Wird ein Hochstamm mit dem Wachstum höher oder bleibt die Krone auf gleicher Höhe?
Wenn man einen Jungbaum aus der Baumschule kauft, auf Hochstamm gezogen. Also astfreier Stamm und oben eine Krone. Stammhöhe ca. 2m, Gesamthöhe ca. 3m. Wächst der Stamm dann noch weiter in die Höhe oder nur noch die Krone und die Stammhöhe bleibt gleich?
Es handelt sich um einen Kleinbaum, der im Alter nicht höher als ca. 5m wird.
4 Antworten
Hallo,
Bäume sind keine Spargel, der Stamm schiebt sich nicht von unten aus der Erde nach oben! Das Längen- und Höhenwachstum geschieht ausschließlich dadurch, dass im Frühjahr aus den Knospen neue Triebabschnitte herauswachsen. Auch wenn das Bäumchen höher wird, der Ansatz der untersten Äste bleibt immer an derselben Stelle und auf derselben Höhe. Wenn es vorkommt, dass die Krone höher wandert, dann dadurch, dass die untersten Äste zu wenig Licht erhalten und absterben, dem kann man mit geeigneten Schnitt entgegenwirken. Bei der Erziehung deines Hochstammes wurde aber genau das bewusst gemacht: es wurden unten Ästchen entfernt, damit die Krone weiter oben beginnt und du einen astfreien Stamm hast.
Ich habe einen Kugelbaum / Hochstamm der bestimmt 25 Jahre bei mir im Garten steht. Der Stamm ist - wenn überhaupt - nur unwesentlich gewachsen. Ich kann im Herbst die Äste noch bequem ohne Leiter schneiden.
Es ist ein Trompetenbaum. Ich bin 164 cm groß - also schätze ich, der Stamm ist 180 cm oder unwesentlich höher.
Gute Höhe! Man kann gut drunter durchlaufen.
Btw. Ich hab auch einen Trompetenbaum, aber keine Kugelform, sondern normal. Wurde innerhalb weniger Jahre ein riesiger Baum, der super Sichtschutz und Schatten gibt. Genau, was ich wollte :-)
Das kommt natürlich auf die Baumart an. In der Regel werden Hochstämme höher als 3 Meter. Der Stamm wächst dabei mit, so dass die Krone "in die Höhe" steigt.
Bei alten Buchen kann man oft eingeritzte Namen und Herzen in größerer Höhe entdecken, da diese mitwachsen. Diese werden normalerweise in Körperhöhe eingeritzt.
Ach, das wollte ich auch schon immer mal wissen, ob die eingeritzen Herzen dann in die Höhe wachsen. 💡
Es handelt sich eher um einen Kleinbaum (Seidenbaum), der insgesamt nur ca. 5-6m hoch werden soll.
Ja, dann wird der Seidenbaum in der entsprechenden Relation in die Höhe wachsen. Buchen wachsen sehr schnell und können bis zu 40 m hoch werden. Ich habe eine vom Ort meiner Kindheit, am Waldrand, ausgegraben und im Blumentopf zum Haus umgesetzt, das wir grad gebaut hatten. Heute, nach 27 Jahren, ist der Stamm fast 25 cm dick, hat unten einen Ring und oben eine kugelförmige Krone, die ich alle zwei Jahre in Form schneide. Es ist aufwendig, sie in der Höhe zu halten! 😅
Ich wusste gar nicht, dass man Buchen in Kugelform ziehen kann. 💡
Das geht sehr gut! Ich würde dir gern ein Bild zeigen. Falls du weißt, wie das hier geht, schreibe mir bitte.
Buchen kann man gut beschneiden. Es gibt ja viele Buchenhecken, die etwa 1,50 - 2,00m hoch sind. Zum teil jahrzehnte alt, und trotzdem nicht höher als 1,50m. Das man die in Kugelform schneidet ist nicht üblich, aber sicher möglich.
Das eingeritzte Herzen und Buchstaben in die Höhe wachsen, stimmt meiner Meinung nach nicht. Die bleiben auf gleicher höhe.
Ich habe mal Seidenbaum gegoogelt. Wenn der einen 2m Stamm hat, und insgesamt 3m ist, wird der Stamm wohl nicht wachsen, sondern nur die Krone größer werden.
Ein 3m großer Seidenbaum ist ja schon viele Jahre alt, mit großem Wurzelballen, schwer zu transportieren und schwer einzupflanzen. Und sicher auch teuer. Normalerweise werden die in einer Größe von 0,5 - 1,0m verkauft.
Bei alten Buchen kann man oft eingeritzte Namen und Herzen in größerer Höhe entdecken, da diese mitwachsen.
Unfug!
Meine Buche im Hausgarten fotografiere ich ständig und habe im Vergleich festgestellt, dass die Astansätze am Stamm mitwachsen. Je höher diese sind, desto mehr wird der jährliche Unterschied zum Boden.
Gibt es Literatur zum Wachstumsverhalten der Bäume, insbesondere der heimischen? Das würde mich interessieren!
Da gibt es jede Menge Literatur und Informationen. Erst einmal zu dem von dir genannten spargelartigen Wachstum:
Ein Nistkasten, den du am Stamm anbringen würdest, könnte noch in Jahrzehnten an der gleichen Stelle hängen.
Quelle:
https://www.wsl-junior.ch/de/wald/jahrringe-und-baumwachstum/wachsen-baeume-von-den-wurzeln-aus.html
Mehr:
https://waldlokal.com/wie-baeume-wachsen/
https://forsterklaert.de/wachstum
Wenn du tiefer einsteigen willst, findest du auch jede Menge im Netz, zB:
https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/waldwachstum/warum-baeume-nachts-wachsen
https://www.baumpflege-lexikon.de/stadtbaumleben/grundlagen/
https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/das-geheime-wachstum-der-baeume
https://www.klimareporter.de/erdsystem/ab-wann-das-baumwachstum-erstickt
Vielen Dank!
Ich habe 2 Nistkästen am Buchenstamm hängen. Dazu habe ich nur Schnur verwendet und keine Nägel eeingeschlagen.Sie hängen gestützt von einer Astgabel mit Einfluglochvin Richtung Ost.
Die Aufhängestelle / Asrgabel werde ich tatsächlich einmessen und in einem Jahr vergleichen, weil es mich halt auch interessiert. Ich muss ja die Kästen nach der Brut reinigen.
Im Baum selbst leben ca. 30 Vögel (Amseln und Sperlinge), die ordentlich zu hören sind.
Ich beteilige mich auch an der Vogelzählung des NABU.
Na, dann mess ruhig mal nach, die nächsten Jahre!😁
Schön, was du alles im Garten hast! Weiterhin viel Freude daran!
Vielen Dank!
Übrigens ist in unserer Dorfkirche ein Epitaph einer Frau von Seidewitz, die einen von Clausewitz geheiratet hat. Das waren die Erfinder der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft, entsprungen aus dem Bergbau des Erzgebirges und dem dort verbauten Holzausbau der untertägigen Grubenbaue. Ich habe an der Bergakademie Freiberg Bergbau-Tiefbau studiert. 😊
Nach deinem Profil vermute ich, dass du Forstwirtschaft studiert hast. Dann weißt du hierzu sicher mehr als ich!
Das Wort "Nachhaltigkeit" hat Hans Carl von Carlowitz (nicht Clausewitz!) vor über 300 Jahren geprägt. Er war damals sozusagen als Förster tatsächlich dem Bergbau unterstellt. Als wichtigste Aufgabe des Waldes wurde zu dieser Zeit wohl die Lieferung von ausreichend "Grubenholz" (Stützen und Balken für die Stollen unter Tage) angesehen, darüber weißt du sicherlich mehr. Für mich war das im Studium und anfangs noch ein Thema. Ich weiß zB noch, dass Eiche besonders begehrt war, wegen ihrer mechanischen Eigenschaften, aber auch ihrer sehr guten "Warnfähigkeit": sie zeigt es laut hörbar knackend an, wenn sie droht zu brechen.
Ganz genau! Von Carlowitz hat ein Denkmal an der Burg Rabenstein. Sorry, die ***witz habe ich echt durcheinander gebracht! Es freut mich, daß du die Warnfähigkeit der Eiche kennst und generell die Zusammenhänge der Forstwirtschaft mit dem Bergbau! Leider interessiert das heute niemanden mehr dafür ... scheinbar außer uns ...
Die Krone bleibt auf ihren 1,70/1,80, da wo ist ist
Okay. Welcher Kugelbaum ist denn das und wie hoch ist der Stamm ca.?