Wird Feuer von Sprudel besser gelöscht als von Leitungswasser?

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Nein.

Der Effekt des gelösten CO2 ist vernachlässigbar klein im Vergleich zur Löschwirkung des Wassers.

1. Verdrängungs-/Inertisierungwirkung: Wasser zu Wasserdampf gibt eine Volumenexpansion mit einem Faktor von >1700. Das heißt ein Liter Sprudel ergibt mindestens 1700 l Wasserdampf.

Der in einem Liter Wasser maximal gelöste CO2 -Anteil beträgt bei 0°C gerade mal 3.3g. Wenn das bei 100°C ausgetrieben wird entstehen daraus mal gerade 2.3 Liter Gas.

2. Energieaufnahme: Neben der Inertisierungswirkung spielt die Energiereduktion eines Löschmittels eine große Rolle (je mehr Energie dem Verbrennungsprozess entzogen wird desto eher sinkt die Temperatur unter die Zündtemperatur). In dieser Beziehung spielt Wasser eine große Rolle, weil es eine große spezifische Wärmekapazität hat (~4.2KJ/kg*K) und eine sehr hohe Verdampfungsenthalpie (2257 kJ/kg). CO2 hat eine viel geringere Verdampfungswärme ( 260 kJ/kg) und eine sehr kleine spezifische Wärmekapazität (0.86KJ/KgK).


Dazu käme noch, dass die Blasenbildung beim Aufsprühen/Abpumpen des Sprudels zu mechanischen Problemen führen könnte. Nicht zu vergessen wäre auch, dass CO2 wenig für Glutbrand-bildende Feuer taugt (eher für Flüssigkeitsbrände oder Elektrobrände in kleinräumigen Umgebungen)

Das dürfte keinen Unterschied machen,  in Leutungswasser ist ebenfalls CO2 enthalten, die unterschiedlichen Konzentrationen sind viel zu gering. Zum anderen liegt das meiste CO2 ja in Form von H2CO3 im Wasser vor, erst beim erwärmen zerfällt es in CO2 und H2O, von daher ist es fraglich, ob es überhaupt irgendwas nützt.

Aber schöner Gedanke

musicmaker201  06.11.2017, 18:59

CO2 liegt in Wasser nur zu 0.2 % als Kohlensäure vor. Der meiste Teil ist lediglich physikalisch gelöst.

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Manikia  06.11.2017, 21:21
@musicmaker201

Hast du dazu eine Quelle (also  soll kein Angriff sein interessiert mich gerade tatsächlich, da ich in etwa 0,2% als den physikalischgelösten Teil im Wasser im Kopf habe :D)

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musicmaker201  07.11.2017, 20:32

Müsste auf der Wikipedia-Seite zu Kohlensäure stehen. Im Römpp steht es glaube ich auch.

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Interessanter Gedanke...

Jedoch löscht Wasser indem es Hitze entzieht (und zu Dampf wird) das CO2 der Kohlensäure wird den Effekt nicht wirklich unterstützen klar es wird etwas Sauerdtoff verdrängt aber das ist eher zu vernachlässigen.

Etwas Spülmittel im Wasser zum brechen der Oberflächenspannung ist weitaus effektiver damit perlt Wasser nicht ab und ist weg sondern bleibt länger auf der Heißen Oberfläche des Brandobjektes...

Was ich aber denke ist das bei einem Metallbrand Spudel nicht ganz so verheerend wär immerhin zerlegt sich Wasser bei rund 2400°C zu Wasserstoff und Sauerstoff entsprechend knallt es dan etwas CO2 zum Sauerstoff verdrängen ist dann nicht fehl am Platz aber der effekt ist auch da zu vernachlässigen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Maschinist /Servicetechniker für Feuerwehr Einsatzfahrzeuge

Wahrscheinlich je nach Brand unterschiedlich.
Das mit der Löschwirkung von CO2 stimmt, aber die Löschwirkung von normalem Wasser beruht auch darauf, dass Hitze entzogen wird. Und da ist Sprudel schlechter, wegen der Blasen.

Man müsste mal eine Reihe Brandexperimente machen...

Manikia  06.11.2017, 17:34

Nein, es geht nicht um das Hitze entziehen, sondern um die Brandquelle von Sauerstoff fernzuhalten, also das Feuer zu ersticken.

Das Prinzip ist bei beiden Löschmethoden das gleiche, nur dass CO2 da deutlich effktiver ist bzw die Handhabung einfacher (das gas lässt sich ja schön in Flaschenstauen, eine riesige Menge Wasser, die mit einem Schub kommt, kann man nicht einfach so im Hausflur lagern)

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CSHH1978  06.11.2017, 17:38
@Manikia

Die Löschwirkung von Wasser beruht einmal auf Abkühlung und dann auf der Löschwirkung des Wasserdampfs, der den Sauerstoff verdrängt und das Feuer so erstickt.

Und Blubberwasser kühlt bestimmt schlechter als stilles Wasser. Eben wegen der Blasen.

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