Wo kann man ein Synchronsprecher Praktikum in Hamburg machen und was macht man da?

2 Antworten

Synchronstudios sind in der Regel keine geeigneten Plätze für ein zweiwöchiges Praktikum. Schon allein wegen des Kopierschutzes tun sich solche Unternehmen immer schwer.

Die meisten sind entweder sehr klein und haben nicht die Ressourcen, oder sie sind etabliert genug, dass durch das hohe Maß an Professionalität ein Praktikum allein logistisch nicht möglich ist. 

Abgesehen davon stellen sind Praktika im kreativen Bereich schwer dar. Du sollst schließlich für dich Wochen in den Arbeitsprozess integriert werden, und das passt beim Synchronisieren oder auch der Schnitt und Regie schon allein vom Arbeitsablauf her nicht, schon gar nicht in Deutschland, zumal du wahrscheinlich ohnehin eine falsche Vorstellung davon hast. Sprechen ist schon für Einsteiger umfassbar schwer und selten erwünscht, Praktikanten werden nicht vor das Mikrophon gelassen, aus Qualitäts- und Logistikgründen. Die Branche muss schnell und qualitativ abliefern, da vieles schon unmittelbar nach dem Originalstart, teilweise sogar nur eine Woche später, in Deutschland ausgestrahlt wird.

Und dann ist da noch das Thema  des Kopierschutzes. So gut wie nichts wird vor dem offiziellen Ausstrahlen öffentlich gemacht. Solche Risiken gehen die wenigstens Studios, sofern denn vorhanden, ein. Nicht mal die Sprecher bekommen bei einem Film die Chance, das Produkt vorher unzensiert zu sehen. Bei Filmen hast du manchmal (in extrem abgeschwächter und zensierter Form) die Chance, den Film vor dem offiziellen Release zu sehen, um von den Rollen einen Eindruck zu gewinnen (immerhin stehst du auch bei einem harten Zwiegespräch allein in der Kabine). Das siehst dann meistens 1/5 des Bildes, verziert mit schwarzen Streifen, Weichzeichner und dem ein oder anderen Blackscreen. Ebenfalls musst du Handy und selbst Jacke und z.B. Hüte vorher abgeben.

Straffe Arbeitspläne die Regel, wie stellst du dir vor soll ein Praktikant in 2 Wochen (ich weiß nicht wie alt du bist, aber vermutlich hast du da auch noch nie langfristig etwas mit zu tun gehabt, zumindest nicht auf dem Level eine Unternehmens, was ja auch nicht verwerflich ist) dort in irgendeiner Weise was zu sehen bekommen, wenn das ganze vertraulich behandelt wird und gleichzeitig vertraglich abgesichert sein müsste oder eben vom Ablauf her für dich null Wert hätte.

Bleibst letztlich zu sagen das Fragen zwar nichts kostet, aber du dich eher in Richtung Tonstudio orientieren solltest. Ich weiß, dass die "Großen" wie FFS, Berliner Synchron oder Arena keine oder nur halbjährige, berufsbegleitende Praktika anbieten.

Praktika vielleicht in Aufnahmestudios. Lernen tut man sowas an einer Schauspielschule.