Woran ist die Utopie des Kommunismus gescheitert?

11 Antworten

Am Menschen.

Oder, wie Du es nennst, am Egoismus. Viele möchten eben mehr haben als die Anderen, besser behandelt werden, angesehener sein, wichtiger sein. Die Theorie des Kommunismus ist so lange gut, bis Menschen dazu kommen.

Vojnik  24.01.2024, 14:47

Anderes Wort für Egoismus. Individualismus.

Anderes Wort für Kommunismus. Kollektivismus.

Es ist wirklich so einfach

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Roland Sperling  24.01.2024, 20:38
@Vojnik

Man kann es sich natürlich einfach machen, aber damit hat man nichts erklärt. Egoismus und Individualismus sind zwei völlig verschiedene Sachen. Egoismus macht vielmehr den Individualismus zunichte, weil der Egoismus dazu führt, dass viele Menschen - nämlich dieOpfer der Egoisten - sich gar nicht indivuiduell entfalten können.

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Der Kommunismus scheitert daran, dass der Grundgedanke völlig vernachlässigt, dass Menschen nicht völlig gleich sein wollen sondern danch streben etwas Besseres zu sein..

Roland Sperling  24.01.2024, 20:46

Der Kommunismus hat NICHT das Ziel, die Menschen "gleich zu machen". Das wird immer wieder behauptet, aber Marx hat das genaue Gegenteil gesagt. Im Gegenteil ist es der Kapitalismus, der alle Menschen in gewisser Hinicht gleich macht, nämlich er macht alle zu Lohnarbeitern. Im Kommunismus bekommen nicht alle das Gleiche, sondern jeder bekommt nach seinen Bedürfnissen. Wer viele Kinder hat bekommt mehr als jemand ohne Kinder. Wer krank ist und vielleicht zusätzliche Bedarfe hat bekommt mehr als jemand, der diese Bedarfe nicht hat. Und so weiter. Eben weil die Menschen verschieden sind.

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KartoffelKop183  11.04.2024, 03:58
@Roland Sperling

So würde ich es nicht bezeichnen denn das was du schreibst spricht doch alles für den Kommunismus denn wer 3 Kinder hat der hat auch höhere Kosten und braucht mehr Geld für den gleichen Lebensstil wie ein allein Lebender.

Wenn du in Amerika eine Lebensnotwendig OP brauchst sie dir aber nicht leisten kannst sagt der Arzt:Was willst du hier verschwinde und komm nur mit Geld wieder oder bleib draußen.

Dennoch ist kein System würklich funktionierend, es wird immer verschiedene Gesellschaftsklassen geben da es immer am Menschen scheitern wird.

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Roland Sperling  11.04.2024, 16:51
@KartoffelKop183

Das mit der "menschlichen Natur", an der angeblich immer alles scheitert, ist so eine Sache. Wenn man voraussetzt, dass die menschliche Natur oder der menschliche Charakter immer gleich bleibt, muss man genauso voraussetzen, dass die Lebensumstände der Menschen immer gleich bleiben. Tun sie aber nicht. Zum Beispiel gibt es im Kommunismus kein Geld, weil die Wirtschaft dort ohne Geld funktioniert. Die Produkte werden nicht gehandelt, also weder ver- noch gekauft. Es gibt auch keine Lohnarbeit, sondern nur unmittelbar gesellschaftliche Arbeit.

Was macht nun jemand, der "geldgeil" ist? Immer mehr Geld anhäufen zu wollen, wird schwierig, wenn es kein Geld mehr gibt. Das wäre genauso, als würde ich heute sagen, ich möchte viele Papyrusblätter haben, die es gar nicht mehr gibt. Das würde man noch nicht mal als Charakter bezeichnen ("papyrusgeil"), sondern als Spinnerei. Also; dass die Menschen immer schon egoistisch waren und egoistisch bleiben, mag wahr sein oder nicht. Aber es spielt keine Rolle, weil diese Aussage zu nichts führt. Maßgeblich ist, ob die gesellschaftliche Wirklichkeit überhaupt Bedingungen bereitstellt, unter denen der einzelne mit seinem Egoismus Erfolg haben kann.

In einer kommunistischen Gesellschaft werden gewiss nicht sämtliche Probleme der Menschheit gelöst sein. Es wird vielleicht immer noch einige geben, die die Sachen anderer klauen. Aber in einer Gsellschaft ohne Geld kann niemand Geld horten, niemand kann für Geld hohe Zinsen verlangen, niemand kann mir etwas wegschnappen, weil er mehr Geld hat als ich. Niemand kann eine Bank überfallen, und niemand kann - was ja bekanntlich das größere Vebrechen ist - eine Bank gründen.

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KartoffelKop183  13.05.2024, 23:06
@Roland Sperling

Ich halte den Kommunismus immernoch für das Sinvollere System man muss halt dafür sorgen das es keine Verbrecher gibt und das einfach jeder jedem Hilft dann hätte man eine(meiner Meinung nach) Perfekte Gesellschaft.Ich befürchte nur das das ganze für die Heutige Welt zu otopisch ist und das wir damit vor ca.800 Jahren hätten anfangen müssen.

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Weil sie unlogisch ist.

Gemeinschaftseigentum an den Mitteln der Produktion geht nicht ohne einen Staat. Mit einem Staat ist es staatliches Eigentum an den Mitteln der Produktion, so wie immer im Kommunismus.

Es ist eine Utopie weil sie nur funktioniert wenn alles keinen Wert mehr hat. Was bedeuten das es in dieser Utopie auch keine Zeit, Ressourcen oder Knappheit geben kann.

Das ist noch Lichtjahre von unserer jetzigen Welt entfernt aber leider gibt es trotzdem noch Menschen die an diesem Schrottsystem festhalten

Bild zum Beitrag

 - (Politik, Geld, Geschichte)
bablbrabl123 
Fragesteller
 24.01.2024, 15:13

Da sprichst du denke ich den Punkt an: Es geht nur, wenn sich alle Menschen am "Sein" und nicht mehr am "Haben" orientieren. Wenn Menschen erkennen, dass der Materialismus keine Erfüllung bringen kann, sondern die Entfaltung des Geistes.

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Vojnik  24.01.2024, 15:18
@bablbrabl123

Nope nope. Versuch nicht Philosophie mit Öknomie in Verbindung zu bringen.

Kommunismus wird wie gesagt erst funktionieren wenn ALLES seinen Wert verliert

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bablbrabl123 
Fragesteller
 24.01.2024, 15:19
@Vojnik

Warum funktioniert er erst, wenn auch der Mensch an sich seinen Wert verliert?

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Vojnik  24.01.2024, 15:25
@bablbrabl123

Weil das die Definition von Kommunismus ist:

Eine klassenlose, Staatenlose, währungslose Gesellschaft mit gemeinschaftseigentum an den Mitteln der Produktion.

Wann soll ein Mensch seinen Wert verlieren? Wann wird dir ein random obdachloser auf der Straße so viel Wert sein wie deine Mutter?

Wann wird besagter Obdachloser für eine Anwaltskanzlei so viel Wert sein wie ein Junior Partner der auf Harvard studiert hat?

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Roland Sperling  24.01.2024, 20:42
@Vojnik

Umgekehrt: nur in einer Wirtschaftsweise, die auf Warentausch und Geld beruht, gibt es überhaupt so etwas wie einen "Wert" der Dinge. Der "Wert" ist weder eine natürliche Eigenschaft von Dingen, nocht gibt es "Wert" in allen Wirtschaftsformen. Mit dem Ende des Kapitalismus verschwindet auch die Wertform. Oder besser gesagt: das Verschwinden der Wertform ist das Ende des Kaüpitalismus.

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Vojnik  24.01.2024, 21:04
@Roland Sperling

Einfach mal ignoriert das ich bereits erklärt habe warum währungslos und klassenlos nicht funktioniert aber hey. Gerne noch mal.

auf Warentausch und Geld beruht, gibt es überhaupt so etwas wie einen "Wert" der Dinge. Der "Wert" ist weder eine natürliche Eigenschaft von Dingen, nocht gibt es "Wert" in allen Wirtschaftsformen

Hast du irgendeine Ahnung von Öknomie? Also nochmal für Anfänger, der Wert von allem wirt bestimmt durch:

1.Knappheit: Ressourcen unteranderem Zeit sind nur begrenzt Vorhanden.

2. Bedürfniss: Menschen haben unterschiedliche Ziele und Bedürfnisse. Eine Welt ohne Bedürfnisse ist nicht möglich da der Mensch begrenzte Ressourcen braucht um sie zu befriediegen.

3. Zeit: Menschen haben nur begrenzt viel Zeit, alle Handlungen erfordern Zeit. Da der Mensch nur begrenzt viel Zeit hat versucht der die meisten Bedürfnisse und Ziele zu erreichen und sortiert sie deswegen in einer Hierarchie nach Priorität.

Das sind die Grundlagen von Handel, Wirtschaft und Ökonomie. Wie stellst du dir eine Welt vor in der sie einfach... nicht existieren??

Marxismus ist nur utopisches denken.

Wie kannst du an sowas glauben? Du bist ein Anwalt, du solltest wissen was ein Scam ist!

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Roland Sperling  24.01.2024, 21:29
@Vojnik

Das ist eben der Irrglaube der bürgerlichen Ökonomie, dass es so etwas wie "Wert" wirklich und unter allen gesellschaftlichen Bedingungen gibt. Das ist Fetischismus. Es gibt "Wert" vielmehr nur im Kontext einer Wirtschaftsweise, die die Kategorie "Wert" durch ihre spezielle Praxis und Verfahrensweise implimentiert. In einer Gesellschaft, in der die Produkte nicht als Waren getauscht werden, gibt es auch keinen "Wert". Damit veschwinden auch autommatisch alle Bestimmungsfaktoren für die Größe des Werts.

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SymphonyXFan666  24.01.2024, 15:17
Gemeinschaftseigentum an den Mitteln der Produktion geht nicht ohne einen Staat

Warum nicht? Es gibt ja auch heute ein paar demokratische Unternehmen

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Vojnik  24.01.2024, 15:27
@SymphonyXFan666

Weil es großflächig nicht ohne eine Regierung umsetzbar ist. Generell das Wort "Staatenlose Gesellschaft" ist schon unlogisch weil wir einen gewisse Form von Staat immer brauchen.

Es ist schwer zu erklären warum Kommunismus nicht funktionieren wird. Aber es ist einfach alle dumme Kritik am Kapitalismus zu zerschmettert welche von Kommunisten kommt.

Kapitalismus ist einfach in jeglicher Hinsicht das überlegene System

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SymphonyXFan666  24.01.2024, 15:42
@Vojnik
Weil es großflächig nicht ohne eine Regierung umsetzbar ist

Im Begriff Kommunismus steckt "Kommune". Ich sehe nicht, warum direkte Demokratie nicht funktionieren sollte, wenn es keine Reichen gibt.

Generell das Wort "Staatenlose Gesellschaft" ist schon unlogisch weil wir einen gewisse Form von Staat immer brauchen

Es gab eine Zeit vor Staaten. Vielleicht ist es heute nicht mehr möglich. Ich bin sowieso nur Sozialist. Wenn der Kommunismus je existieren wird, dann nicht in naher Zukunft. Ausschließen würde ich es aber nicht. Und jeder Schritt in Richtung einer klassenlosen Gesellschaft ist ein guter Schritt.

Kapitalismus ist einfach in jeglicher Hinsicht das überlegene System

Klar. Machtzentralisierung auf das reichste Prozent ist total super. Führt ja nur zu Ausbeutung, Armut, Krankheiten, Umweltzerstörung, Hungertode, Krieg. Ja, eindeutig das überlegene System. Also, wenn man zu den Reichsten gehört (was auf dich höchstwahrscheinlich nicht zutrifft)

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Vojnik  24.01.2024, 15:52
@SymphonyXFan666
Klar. Machtzentralisierung auf das reichste Prozent ist total super. Führt ja nur zu Ausbeutung, Armut, Krankheiten, Umweltzerstörung, Hungertode, Krieg. Ja, eindeutig das überlegene System. Also, wenn man zu den Reichsten gehört (was auf dich höchstwahrscheinlich nicht zutrifft

Innerhalb der letzten 200 Jahre ist die Anzahl von Menschen in extremer Armut von 90% auf unter 10% gesunken. In den USA ist es wahrscheinlicher ein Millionär zu sein, als Obdachlos. Das Gefühl von Glück und Sicherheit steigt exponentiell an je freier die Marktwirtschaft in einem Land ist.

Kapitalismus ist nicht gescheitert, Deal with it.

Ich sehe nicht, warum direkte Demokratie nicht funktionieren sollte, wenn es keine Reichen gibt.

Ah okay. Ich sehe wo der Schuh drückt.

Die supperreichen welche ihre Monopole bilden und die Regierung mit ihrem Geld steuern.

Ja das existiert. Es existiert dank Lobbyismus und den Drehtür Gesetzen.

Aber wessen Schuld ist das? Die der Reichen? Oder die der Regierung?

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SymphonyXFan666  24.01.2024, 16:08
@Vojnik
Innerhalb der letzten 200 Jahre ist die Anzahl von Menschen in extremer Armut von 90% auf unter 10% gesunken

Ja, das ist ein Verdienst linker Bewegungen und Parteien. Maßnahmen, die die Armut senken, sind linker Natur und meistens durchgewunken worden, weil die Elite Angst vor dem Ende des Kapitalismus hat

In den USA ist es wahrscheinlicher ein Millionär zu sein, als Obdachlos

Dafür ist die Mehrheit der Menschen näher an der Obdachlosigkeit als an der Million. Gerade in den USA herrschen katastrophale Verhältnisse

Das Gefühl von Glück und Sicherheit steigt exponentiell an je freier die Marktwirtschaft in einem Land ist

Dass sich Menschen in den USA sicher fühlen, ist mir neu. Und gehören nicht gerade sozialdemokratische Länder wie Finnland zu den glücklichsten?

Kapitalismus ist nicht gescheitert, Deal with it.

Das ist eine Frage der Perspektive. Wenn man das von oben sieht, dann nicht, das stimmt.

Es existiert dank Lobbyismus und den Drehtür Gesetzen.

Was wiederum dank Reichtum existiert.

Aber wessen Schuld ist das? Die der Reichen? Oder die der Regierung?

Ich sehe da kein entweder oder. Die Regierung tanzt nach der Pfeife der Reichen, hat aber die Möglichkeit, dies nicht zu tun

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Roland Sperling  24.01.2024, 21:02

Lichtjahre enjtfernt? Wir haben längst einen Stand der Technik erreicht, der es der Menschheit möglich machen würde, bei vielleicht drei Stunden täglicher Arbeit genug Wohlstand für alle zu erwirtschaften.

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An den Russen. Die kriegen noch alles kaputt.

KartoffelKop183  11.04.2024, 03:43

Es auf die Russen zu schieben finde ich sehr Rassistisch da das System dess Kapitalismus in Amerika auch nicht gerade besser funktioniert, es liegt an Menschen im allgemein da es immer eine Schicht von Menschen gab die als Regierung gesagt hat:Wir nehmen das ganze Geld an uns und ihr seid alle gleich Arm.

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Der Kommunismus scheitert daran, dass im Kapitalismus alles von den Reichsten maßgeblich beeinflusst wird. Die hohe Macht durchs Vermögen ermöglicht es ihnen, bestimmte Gruppierungen relativ klein zu halten. Zum Beispiel durch direkte staatliche Eingriffe oder durch Propaganda. Menschen, die sich an die Spitze großer sozialistischer/kommunistischer Bewegungen gestellt haben, haben häufig nie das Ziel gehabt, ein System für alle aufzubauen. Eine Diktatur entsteht ja nicht aus Versehen und hat auch nichts mit Kommunismus zu tun. Generell ergibt es keinen Sinn, dass eine Person oder kleine priviligierte Personengruppe den Kommunismus einführt. Dieses System kann nur von unten entstehen.

Oder lag es daran, dass auch der Egoismus im Kommunismus beibehalten wurde?

Dass der Kommunismus jemals existiert haben soll, wäre mir neu. Der Egoismus würde natürlich auch im Kommunismus existieren, nur würde dieser nicht gefördert werden

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Sozialist
KartoffelKop183  11.04.2024, 04:02

Du bringst die ganze Sache wirklich auf den Punkt, könnte hier auch nichts mehr Ergänzen.

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