Woher stammt das Wort "finster"?

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Das Adjektiv „finster“ stammt nicht vom lateinischen Ausdruck „finis terrae“ (Ende der Erde). Eine Verbindung zwischen ihnen kann nur eine Verballhornung späterer Zeit sein. Die lateinische Entsprechung zu „finster“ ist „tenebrosus“.

Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearb. von Elmar Seebald. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Berlin ; New York : de Gruyter, 2002, S. 295 zu finster:

Adjektiv, 8. Jahrhundert, mittelhochdeutsch vinster, althochdeutsch finstar, altsächsisch finistar, finistri* „Finsternis“. Das Wort hat in dieser Form keine Vergleichsmöglichkeit. Daneben steht aber besser vergleichbar mittelhochdeutsch dinster, althochdeutsch dinstar, so daß angenommen werden kann, daß vorausliegendes þ- unregelmäßig zu f- abgewandelt ist. Zugrunde liegt eine o-Bildung zu indogermanisch * temos- „dunkel“ (->Dämmer-). Der Bildung entspricht lateinisch tenebrae „Finsternis“ (aus * temes-rā) und altindisch támisrā „dunkle Nacht“ (* temarā), ursprünglich also * temā-os- + -ro.

Trübners Deutsches Wörterbuch. Begründet von Alfred Götze. In Zusammenmarbeit mit Eduard Bordführer, Max Gottschald, Alfred Schirmer herausgegeben von Walther Mitzka. Band 2: C – F. brelion : de Gruyter, 1940, S. 351 zu finster:

Mittelhochdeutsch vinster, althochdeustch finstar, altsächsisch fehlt ein Adjektiv. Gleichbedeutend mittelhochdeutsch dinster, althochdeutsch dinstar, zeigen den ursprünglichen Anlaut, altsächsisch thimm „finster“. Das Wort ist mit der Sippe von dámmar zu vermitteln.

Die deutschen Zeugnisse für das Adjektiv setzen im 8. Jahrhundert mit Glossen wie tenebrosus/finstar ein.

also in dudens herkunftswörterbuch steht, es hänge mit den mittelhochdeutschen wörtern vinster/dinster, bzw. den althochdeutschen finstar/dinstar zusammen und sei vermutlich verwandt mit dem wort dämmerung. von finis terre stand nix.