XMP Profile1 wird einfach nicht aktiviert im BIOS?

2 Antworten

Hallo

Und da ist ja schon der Nächste mit einem overclocking Problem. Das läuft ja heute wie am Schnürchen.

Wenn nach dem aktivieren des XMP bzw. EXPO der PC mehrmals neu startet und am Ende das XMP bzw. EXPO nicht angewendet wird, dann sind die XMP bzw. EXPO overclocking Einstellungen zu viel des guten. Der BIOS Guard setzt dann nach 3 fehlgeschlagenen Startversuchen die fehlerhaften overclocking Einstellungen temporär zurück, weshalb die Speichergeschwindigkeit dann nur noch 1066MHz beträgt, was der Geschwindigkeit für DDR4-2133 RAM entspricht.

Fassen wir mal deine Frage und deine Kommentare zusammen:

- hab 4x 8 gb RAM, alle identisch damit es da eben keine konflikte gibt. Aber das XMP Profile lässt sich einfach nicht aktivieren im BIOS.
- Er startet dann 3 mal neu und das alte Profil ist wieder drinnen wo die RAM nur mit 1060 Mhz Takt läuft.
- Prozessor:   13th Gen Intel(R) Core(TM) i9-13900K, 3000 MHz, 24 Kern(e), 32 logische(r) Prozessor(en)
- RAM: DDR4 Patriot Viper Steel DIMM Kit 4400Mhz
- Mainboard: Biostar B660MX-E PRO (B660MX-E PRO)

Mutig, mutig, da DDR4-4400 RAM Module einzusetzen und sich dann zu wunden, das es nicht läuft. Das kommt davon, wenn man keine Ahnung davon hat und Computerteile nach dem Motto einkauft, es dürfen auch paar GHz mehr sein, denn mehr ist ja gleich besser. Das gilt vielleicht beim Metzger aber nicht für Computerkomponenten. Beim Metzger können es von mit aus ruhig auch mal ein paar Gramm oder ein halbes Pfund mehr sein.

Der Speichercontroller in dem i9 13900K Prozessor ist für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM ausgelegt, bzw. mit bis zu DDR5-5600 RAM, bei Bestückung mit einer Speicherbank pro Speicherkanal. Welcher RAM Typ eingesetzt werden kann, das hängt vom Mainboard ab, je nach dem ob darauf DDR4 oder DDR5 RAM Slots vorhanden sind.

https://www.intel.de/content/www/de/de/products/sku/230496/intel-core-i913900k-processor-36m-cache-up-to-5-80-ghz/specifications.html

Speichertypen
Up to DDR5 5600 MT/s
Up to DDR4 3200 MT/s

Für Speichergeschwindigkeiten darüber hinaus wird dann der Speichercontroller in dem Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss. Es besteht lediglich die Möglichkeit das der Prozessor damit läuft. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied, der von vielen gekonnt ignoriert wird.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft". Das Ganze verhält sich ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Deswegen ist es auch der Speichercontroller, der auf die gewählte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder auf dem Mainboard noch im RAM, der steckt im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.) oder (A-XMP OC MODE) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt. Dabei spielt es keine Rolle was das Mainboard, bzw. das BIOS/UEFI alles einstellen kann oder was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht oder bis zu welcher Geschwindigkeit die RAM Module mitmachen könnten. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann is Essig.

https://www.biostar-europe.com/app/de/mb/introduction.php?S_ID=1058#specification

Supports Dual Channel DDR4 1866/ 2133/ 2400/ 2666/ 2800/ 2933/ 3200/ 3600(OC)/ 3733(OC)/ 3800(OC)/ 3866(OC)/ 4600+(OC)
4 x DDR4 DIMM Memory Slot, Max. Supports up to 128 GB Memory
Each DIMM supports non-ECC 4/8/16/32GB DDR4 module
Support Intel Extreme Memory Profile (XMP) memory modules
* Please refer to www.biostar.com.tw for Memory support list.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet.

Ach ja, die RAM Module selbst werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der tatsächlichen Geschwindigkeit der RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

mfG computertom


ichweisnetwas 
Fragesteller
 05.09.2023, 19:00

ok, danke, viel text aber immerhin mal etwas schlauer. Wie ich unten schrieb hab ihn jetz mit 3567 MHz laufen.

Scheint auch stabil zu sein und vorallem habe ich in dem spiel wo ich ein ram problem vermutet habe auch keine lags mehr scheinbar.

Sollte ich noch auf 3200 runter gehen um sicher zu gehen das nichts "abraucht"?

Ansich scheint er stabil zu laufen und alles. Aber ich frag lieber einfach nochmal^^

Und dann noch die frage ob GEAR 1 oder GEAR 2.

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computertom  05.09.2023, 19:44
@ichweisnetwas

Hab ich gefunden, aber da steht 3467 und nicht 3567.

Jetzt steht er auf 3467 MHz im Taskmanager.

Dann läuft der RAM jetzt halt als DDR4-3466 RAM. Mehr ist mit deinem Prozessor anscheinend nicht möglich.

Scheint auch stabil zu sein und vorallem habe ich in dem spiel wo ich ein ram problem vermutet habe auch keine lags mehr scheinbar.

Wenn der Rechner mit den aktuellen Einstellungen stabil läuft, dann freu dich darüber oder ärgere dich, das du wahrscheinlich zu teure RAM Module gekauft hast, die du jetzt nicht vollständig ausnutzen kannst.

Wenn die Lags jetzt weg sind, die du in einem Spiel bemerkt hast, dann liegt das aber kaum an der etwas höheren Speichergeschwindigkeit, sondern wohl eher daran, das du 32GB RAM eingesetzt hast. Ich nehme mal an, das du vorher nicht nur etwas langsamere RAM Module hattest, sondern auch "kleinere", also welche mit einer geringeren Speicherkapazität. In die höhere Speicherkapazität dürfte wohl dein Spiel flüssiger laufen lassen.

Sollte ich noch auf 3200 runter gehen um sicher zu gehen das nichts "abraucht"?

Wenn der PC mit den Einstellungen für DDR4-3466 RAM stabil läuft, das heißt auch, das keine sporadischen Bluescreens auftreten, dann kannst du das so lassen und musst nicht weiter runter gehen, mit der Speichergeschwindigkeit.

Die geringfügig höhere Speichergeschwindigkeit macht den Kohl jetzt auch nicht mehr fetter. Was den größten Einfluss auf das schnellere altern der übertakteten Komponenten hat, ist die höhere RAM Modulspannung. Diese wirkt sich auch den Speichercontroller in deinem Prozessor aus, da die RAM Modulspannung gleich der Signalspannung auf dem Speicherbus ist. Die RAM Modulspannung ändert sich aber nicht, wenn du nur die Speichergeschwindigkeit von 3466MT/s auf 3200MT/s senkst. Dafür müsste das XMP komplett deaktiviert werden, aber dann erreichst du nicht mal mehr DDR4-3200 Tempo.

Und dann noch die frage ob GEAR 1 oder GEAR 2.

Soweit mir bekannt ist, wird damit das Taktverhältnis zwischen dem Speichercontroller und dem RAM eingestellt, auf 1:1 oder 1:2. Bei einem Verhältnis von 1:1 lauft der Speichercontroller mit der selben Geschwindigkeit, wie die RAM Module. Wird das Verhältnis aus 1:2 eingestellt, dann läuft der Speichercontroller nur mit der halben Speichergeschwindigkeit, mit der auf die RAM Module zugegriffen wird. Dadurch werden erst DDR4 Speichergeschwindigkeiten über 3600/4000MT/s hinaus möglich.

Da dann aber der Speichercontroller nur mit dem halben Speichertakt läuft, was sich auch auf den CPU Cache auswirkt, wird bei einem Taktverhältnis von 1:2 der Prozessor selbst etwas ausgebremst, trotz gleichzeitig höherer Speichergeschwindigkeit.

Vorzugsweise sollte also Gear1 genutzt werden. Gear2 kann bei Problemen mit sehr hohen Speichergeschwindigkeiten helfen, muss es aber nicht und bremst u.U. den Prozessor etwas aus.

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Von Experte computertom bestätigt

Alles über 3200mts gilt als oc.

Kann laufen, muss es aber nicht.

Hast du mehrere Profile? Zb eins für 3600mts etc?

Lg


ichweisnetwas 
Fragesteller
 05.09.2023, 11:12

aus dem kopf meine ich ist noch eins mit minimal weniger mhz vorhanden aber das nimmt er auch nicht.

Müsste ich schauen ob ich eins anlegen kann?

Ich kenne mich da leider nicht wirklich gut aus. Zwar besser als jemand dem IT wirklich komplett fremd ist, aber ist eben nicht mein Fachgebiet mit BIOS etc. zu arbeiten.

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Usj89  05.09.2023, 11:13
@ichweisnetwas
Müsste ich schauen ob ich eins anlegen kann?

Die sind fest vom Hersteller vorgegeben.

Du kannst lediglich selbst takt und Timings einstellen und es im BIOS als Profil abspeichern...

Ist das BIOS das aktuellste derzeit?

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ichweisnetwas 
Fragesteller
 05.09.2023, 11:14
@Usj89

Ich habe es aktualisiert als ich anfangs Probleme hatte also ja, es ist ziemlich aktuell. War ca ende April als ich es aktualisierte.

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