Worin unterscheiden sich prähistorische Programmierer aus den 80er Jahren von den heutigen?

2 Antworten

prähistorische Programmierer

😅Dann liest Du gerade die Zeilen eines Dinosauriers... (Kindchen🤭... Die 80er sind nicht mal 40 Jahre her, für mich war das quasi gestern oder meinetwegen vorgestern)

Ein Programmierer musste schon immer ein "helles" Köpfchen sein.

Der Unterschied von früher zu heute lag lediglich darin, das damals die gesamte Branche noch in den Startlöchern stand und programmieren teilweise noch ein richtiges Abenteuer war.

Es gab noch keine ausgeklügelten Bibliotheken.

Die vom 8086 adressierbaren 640 kByte Speicher war der feuchte Traum jedes Nutzers. Heimcomputer hatten zwischen 16 und 64 KByte RAM.

Unsereines war meist damit beschäftigt den Code so klein zu halten, das er in den verfügbaren Speicher passt. (Ein heutiger "Unity-Zusammenklicker" wäre einfach gestorben)

🤪Heute jammern die Leute schon wenn der Rechner keine 16GB RAM hat (das Millionenfache!).

Mein erstes Betriebssystem hatte etwa 8000 Byte. Das heist, es war sehr klever programmiert. (Win 10 hat etwa 25.000.000.000 Byte)

Heute programmieren wir in Java oder C#, Powershell etc. statt Assembler. Kaum jemand muss sich noch mit einzelnen Prozessorbefehlen herumschlagen.

Dafür sind jedoch auch die Aufgaben gewachsen.

Musik, Bilder oder Videos waren in den 80ern nahezu undenkbar heute verarbeitet man Milliarden von Daten mit wenigen Befehlen. Diese "neuen" Befehle basieren jedoch auf dem Wissen und der Arbeit von tausenden "Dinosaurieren", welche diese programmiert haben.

Im Grunde hat sich jedoch bezüglich der Anforderungen an die geistigen/kreativen Fähigkeiten eines Programmierers absolut nichts geändert.

mussten sie früher mehr mit Zahlen jonglieren?

Teilweise ... Damals gab es noch keine automatische Speicherverwaltung und wir mussten gelegentlich auch rechnen, wenn es darum ging den Speicher "von Hand" zu verwalten.

Ein heutiger Programmierer ist wesentlich spezialisierter als früher. Ein Programmierer welcher sehr Hardware-/Systemnah arbeitet hat wesentlich mehr mit Zahlen zu tun, als jemand der Datenbanken oder Webseiten programmierert...


Monazit  23.03.2023, 17:51

Ein "noch" lebender Zeitzeuge aus der Zeit von ZX Spektrum, Schneider CPC, C64, CBM 4016 und Co. - freut mich!

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Viele, viele, viele Sachen die wir heute machen, Sprachen die wir nutzen, Konzepte und Paradigmen etc. pp. stammen aus den 70igern und teilweise sogar früher.

Geändert hat sich vermutlich, dass heute bei vielen Sachen das Internet dazwischen hängt, dass es heute meist um alltägliche Probleme geht und viel keine komplexen Algorithmen brauch, sondern es eher um Eingaben, Speicherung und Ausgaben des gespeicherten geht.

Heute ist die Programmierwelt aber breiter. Es gibt viel mehr Sprachen, Tools und große Ecosysteme drum rum, die auch wieder Wissen und Übung erfordern.

Generell haben wir aber noch die gleichen Probleme zu lösen, haben noch die gleichen Probleme bei der Lösung selbst und lösen Sachen noch ziemlich gleich.

Ggf. haben wir heute mehr unbeabsichtigte Komplexität, die nix mit dem eigentlichen Problem zutun hat.

Uns fehlt es weiterhin, dass es einen roten Faden gibt, wie man Software entwickelt, was die Best Practices sind, was die Probleme sind und wie man sie umgeht und dass auch genau das gelehrt und kontrolliert wird.

Ich mein, wenn wir uns mal aktuelle Themen wie KI anschauen, wir hatten dafür früher keine Computer die schnell genug sind und nicht genug Daten, wofür sich das gelohnt hätte aber die ersten neuronalen Netzwerke die in den letzten Jahren genutzt werden, sind quasi nicht weit weg von der Idee des Perceptron aus 1957, so Oldschool ist unsere Realität teilweise. Die verbreitete C-Syntax gab es auch schon in den 60igern, ebenso wie andere Syntax Arten, die wir heute nutzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012