Helfen Medis gegen Trauer?

10 Antworten

Der Verlust eines geliebten Menschen wird durch Trauerarbeit überwunden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten und jeder Trauernde muss da seinen eigenen Weg finden, z. B. Psychotherapie, Trauerbegleitung, Freundeskreis.

Die Symptome der Trauer sind ähnlich wie bei einer Depression. Schlafstörungen sind sowohl bei Trauer als auch bei Depression ein sehr häufiges Symptom.

Die Frage nach Psychopharmaka bei Trauer ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich habe mich vor etwa 10 Jahren bei einer Trauerarbeit gegen ein Antidepressivum entschieden, damit die Trauergefühle nicht einfach unterdrückt werden und damit die Trauerarbeit erschwert werden würde. Ich weiss aber auch, wie quälend diese Schlafstörungen sind.

Ich empfehle dir: Habe keine Hemmungen, einen Psychiater/eine Psychiaterin aufzusuchen, um die Frage zu beantworten, inwieweit IN DEINER SITUATION Medikamente sinnvoll sind (z. B. gegen die Schlafstörungen). Diese Frage kann nur individuell beantwortet werden.

Mir hat damals bei den Schlafstörungen Baldrian geholfen, das ausreichend hoch dosiert war. Es hilft aber nicht sofort, sondern das kann zwei Wochen dauern. Es wäre ein Versuch wert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo greencat13,

in manchen Fällen kann es durchaus hilfreich sein, für eine gewisse Zeit Beruhigungsmittel zu nehmen (natürlich unter ärztlicher Aufsicht). Dennoch reichen Tabletten allein nicht zur Trauerbewältigung; sie können höchstens unterstützend dienen.

Einen lieben Menschen durch den Tod zu verlieren ist immer eine traumatische Erfahrung! Gerade am Anfang ist es besonders schwer. Manche fühlen sich innerlich leer und empfindungslos, oder plötzliche Stimmungsschwankungen und Weinkrämpfe machen ihnen zu schaffen.

Vielleicht geht es Dir ja ähnlich! Nun liegt ein längerer Weg der Trauer vor Dir. Du fragst Dich sicher, wie Du diese schwere Zeit nur überstehen sollst. Da ich mich mit dem Thema etwas näher beschäftigt und leider auch persönliche Erfahrungen habe, möchte ich Dir ein paar Tipps dazu geben.

Viele, die einen Verlust erlitten haben, durchlaufen verschiedene Phasen der Trauer. Der Prozess des Trauerns läuft bei jedem jedoch etwas anders ab. Vielleicht sagen Dir manche, Du würdest zu viel oder aber nicht genug trauern. Versuche Dich durch solche Äußerungen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Anderen haben kein Recht, Dir vorzuschreiben, wie Du zu handeln oder zu empfinden hast.

Auch wenn die Art zu trauern bei jedem anders ist, kann es jedoch auch sein, dass Du nicht in der Lage bist, Dich mit der Realität, d.h. mit dem Tod der geliebten Person, abzufinden. Falls das bei so ist, wäre es gut, die Hilfe mitfühlender Freunde zu suchen. Das offene Gespräch mit anderen könnte ein Ausweg aus dieser Sackgasse sein.

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen?

Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden!

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:

"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob 10:1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung.

Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung.

Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen.

Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann? Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser.

Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist Weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen.

Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann - sofern Du an Gott glaubst - auch die Hilfe von ihm ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat" (Psalm 34:18, Hoffnung für alle).

Das, was vielen Trauernden jedoch am meisten hilft, ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten:

" Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden. Wie schön wird es dann sein, sie wieder in die Arme schließen zu können!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deine schwere Trauer zu ertragen und dass Du Menschen an Deiner Seite hast, die Dich stützen und Dir beistehen! Alles Gute!

LG Philipp

Zum teil natürlich schon, für ganz harte Fälle gibt es z.b. so eine Art scheißegal Pillen wie bei einer Operation oder bestimmte Tropfen zum besser einschlafen, reichen 3-4 aus die verschreibt der hausarzt diese Möglichkeit besteht auf jeden Fall. Die Frage ist bloß wie stark ist die emotionale Lage, so dass der Kontrollverlust in einen Augenblick so schwer sein könnte dass man sich gleich die ganze Packung von Tabletten rein zieht, wäre nicht die ziel Antwort. Eigentlich tröstet nur die Zeit drüber weg und dass man im Geist stark ist und probiert eine positive Antwort für sich selber zu formulieren. Beispielsweise dass das Leben nicht ewig währt und dass wir hier sind um so viel wie möglich zu erfahren die positiven schönen Dinge mitzunehmen aber auch die Erfahrung und die tiefen Einschnitte, gleichzeitig zu wissen dass wir nie alles erfahren werden nie alles erreichen und irgendwann auch gehen der eine früher und der andere später. Jemand der in einer allumfassenden denkweise so eine Situation wahrnimmt wird wahrscheinlich sagen "ich möchte dass ihr glücklich seid und euer Leben Lebt, seid freudig und hilfsbereit das macht das Leben schön und Lebenswert und achtet gut auf euch und euren Körper denn ohne ihn geht nichts" diese Antwort kann man nutzen ist vielleicht nicht optimal aber doch eine sehr sehr umfassende Antwort auf viele Fragen die auch viel Leid im richtigen Moment löschen kann.

Aus der dritten oder vierten Person auf einen Thron sitzend sich selber und den anderen schweinehund beobachten wie er sich verhält und sich dann die Frage stellen kann ich das sein ich sollte mich zusammenreißen.

Wenn das nicht hilft "hausarzt" bevor andere Dinge Gestalt annehmen.

Herzliches Beileid greencat!

Gut wäre es, wenn du deine Fragen mit deinem Hausarzt oder einem Psychiater klären würdest. Der kann dir die passenden Medikamente gleich auch verschreiben.

Eigentlich gibt es kein Medikament gegen Trauer. Es gibt nur Medikamente, die in einer Trauer bestimmte Symptome abschwächen können. Helfen kann dir nur, dass du über deine Trauer sprichst. Es wird nicht sofort besser. Jeder trauer anders. Und jeder braucht unterschiedlich lange.

Bitte versuch nicht selbst Medikamente zu schlucken. Mach es nur unter ärztlicher Kontrolle. Sonst kannst du dir Schwierigkeiten einbrocken, die du wirklich nicht brauchst.

Geh zum Arzt. Auch der Hausarzt kann Dir helfen und vorübergehend etwas verschreiben, dass Du zumindest besser schlafen kannst.

Auf keinen Fall selbst "irgendwas" besorgen, der Schritt zur Abhängigkeit ist klein.

Alles Gute! Ich habe im Moment das gleiche Problem! 😢

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung