Woran könnte es liegen dass ich nicht 100% glücklich bin?
In meinem Leben ist alles super.
Ich habe ein wunderschönes Haus, einen tollen Job, 2 wunderbare Pferde, eine liebe Familie, viele gute Freunde, gutes Aussehen, seit kurzem einen Freund und 2 extrem süße Hunde.
Ich habe aber andauernd das Gefühl, dass jederzeit was schief gehen könnte. Dass ich zum Beispiel Menschen verlieren könnte, durch Kontaktverlust oder sonst was.
Am meisten habe ich diese Angst bei meinem Freund.
Bei jedem Anruf von ihm, habe ich Angst dass er Schluss machen könnte. (Mein Exfreund hat damals aus dem Nichts heraus mit mir Schluss gemacht, vermutlich habe ich davon ein Trauma).
Oder vorhin hab ich ner Freundin geschrieben, ob wir am Wochenende zusammen was machen und sie hat gesagt, dass sie momentan generell wenig Lust hat, was zu machen und das hat mich gerade auch richtig fertig gemacht.
1) hab ich dadurch das Gefühl, dass sie nichts mit mir machen will.
2) fühle ich mich mies, wenn ich am Wochenende nichts mit "2-Beinern" vorhabe
3) fühle ich mich dämlich vor ihr, dass ich sie überhaupt gefragt habe. Dadurch fühle ich mich, als würde ich ihr hinterherlaufen.
Wie bekomme ich die Angst weg?
6 Antworten
Keiner ist zu 100 Prozent glücklich - vollkommene Zufriedenheit gibt es eigentlich nie, man kann lediglich "nah dran" an diesem Wert sein. Aber ich weiß, was du meinst, das Problem...
Ich habe aber andauernd das Gefühl, dass jederzeit was schief gehen könnte. Dass ich zum Beispiel Menschen verlieren könnte, durch Kontaktverlust oder sonst was.
...hatte ich so mit Mitte 20 nämlich auch: Ich war Medienberater (bin ich heute noch), hatte mir einen sehr schönen gebrauchten BMW 728i (E38 damals) gekauft, konnte mir eine tolle Armbanduhr leisten und eine hochwertige Anlage für mein Wohnzimmer, hatte meinen Traumjob, eine tolle Wohnung, Erfolg im Beruf, eine liebe Freundin, war Gemeinderat und ziemlich angesehen in meiner Heimatstadt - ich war zwar immer noch "ein Ausländer", aber ich hatte es in gewisser Weise "geschafft". Allerdings hatte ich oft Angst, dass mir irgendwer weh tun oder schaden wollen würde, ich angreifbar sei, jemand Mist über mich erzählt, an meiner beruflichen oder privaten Leistung sägt oder versucht, irgendwas kaputt zu machen, das ich aufgebaut habe. Und ich sagte mir, es sei nicht richtig, dass ich diesen Erfolg habe, gut Geld verdiene und BMW fahre. Ich wurde misstrauisch, unsicher und irgendwie auch "klemmimäßig", total gehemmt und unzufrieden.
Ich denke heute, dass ich damals einfach noch nicht reif genug für diesen ganzen Erfolg und die "Macht" in meinem Beruf war und mich das alles übermannt hatte: Ich war zwei, drei Jahre eher noch so ein luschiger Ausländer gewesen, so einer bei dem man sich oft schämte, ihn und seine Familie zu kennen. Ich kam mit der neuen Rolle nicht klar und es gab einen Verwandten, der mir auch sagte, ich solle aufpassen, sonst bricht das zusammen und irgendwelche Neider und Hasser habe ich bestimmt in meiner Position, außerdem stünde es mir nicht zu, alles sei nur geliehen, mein Aufstieg erfolgte zu rasant und in dem Alter sollte man kleine Brötchen backen anstatt Siebener zu fahren und in den Gemeinderat zu gehen, es käme alles bald zurück und es ziehen dunkle Wolken auf. Ich habe das damals entsetzt geglaubt, auch mangels Erfahrung, und bin mir sicher dass diese Worte nachhallten und das bei dir ähnlich sein könnte: Du kannst all das noch nicht so richtig fassen, was du hast und bist daher unsicher, was richtig ist und was falsch ist!
Klar: Im Nachhinein denke ich mir, keiner dürfte ein berechtigtes Interesse dran gehabt haben mir zu schaden oder mir was wegzunehmen oder mich saudumm dastehen zu lassen oder mir beruflich was anzukreiden - aber damals habe ich das geglaubt, weil ich zu unsicher, zu jung, zu unerfahren und zu leicht beeinflussbar war auch durch fehlendes Selbstbewusstsein. Der Verwandte, der das sagte war auch komisch ... der hat auch meine Mutter kurz vor Corona mal beschimpft, weil sie an einer Kommunionfeier mit einem Gehgips erschien und ein umgewickeltes Jeanshemd zur beigen Hose statt einem "schönen Kostüm" trug (wie denn mit Gehgips?) und dass sie sich mit dem Gehgips aus dem Haus traue und auf diese Feier, sei auch blanker Hohn.. ich fand das zu dem Zeitpunkt witzig, aber wäre ich meine Mam in dem Outfit gewesen und Mitte 20, hätte mich das wohl so verunsichert dass ich mich mies gefühlt hätte oder gar gegangen wäre.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mir half es enorm, Selbstbewusstsein aufzubauen und ich habe am Ende auch beschlossen umzuziehen, weil ich in meinem Umfeld nicht mehr zurecht kam. Seit ich umgezogen bin und dank der Hilfe einiger netter Leute (Freundin, Onkel, paar Kumpels die ich schon ewig kenne) Selbstbewusstsein und Kraft aufgebaut habe, geht es mir deutlich besser und ich bin zufrieden, stehe zu allem und habe keine Angst mehr.
Alles Gute für dich!
Räusper. Hallo Ashley, du musst dir zunächst über folgendes bewusst werden: Du hast alles, was man sich nur wünschen kann. Ich zitiere:
Ich habe ein wunderschönes Haus, einen tollen Job, 2 wunderbare Pferde, eine liebe Familie, viele gute Freunde, gutes Aussehen, seit kurzem einen Freund und 2 extrem süße Hunde.
Mir geht es ähnlich, ich hab gerade ein Haus gekauft, ich habe einen Beruf, der mich finanziell gut leben lässt, ich habe zwei tolle Katzen, eine zauberhafte Frau, viele alte Schulfreunde, die mir Brüder im Geiste sind, und ich sehe sagenhaft gut aus. Dennoch hatte auch ich lange Zeit, viele Jahre, mit negativen, belastenden Problemen zu kämpfen, die mich bis an den Rand der Belastbarkeit getrieben haben. Bis mir klar wurde, wie gut es mir doch eigentlich geht und wie glücklich ich mich schätzen sollte. Mit Hilfe meines sozialen Umfeldes habe ich das geschafft.
Diese Kraft wünsche ich dir auch. Und ich bin sicher, du schaffst das. Wenn ich das hinkriege, dann du doch wohl erst recht.
lg up, bruder und freund
Niemand kann immer und ständig 100% glücklich sein. Wäre es so wäre man psychisch gestört. Gesundes Mittelmaß ist ein angstfreies Leben mit Aufs und Abs und gewissen Herausforderungen, Dingen auf die man sich freuen kann, Zufriedenheit und Sicherheitsgefühl.
Tia einfach mal dankbar sein!
Dankbar um die Minuten die man mit dem Freund hat, macht er Schluss für die Minuten die man hatte.
Dankbar für die freie Zeit, da die Bekannte keine Zeit hat. Man darf sich einfach mal neu erfinden, einfach mal andere Wege gehen. einfach mal anders abbiegen.
Demut vor allem anderen macht glücklich!
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein. Ansonsten solltest du dir keine unnötigen Sorgen machen, weil es dir nichts bringt. Du hast ein stabiles und schönes Leben, also genieße es und mecker nicht wegen kleinen Luxusproblemen rum.
