelang wegen ihrer Sozialphobie in Therapie war und jetzt Sozialpädagoge bzw. Therapeutin für behinderte Kinder (Reitpädagogin) werden. Meiner Meinung nach hat sie die sozialen Ängste noch immer nicht überwunden. Sie geht ungern einkaufen, bus oder bahnfahren liegt ihr gar nicht. Kann man davon ausgehen,das das Studium als Sozialpädagogin sozusagen schiefgeht oder wie seht ihr das? Danke für eure Antworten.
2 Antworten
"...Kann man davon ausgehen,das das Studium als Sozialpädagogin sozusagen schiefgeht ..."
Nein, davon kann man nicht ausgehen...^^ Als Studentin der Reitpädagogik wird sie sicher auch Kontakt mit Pferden haben. Im Gegensatz zu Menschen haben Pferde keine Vorurteile gegenüber Ängstlichen! Es sind eben sehr soziale Wesen, die Pferde... Gut möglich, dass Deine Verwandte mit Hilfe der Pferde adäquate Umgangsmöglichkeiten mit ihrer Angst erlernen kann...!
Die Bekannte will nur ein Studium aufnehmen...
Was glaubst Du wohl, wie hoch die Alkoholikerrate unter Ärzten ist, von Tablettenabhängigkeiten mal ganz abgesehen...^^
Gerade in den helfenden Berufen gehören Ängste sozusagen zur Grundausstattung! ...Bestenfalls!
Die Bekannte will nur ein Studium aufnehmen...>
Mit einer Sozialphobie in übervollen Hörsäälen und in der Menza?
Nu gut, soll sie mal anfangen.
Jemand ist weltoffen und beginnt eine Ausbildung in der Altenpflege, arbeitet auch dort und wird zum eiskalten Zyniker + entwickelt sinnlose Putz - Desinfektionssucht ( mal mit einem Geschirrhandtuch was abgewischt ), worauf der Aufschrei kam: Jetzt ist es kontaminiert!, bzw. kapiert nicht mehr, dass es noch anders gestrickte Leute als seine Klienten / Patienten gibt, - ist das besser?
Jemand mit Sozialphobie hat ja keine Angst vor Menschenmassen. Eher davor, im Mittelpunkt zu stehen. Als Sozialphobiker kann man sich gut in der unter vielen Menschen bewegen und fält zudem nicht auf.
Sie geht ungern einkaufen, bus oder bahnfahren liegt ihr gar nicht.>
Irgendwie habe ich das aber anders aufgefasst!
Einkaufen und Bus oder Bahnfahren sind keine Studieninhalte wenn wer Reitpädagoge werden will. :)
Lieben Dank für den Stern polditier!
Ich dachte, es geht hier um ne soziale Phobie!
Daher werden "geheilte Magersüchtige" oder bullemiekranke Frauen auch oft Ernährungsberater. Oder wollen es werden.
Vermutlich glaubt deine Bekannte, ihre Erfahrungen weitergeben zu können. Und glaubt, mit paar behinderten Kindern zu arbeiten, ist relativ einfach. Vermutlich ist dieser Berufswunsch auch ein Ergebnis ihrer Träume und Ängste, die sie relativ einsam gemacht haben.
Ich bin überzeugt, dass ihr Studium ein Desaster wird.
Ein sehr guter Ansatz!
Aber verwechselt die Bekannte dann nicht eine Therapie mit dem Wunschberuf?
Ich würde es ein bischen so empfinden, als wenn ein "nicht Schwindelfreier" den Beruf eines Dachdeckers oder Gerpstbauers erlernen will, um seine Ängste zu bekämpfen.
Die Bekannte wird bestimmt theoretisch eine gute Therapeutin, aber praktisch wird sie versagen.