wohnung kaufen in der DDR?

4 Antworten

https://www.ewg-pankow.de/wohnen/wohngebiete/buch.html

Von diesen Wohnunsbaugesellschaften gab es eine ganze Reihe in der DDR und immer noch.

Wer hier Mitglied war, wurde Mieter mit allen Rechten und Pflichten und war keiner Willkuer ausgesetzt.

Haueser waren privat einschliesslich das Grundstueck.

Die Kirche vergab fuer 99 Jahre ein Erbbaurecht, worauf dann ein Haus gebaut werden konnte/durfte und der Hausbesitzer zahlte an die Kirche eine ertraegliche Summe pro Jahr fuer dieses Grundstueck.

Ich wuerde sagen, es war nicht viel anders wie in der BRD, nur das sich Neubauten an Einfamilienhaueser, in uebersehbarer Zahl befanden.

Wochenendbebauung variierte in den Bezirken und in verschiedenen Jahren.

In Brandenburg lag sie bei 55 m2, sogar mit Keller zu meiner Zeit, der wurde spaeter nicht mehr erlaubt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
pcdobalt 
Fragesteller
 10.10.2019, 18:24

Mussten Sie bezahlen, um eine Wohnung zu kaufen? Und wie lange warten?

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zetra  10.10.2019, 20:53
@pcdobalt

Ich hatte eine Wohnung von Anfang an in einem Privathaus meines Grossvaters.

Zog zweimal um und wohnte dann, berufsbedingt , in Berlin.

Hier kaufte ich1969 ein Grundstueck im Randberlin/Brandenburg, baute zweimal darauf, einmal zu DDR Zeiten und danach noch einmal nach 1989 auf doppelte groesse. Zwei Grundstuecke in der Umgebung waren sogenannte Westgrundstuecke. diese wurden von der Gemeinde verwaltet und vermietet, sie gingen ohne Kostenausgleich samt Wochenendhaus an Westbesitzer ueber, nach den Gesetz, welches ich oben angab.

In Scharen schlichen Makler und Gauner durch das Dorf und versuchten mit allerhand Tricks ein Schnaeppchen zu machen, somit kann ich hier nicht ruhig bleiben, wenn nach 30 Jahren immer noch nachgetreten wird.

Ich stelle dir hier einen Link ein, wo es zu mehreren Selbstmorden von aelteren Buergern kam, die aus `ihrem` Haeuser mussten, obwohl sie es vom Staat DDR rechtmaessig gekauft hatten.

https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Kleinmachnower-erinnern-an-Haeuserkampf

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Katinkacat  16.03.2021, 17:47
@pcdobalt

Der DDR-Staat vergab Bauplätze willkürlich, da wurde ein Grundeigentümer nicht gefragt, der bekam auch kein Geld dafür, wenn er dem Hausbau Fremder nicht zustimmte. Ich weiß das, weil meine Familie selber betroffen war. Diesen Vorgang gab es öfter. Nach der Wende bekamen wir einen Bruchteil des Verkehrswertes dafür.

Andere Fälle waren die, wo die Menschen in den Westen flohen und Eigentum zurückließen. Das riss sich der DDR-Staat unter den Nagel, obwohl es Privateigentum war. Wer so ein Haus "kaufte" und dann nach der Wende noch jammerte, der bekommt von mir kein Mitleid. Ein enteignetes Haus häte ich niemals gekauft als DDR-Bürgerin. Denn der rechtmäßige Besitzer im Westen hat das nicht zum Kauf angeboten. Wenn ein Ostbürger deshalb Selbstmord verübte, ist mit Sicherheit nicht der rechtmäßige Westbesitzer daran Schuld sondern der DDR-Staat.

Dass nach der Wende Gauner durch die Orte schlichen, das stimmt. Allerdings hat jeder Mensch ein Gehirn, um Gefahren zu erkennen. Von uns ist jedenfalls niemand irgendwo reingefallen in den 90ern, weil wir alles durchdacht haben. Das konnte uns kein DDR-Staat aberziehen.

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zetra  16.03.2021, 18:44
@Katinkacat

Dieses erneute Unrecht haette doch der Staat durch eine Entschaedigung entschaerfen koennen, was er ja mit diesem Gesetz der Restitution nicht tat. Es wurde viel Widergutmachung von der BRD bezahlt, nur an den eigenen Leuten nicht, das ist was daran stoert.

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pcdobalt 
Fragesteller
 10.10.2019, 18:27

Ich fange an zu verstehen, was passiert ist. Der Arbeitsstaat hört auf zu existieren und staatliche Unternehmen werden automatisch zu Genossenschaften. Obwohl der Monopolisierungsprozess in Richtung Privatisierung ging, blieben einige Unternehmen in Form von Genossenschaften.

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zetra  10.10.2019, 21:00
@pcdobalt

Diese Genossenschaften gab es schon vorher, sogar in unterschiedlicher Form, da gab es z.B. die AWG, Arbeiterwohnungsgenossenschaft.

Mein Schwiegervater baute mit dieser Genossenschaft. Es mussten Eigenleistungen erbracht werden, die Wohnung kostete danach eine geringe Miete und waere auch weiter vererbbar gewesen. Hier allerdings bestand kein Eigentum des Besitzes, allerdings Schutz vor Kuendigung/Mieterhoehung und Willkuer.

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Ich hätte ein Haus in der Ex DDR haben sollen, es waren aber ungeklärte Eigentumsfragen, weil mein Vater republikflüchtig war, das Haus nebest Grundstücken verkauft wurde.

Weil mein Vater rechtskräftig als Republikflüchtiger verurteilt wurde, ua. auch wegen Devisenvergehen (erholte sein Geld von der DDR Bank, nahm alles in den Westen mit),

hätte wir 1990 klagen müssen.

pcdobalt 
Fragesteller
 10.10.2019, 14:21

hast du deinen vater wiedergesehen?

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BVBDortmund  10.10.2019, 14:27
@pcdobalt

Wieso? Er ist doch in den Westen und ich bin im Westen geboren. Inzwischen ist er verstorben.

Die DDR/ Genossenschaft hat ihm nicht gefallen, wollten Geld von ihm, was er verschweigen hat.

Nach der Flucht und Verurteilung hätte er auf seinen BEsitz Anspruch gehabt und auch auf Mieteinnahmen/ Verkauf der Immoblilie und Grundstücke.

Die DDR zahlte nichts.

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BVBDortmund  10.10.2019, 17:47
@pcdobalt

Damals konnte man mit dem Taxi von OstBerlin nach WestBerlin fahren. Der TaxiFahrer hat gewußt, dass er Fluchthelfer war, verlangte aber nicht viel Geld dafür. In WestBerlin flog dann mein Vater mit dem Flugzeug nach Hamburg.

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Das gab es. Der Kauf von privat musste staatlich genehmigt werden. Bei Neubauten konnte der Grund- und Boden nur gepachtet werden, ein Kauf war ausgeschlossen.

pcdobalt 
Fragesteller
 10.10.2019, 14:26
wie viel hat es gekosten, eine wohnung zu kaufen?
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lesterb42  10.10.2019, 14:56
@pcdobalt

Du konntest keine Wohnung kaufen weil es ein dem bundesdeutschen Wohnungseigentumsgesetz entsprechende Regelung nicht gab.

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pcdobalt 
Fragesteller
 10.10.2019, 16:10
@lesterb42

Ja, aber bitte antworten Sie mir, wie viel eine Wohnung für einen Universitätsjob ist.

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lesterb42  10.10.2019, 16:15
@pcdobalt

Ich weiß nicht mehr was du willst. Wenn du keine einzelnen Wohnungen kaufen kannst, kann sich dafür auch kein Preis bilden. Du konntest ein Mietshaus kaufen, was wirtschaftlich aber keinen Sinn machte, weil die Mieten auf dem Stand von 1936 eingefrohren waren.

Günstiger war es eine Wohnung zu mieten, wobei die Wohnugen staatlich bewirtschaftet wurden.

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zetra  10.10.2019, 17:47

Bei Neubauten konnte der Grund und Boden nicht erworben werden?

Das stimmt definitief nicht.

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zetra  16.03.2021, 18:47

Ich sehe gerade hier und bin erstaunt was ich lesen muss. Die Kirche gab Erbbaurecht heraus, privat zu privat konnte verkauft werden und der neue Besitzer stand dann im Grundbuch.

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Eigentum an Grund und Boden konnte erworben werden, mit Grundbucheintragung in der Katasterstelle.

Mietwohnungen gab es, für deren Vergabe war das Wohnungsamt zuständig. Wohnungstausch war auch möglich.

Die Miete war festgelegt, die Nebenkosten variabel.Gezahlt wurde an die (staatlich eingerichtete) kommunale Wohnungsverwaltung.

lesterb42  10.10.2019, 14:11
Eigentum an Grund und Boden konnte erworben werden,

Das ist mir neu. Auf welcher Rechtsgundlage?

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zetra  10.10.2019, 16:47
@lesterb42

DDR Recht. Was ist daran neu, das war 45 Jahre so?

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lesterb42  10.10.2019, 16:49
@zetra

DDR Recht. Was sonst? Haben wir es dann nicht doch ein bischen genauer. Nach meinem Wissen, wurden beim privaten Eigenheimbau Grundstücke ausschließlich verpachtet. Bei den Plattenbauten hat sich niemand um Eigentumsfragen am Grund- und Boden gekümmert.

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lesterb42  10.10.2019, 16:56
@Nunuhueper

Ja es gab private Verkäufe. Bei Neubauten wurden am Grund- und Boden nur Nutzungsrechte vergeben.

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zetra  10.10.2019, 16:57
@lesterb42

Ich habe selber ein Grundstueck von einer Gemeind gekauft, diuieses war jungfraeulich, 1952 parzelliert, also kein Jude, noch ein `Alteigentuemer`und trotzdem standen 5 Wessis auf der Matte und erhoben Anspruch auf dieses Anwesen.

Raubtierkapitalismus, das Restitutionsgesetz von Kohl, es ist ein Meisterstueck fuer Enteignungen und noch dazu war es ein Einbahnstrassengesetz.

Ich hoffe, du bist jetzt aufgeklaert und vergisst deinen geschriebenen Muell?

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lesterb42  10.10.2019, 17:14
@zetra
Ich hoffe, du bist jetzt aufgeklaert und vergisst deinen geschriebenen Muell?

Muss man so miteinander umgehen?

Ich habe mich die letzten aktiven Jahre in der Oberfinanzdirektion mit der Einheitsbewertung von Grundstücken befasst und in dieser Zeit alle Finanzämter in unserem Bundesland zum Teil mehrmals überprüft und dabei tausende von Akten gesichtet, in denen die von mir beschriebenen Nutzungrechte aufgeführt waren.

Wenn das in deinem Fall anders war, war das eine Ausnahme in den frühen 50er Jahren. Ich hoffe du bekommst den Hass, der aus deinem Kommentar spricht, in den Griff.

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zetra  10.10.2019, 17:24
@lesterb42

Mein Umgang ist geschuldet, weil die Einstellung zu den Dingen in der DDR teilweise hahnebuechend sind, ausserdem bist du in meinen Augen hier schon laenger auffaellig mit schraegen Anschuldigungen. Deine Dienststellung interessiert nicht, auch privat muesste man mit der Zeit wissen, das die DDR nicht Sibirien war. Entschuldige bitte allerdings werde ich auch nicht mit Samthandschuhen angefassst.

Der ganze Ort war privat mit Haeusern bebaut, wenn du jetzt hier Marzahn mit seinen Plattenbauten heranziehst, wer soll denn da Eigentum von den Mietern an Grund und Boden haben?

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Nunuhueper  10.10.2019, 17:25
@zetra

Das war wohl noch vor dem Einigungsvertrag, also vor dem 31.8.1990? Denn davor galten Bundesbürger als Ausländer und Grundstücke durften nur an DDR Bürger verkauft werden.

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Katinkacat  16.03.2021, 17:59
@Nunuhueper

Meine Familie hatte Grundstücke, die wurden vom Staat einfach Bauwilligen zugewiesen. Wir bekamen gar nichts dafür, nach der Wende einen Bruchteil des Verkehrswertes.

Der DDR-Staat hat sich menschenverachtend an Privateigentum vergriffen. Wer zwang einen DDR-Bürger, dorthin zu bauen? Keiner! Wer zwang einen DDR-Bürger in ein Haus zu ziehen, was Menschen im Westen gehörte? Niemand! Der DDR-Staat hatte überhaupt kein Menschenrecht, sowas zu verkaufen, da es ihm nicht gehörte. Die DDR machte ihre eigenen Gesetze, der Staat mochte keine Menschen, die ein bisschen was besaßen, was sie durch redliche Arbeit erworben hatten. Die DDR-Bürger, die diesbezüglich mit dem Staat Geschäfte machten, sollen bloß nicht rumjammern. Sie sind doch selber Schuld. Ich habe kein Mitleid. 1990 ist auch im Osten Recht und Ordnung eingekehrt, und dafür bin ich ewog dankbar.

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Katinkacat  16.03.2021, 18:03
@lesterb42

Auch beim privaten Eigenheimbau hat sich niemand um die Eigentumsverhältnisse gekümmert. Wir waren selber betroffen als Landeigentümer. Da wurde nichts verpachtet, wir haben zu DDR-Zeiten nie Geld dafür bekommen. Allerdings konnte man, wenn man wollte, Grund und Boden an Bauwillige verkaufen, das war möglich, wir wollten das aber nicht.

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