Woran erkennt man ob ein 66er Shelby Gt350h original oder eine Replika ist?
z.B. VIN, Karosserie usw...
1 Antwort
Innenraum, Karosserie, Felgen und technische Bauteile zwischen Ford und Shelbys haben viele Abweichungen, zwischen GT350H und GT350 gibt es dann noch mal welche, genauso zwischen originalen Shelby Teilen und Reproduktionen. Zwischen frühen GT350 und späten gibt es ebenfalls Unterschiede, genauso zwischen frühen und späten GT350H.
Alle 66er GT350H Shelbys wurden mit 66er Karossen (Jahrescode "6") aus dem Werk in San Jose, California (Poduktionstättencode "R") gebaut. Alle hatten die Karosserieform 2-door Fastback (Karosseriecode "09") und alle hatten von Ford aus den 289cid High Performance Motorblock (Motorcode "K").
Die Ford VIN muss also mit "6R09K" beginnen, ansonsten kann es grundsätzlich kein GT350H sein. Beginnt sie so, kann es ein echter sein, muss es aber nicht.
Auch VINs werden komplett gefälscht und die ebenfalls seltenen Nicht-Shelbys mit "6R09K" Anfang werden seit Jahrzehnten bevorzugt verwendet um Shelbys nachzubauen.
Die VIN ist mehrmals am Wagen vorhanden.
1. eingestanzt am originalen Motor auf der Beifahrerseite unter dem Anschluss des Abgaskrümmers vorne zum Kühler hin
2. eingestanzt vorne an den Stoßdämpferdomen auf beiden Seiten, aber nur sichtbar, wenn die Stoßdämpfer demontiert werden.
3. eingestanzt auf dem vorderen Innenkotflügel der Fahrerseite
4. auf dem genieteten "Door Tag", sichtbar wenn man die Fahrertür öffnet.
5. auf einem Zettel "Build Sheet", der sich irgendwo am Wagen befindet. Meist irgendwo unter den originalen Sitzen (vor allem Rücksitzbank), manchmal oben auf den originalen Tank geleimt, manchmal hinter dem Dachhimmeln.
Alle 66er GT350H hatten eine schwarze Standard Kunstlederausstattung. Auf dem "Door Tag" kann im Feld "Trim" daher nur eine "26" eingetragen sein.
Das "Shelby Production Tag" kann man seit vielen Jahren als Reproduktion kaufen, genau wie Door Tags. Es gibt also mittlerweile auch welche, die bereits eine natürliche Patina aufweisen und nicht nach einer Reproduktion aussehen. Das Shelby Production Tag ist genau über die Ford VIN am Innenkotflügel der Fahrerseite genietet.
Das müsste in diesem Fall mit "SFM6S" beginnen, ansonsten ist es sowieso gefälscht.
S = Shelby
F = Ford
M = Mustang
6 = 66
S = Street (in 65 gab es auch "R" für "Race",in 66 aber nicht und ein Hertz war grundsätzlich die Straßenausführung)
Die Nummer anschließend muss höher sein als "440". Bis fortlaufende Produktionsnummer 440 waren nur 3 Wagen an Hertz ausgeliefert und die sahen von außen nicht aus wie GT350H, sondern wie normale GT350, unterschieden sich in Details aber noch einmal von übrigen GT350 und GT350H. Über "2392" kann die Shelby Produktionsnummer auch nicht liegen, denn das ist die höchste, die in dem Jahr überhaupt durch Shelby an einen Mustang vergeben wurde. Manche nennen auch "2380" als höchste unumstrittene.
Im GT350H Trim wurden nur die ersten 100 schwarzen Wagen mit einem Borg-Warner T-10 4-Gang Schaltgetriebe bestellt und mindestens 85 Stück davon ausgeliefert (T-10 mit Alugehäuse, nicht T-10 mit Gusseisengehäuse!). Alle übrigen schwarzen GT350H, sämtliche 50 Stück GT350H in Candy Apple Red, alle 50 in Sapphire Blue, alle 50 in Wimbeldon White und alle 50 in Ivy Green hatten ein Ford C4-Automatikgetriebe ab Werk. Ob ein Auto original ist, wird zwar nicht über das Getriebe bestimmt, aber es ist ein guter Indikator, ob da etwas nicht stimmt. Tendenziell werden Streifen und Kleinkram eher angebracht, als ein Getriebe.
Wenn sich bis hierher noch keine massiven Unstimmigkeiten ergeben haben, helfen die Leute vom SAAC (Shelby Registry) weiter. Die können dir sagen, ob eine Ford "6R09K..." VIN zum angebrachten Shelby-Tag "SFM6S..." gehört, ob ein GT350H schon immer einer war oder ursprünglich ein GT350 usw.