Wieviele Flüchtlinge aufnehmen?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

weniger als 0,4 Millionen 64%
mehr als 2 Millionen 29%
0,4 - 0,6 Millionen 4%
1,5 - 2,0 Millionen 4%
0,6 - 0,8 Millionen 0%
0,8 - 1,0 Millionen 0%
1,0 - 1,5 Millionen 0%

9 Antworten

0,4 - 0,6 Millionen

Die Zahl ist letztendlich rein willkürlich gewählt, denn es kommt auch darauf an, wie viele Menschen in die EU und auch Deutschland kommen wollen/müssen. Es braucht einen europäischen Verteilungsschlüssel und vor allem eine europäisch einheitliche Regelung zum Umgang mit den Schutzsuchenden / Asylbewerbern. Gerade Letzteres ist eine Sache der deutschen Innenpolitik. Sind die Voraussetzungen in Europa gleich, wird auch das Streben nach Deutschland zurückgehen.

Die "geschichtliche Verantwortung" hat damit m.E. nichts zu tun. Wollte man diese angehen, gibt es historisch noch ganz andere Staaten, die eine große Zahl an Menschen aufnehmen müssten (man betrachte z.B. Russland und Stalin).

Trotz aller wichtigen Menschenrechte sehe ich aber mehr die Staaten in der Pflicht, die auf die Vermeidung von Konflikten Einfluss nehmen könnten. Am Beispiel Syrien hat der Libanon über die Maße Flüchtlinge aufgenommen, aber von den reichen arabischen Staaten praktisch keine Unterstützung bekommen. Gerade diese hätten aber al-Assad und seine Familie massiv unter Druck setzen können. Geradeso spielt es sich auch in Israel ab. Natürlich hat die Expansionspolitik unter Netanjahu provoziert, aber in den letzten 10 Jahren hätte die arabische Liga mit den USA das Thema mit Sicherheit langfristig lösen können - es geschah aber nichts.

Zu den wirtschaftlich verursachten Strömen gehört eine vernünftige und vor allem projektbezogene Entwicklungshilfe. Solange die Ministerien Gelder in Staaten geben ohne die Investitionen permanent nachzuverfolgen, wird das bei den Menschen vor Ort nur bedingt ankommen und damit die Situation vor Ort nicht verbessern. Dazu gehört natürlich auch, dass die EU nicht (Bsp.) billiges Milchpulver nach Afrika verschifft und dort keine eigene Milchproduktion aufgebaut werden kann.

Ganz sicher keine 400.000 pro Jahr.

Wir sollten erstmal die 273.000 ausreisepflichtigen Personen abschieben.

In Deutschland herrscht Wohnungsnot.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
tampalinus  05.05.2024, 22:24

Alice Weidel sagt es sind 600k

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mehr als 2 Millionen

"Asyl kennt keine Obergrenze", "Was uns Flüchtlinge bringen ist wervoller als Gold". Alle diese Aussagen sind zu 100% richtig. Es darf keine Obergrenze geben, im Gegenteil, es muss geholfen werden, um andere Länder wie z.B. Italien zu entlasten. Deutschland als reichstes Land der EU hat die finanziellen, wirtschaftlichen und materiellen Mitteln diese Flüchtlinge dauerhaft aufzunenem.

Panamacity3  28.12.2023, 11:15

"Mehr als 2 Mio."? Haben wir von 2015 bis heute längst überschritten (Quelle BAMF), dazu noch über 1 Million Ukrainer. Und nun?

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oklein  28.12.2023, 12:29

Die Frage ist "pro Jahr" - bleibst Du dann bei Deiner Aussage (nur ein Stichwort: menschenwürdige Unterbringung)

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tanztrainer1  29.12.2023, 20:54
@oklein

Wenn wir rechnen, dass seit Mitte 2015 inklusive der Ukrainer aufgerundet etwa 3,8 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland kamen, waren das pro Jahr nicht ganz 450T.

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Eine absolute Zahl als Antwort ist absolut unsinnig und unseriös. Zudem sind Flüchtlinge nicht gleichzusetzen mit Migranten. Auch wenn aus Flüchtlingen gerade bei langdauernden Konflikten oft Migranten werden.

Man kann das vielleicht in Prozent zum BIP oder zur Bevölkerung sehen. Würden wir gemessen an Bevölkerung so viele aufnehmen wie der Libanon, wären das bei uns beispielsweise über 40 Millionen Flüchtlinge.

Für diejenigen, die reflexartig meckern: Deutschland hat damals direkt nach dem 2. Weltkrieg zusammen mit Österreich weit über 10 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Damals haben sie die Arschbacken zusammengekniffen und sich durchgekämpft. Da haben kaum Leute gejammert und wohlgemerkt: Viele Städte und Industrieanlagen waren kaputt gebombt...

ich denke, eine seriöse Rechnung sollte berücksichtigen, was die jeweiligen Kapazitäten sind. Da gibt es viele Dinge, vor allem die Betreuung vor Ort, Wohnraum usw. Man kann das kaum vorher berechnen, da bei jedem Mensch auch die Integration unterschiedlich schnell geht.

Manche sind voller Lebensfreue und Elan und wollen alles schnell machen (bekommen es auch hin). Manche müssen erst mal ein Kriegstrauma überwinden. Ich habe es selbst erlebt, wie ein gestandener Mann, kräftig und wochenlang wie ein Fels, vor mir stand, ein Anruf aus der Heimat. Erst lief alles normal, dann hörte ich auch durchs Handy die Sirenen für einen Raketenangriff und alleine dieses Geräusch hat ihn so getriggert, dass er einen Nervenzusammenbruch war und eine Stunde lang in einer Ecke wie ein Haufen Elend geweint und gezittert hat. So Menschen kannst du natürlich so schnell es geht in einen Job bringen wollen, aber die funktionieren oft erst nach ein paar Jahren wieder "richtig". bei Flüchtlingen muss man sowas irgendwie bedenken.

Was ich sagen will: Wenn wir seriös Migration einfordern und auch anbieten, brauchen wir eine Betreuung und wir müssen auf die Menschen eingehen. Sie alleine zu lassen, bringt gar nichts. Das aber bindet Kapazitäten und da kann man nicht mit einer Schablone sagen "Hey, das sind pro Jahr 500tsd" oder so. Man könnte natürlich sagen: Wir sind verpflichtet XX pro Jahr aufzunehmen und wir müssen erzwingen, dass die Kapazitäten da sind." Wären wir eine Diktatur, würde es so vermutlich gehen. Will ich aber nicht so haben als Deutscher :-)

oklein  28.12.2023, 12:33

Differenziert betrachtet - prima.

Alleine individuelle Betreuung und Unterbringung sind aber real (!) ohne Eingrenzung nicht stemmbar. Die Kommunalpolitik ist tatsächlich praktisch an der oder sogar über der Grenze des Machbaren.

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xubjan  28.12.2023, 14:58
@oklein

Manche Kommunen sind das. Manche sind in einer Art "Eierschaukel-Modus".

Es ist übrigens ein gewaltiger Unterschied, ob 500tsd plötzlich in einem Monat kommen und sonst niemand oder ob sie gleichmäßig übers Jahr verteilt kommen.

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oklein  28.12.2023, 19:43
@xubjan

Natürlich wären gesteuerte Tranchen besser, aber das würde Auffanglager an oder vor den Grenzen der EU bedeuten. Anschließend eine Verteilung nach eine wie auch immer gearteten Schlüssel auf die Mitgliedsstaaten.

oder man kombiniert dies mit einer Entwicklungshilfe, die nicht in Geld sondern ausschließlich (!) in Projekten vor Ort passiert. Natürlich können auch damit z.B. mehrere Dürren hintereinander nicht gelöst werden, aber dies wäre m.E. der beste Ansatz - mal abgesehen von einer Schaffung von Absatzmärkten für EU-Ausfuhren.

Dennoch bleibt die Tatsache, dass es insgesamt zu wenig Betreuungspersonal und Unterbringung gibt - auch wenn man den Leerstand z.B. in der Lausitz mit berücksichtigt.

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xubjan  28.12.2023, 20:16
@oklein

Ich sage ja nicht, dass ich eine abschließende universelle Lösung habe :-)

den letzten Absatz unterschreibe ich.

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1,5 - 2,0 Millionen

Das kommt auf den Bedarf an.